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# taz.de -- Metas KI-Pläne in der EU: Sand im Big-Tech-Getriebe
> Der Protest von Verbraucher- und Datenschützer:innen gegen Meta
> trägt Früchte. Der Konzern muss seine KI-Pläne für Europa vorerst
> einfrieren.
Bild: Ganz so einfach wird es nicht für Meta und die Anwendung von KI in der EU
Ausnahmsweise mal eine gute Nachricht aus der digitalen Welt: Der
Tech-Konzern Meta, Mutter unter anderem von Facebook und Instagram, schiebt
nach juristischen Schritten von Verbraucher- und Datenschützer:innen
seine KI-Pläne in Europa auf. Die Nachricht ist nicht primär deshalb so
gut, weil das Vorhaben von Meta derart gruselig wäre. Das ist zwar denkbar,
lässt sich aber nicht beurteilen, weil die Ankündigungen und auch die
Klauseln in der [1][neu gefassten Datenschutzrichtlinie] viel zu schwammig
waren.
Das war übrigens auch einer der Vorwürfe gegenüber Meta. Nein, es ist vor
allem deshalb eine gute Nachricht, weil der Fall zeigt: Sich zu wehren
bringt etwas – auch und sogar, wenn auf der Gegenseite ein Unternehmen mit
mutmaßlich einer der am besten ausgestatteten Rechtsabteilungen der Welt
steht. Denn in der Regel ist es doch so: Die Tech-Konzerne haben sich
längst eine gut geölte Maschinerie mit ihren eigenen Regeln geschaffen.
Komponenten davon sind beispielsweise der Unternehmenssitz in einem Land,
in dem Jurisdiktion und Strafverfolgung aus Europa weitgehend ins Leere
läuft, wie es etwa Telegram vormacht. Die [2][irische
Datenschutzaufsichtsbehörde], die meist wenig tut, was mit Daten und Schutz
und Aufsicht zu tun hat, kommt den Konzernen nur gelegen.
Und auch die Politik, die, wenn es um Software für Behörden oder Schulen
geht, selbst gerne zu den großen IT-Playern greift, statt sich ein gutes
Alternativangebot zu suchen, was in nahezu allen Bereichen vorhanden ist.
Die Nutzer:innen sind in diesem System einfach nur die, deren Daten
ausgebeutet werden. Und mit KI kommt [3][noch eine weitere Möglichkeit]
hinzu, die bereits vorhandenen und noch zu sammelnden Daten gewinnbringend
zu verwerten.
Aus diesem Grund ist es unwahrscheinlich, dass Meta seine KI-Pläne in
Europa komplett kippen wird. Der wahrscheinliche Weg wird sein: Es wird ein
paar Anpassungen und Konkretisierungen in der Datenschutzrichtlinie geben
und im besten Fall eine niedrigschwellige Möglichkeit, dieser Nutzung zu
widersprechen. Immerhin: ein bisschen Sand im Big-Tech-Getriebe.
17 Jun 2024
## LINKS
[1] https://www.facebook.com/privacy/policy/version/25238980265745528/
[2] /Nach-Verstoessen-gegen-EU-Datenschutz/!5933272
[3] /Meta-AI-Assistent/!6012084
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
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Europäische Union
Algorithmen
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Europäische Kommission
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