Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Künstliche Intelligenz: EU-Regeln für KI kommen
> Europa beschließt Regeln für den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Die
> Vorgaben zu Chatbots wie ChatGPT gelten Kritikern als zu lasch.
Bild: Überwachung mit künstlicherer Intelligenz wird reguliert
Berlin taz | Die EU-Staaten haben am Dienstag ihre Regeln zu künstlicher
Intelligenz (KI) beschlossen. Der Rat der 27 Mitgliedstaaten stimmte als
letzte Instanz dem von EU-Kommission, Parlament und Rat [1][verhandelten
Gesetz] zu. Damit werden in den kommenden Monaten und Jahren Regeln zum
Einsatz, zur Entwicklung und zur Kennzeichnung von KI wirksam. Der AI Act
ist das erste derart umfassende und verbindliche KI-Regelwerk weltweit. Die
EU hofft daher auf eine Vorbildfunktion für andere Länder.
„Mit dieser wegweisenden Vorschrift – der weltweit ersten ihrer Art – wird
eine globale technologische Herausforderung, durch die auch Chancen für
unsere Gesellschaften und Volkswirtschaften geschaffen werden, angegangen“,
sagte Petra De Sutter, belgische Vizepremierministerin und Ministerin der
Telekommunikation. Belgien hat derzeit die europäische Ratspräsidentschaft
inne.
Mit der Verabschiedung geht ein vergleichsweise schnelles
Gesetzgebungsverfahren zu Ende: Vor drei Jahren hatte die EU-Kommission
einen ersten Entwurf für den AI Act vorgelegt. Kern der nun beschlossenen
Regeln ist der sogenannte risikobasierte Ansatz. Demzufolge werden
KI-Systeme umso strenger reguliert, je höher das ihnen beigemessene Risiko
ist.
An der Spitze der Risikopyramide stehen verbotene Systeme. Dazu gehört etwa
das aus China bekannte [2][Social Scoring], bei dem der Staat Menschen auf
der Grundlage unter anderem ihres Verhaltens einstuft. Für erlaubte
KI-Systeme aus dem Hochrisikobereich gelten diverse Regeln. Beim Einsatz
zum Beispiel zur Strafverfolgung, im Bildungsbereich oder der
Grenzkontrolle müssen sie bestimmte Pflichten zur Transparenz und Kontrolle
einhalten.
## Bei Chatbots nur „Transparenzpflichten“
Für Systeme mit begrenztem Risiko gelten lediglich einige
Transparenzpflichten. In diese Kategorie fallen laut EU-Kommission auch
Chatbots wie [3][ChatGPT] – was nicht unumstritten ist. Für Systeme, denen
nur ein minimales Risiko beigemessen wird, gelten keine speziellen Regeln,
etwa für Spamfilter.
Dabei war es zwischenzeitlich nicht ausgemacht, dass der AI Act tatsächlich
kommen würde: In der EU stritten sich Parlament und Mitgliedstaaten über
Überwachungsbefugnisse und das FDP-geführte deutsche Digitalministerium
[4][bremste mit dem Versuch, die Regeln wirtschaftsfreundlicher zu drehen].
Verkehrs- und Digitalminister Volker Wissing (FPD) setzte zur finalen
Verabschiedung gleich den Marker für die weitere Debatte und betonte am
Dienstag, es sei wichtig „die Innovationsfreundlichkeit der Regulierung im
Blick“ zu haben.
„KI ist schon in vielen Bereichen unseres täglichen Lebens im Einsatz,
daher ist es höchste Zeit, dafür einen Rechtsrahmen zu haben“, sagt
Matthias Spielkamp, Geschäftsführer der Menschenrechts-NGO Algorithmwatch.
Problematisch sei jedoch die Zahl der Schlupflöcher und Ausnahmen, etwa was
[5][Gesichtserkennung im öffentlichen Raum] angehe.
21 May 2024
## LINKS
[1] /FAQ-zum-neuen-AI-Act-der-EU/!5991054
[2] /Chinas-Social-Scoring-beim-35C3/!5562037
[3] /Zwischenbilanz-einer-neuen-Technologie/!6006224
[4] /Buendnis-fordert-KI-Regeln/!5988382
[5] /Deutschland-muss-KI-Regeln-umsetzen/!6007821
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Europäische Union
EU-Richtlinien
Verbraucherschutz
Internet
Digitalisierung
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Wahl-O-Mat
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Fake News
## ARTIKEL ZUM THEMA
Metas KI-Pläne in der EU: Sand im Big-Tech-Getriebe
Der Protest von Verbraucher- und Datenschützer:innen gegen Meta trägt
Früchte. Der Konzern muss seine KI-Pläne für Europa vorerst einfrieren.
„Meta AI“ Assistent: Training mit deinen Daten
Der Facebook- und Instagram-Konzern Meta will Daten von Nutzer:innen für
das Training von KI nutzen. Ein Datenschutzverein legt Beschwerde ein.
Vor Inkrafttreten der EU-Regeln: Werkzeugkoffer gegen KI-Auswüchse
Verbände bereiten sich darauf vor, das neue EU-Recht zu Künstlicher
Intellligenz durchzusetzen, welches in Kürze in Kraft tritt. Doch es gibt
Lücken.
Künstliche Intelligenz und Wahl-O-Mat: Linksgrün versiffte Intelligenz
Ein Boulevardblatt hat herausgefunden: Die KI, die auf neutral tut, tickt
eigentlich linksgrün! Warum das kein Skandal, sondern Grund zur Freude ist.
Kritik an mangelnder Verbindlichkeit: Europarat nimmt KI-Konvention an
Der Europarat will die Menschenrechte vor einem Missbrauch durch KI
schützen. Die Organisation hofft auf eine weltweite Wirkung – doch es gibt
Kritik.
ChatGPT-Identitätsklau: Wenn Software zu träumen beginnt
ChatGPT habe ihm seine Identität geklaut, sagt Sebastian Schnitzenbaumer.
Er will die KI-Firma verklagen. Ein Fall, der ins Grundsätzliche weist.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.