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# taz.de -- Irene Montero will Podemos retten: Kämpferin für Spaniens Linke
> Irene Montero ist Spitzenkandidatin für die EU-Wahl. Ihr Ziel: die linke
> Podemos retten. Die Chancen auf den Einzug ins Parlament stehen nicht
> schlecht.
Bild: Irene Montero bei einer Wahlkampfveranstaltung in Madrid: Sie freut sich …
Madrid taz | Irene Montero war alles: Kabinettschefin des
Parteivorsitzenden und Sprecherin [1][der linksalternativen Podemos] zu
Zeiten, als diese über fünf Millionen Stimmen auf sich vereinte.
Abgeordnete im spanischen Parlament und Gleichstellungsministerin. Jetzt
steigt die 36-jährige Frau aus einem Madrider Arbeiterstadtteil einmal mehr
in den Ring. Ihre Mission als Spitzenkandidatin bei den Europawahlen:
Podemos retten.
Seit Jahren fliegt die Formation aus einem Regionalparlament und Stadtrat
nach dem anderen. Montero tritt an, damit nicht alles dort endet, wo es vor
zehn Jahren begann. 2014 zogen überraschend fünf Podemos-Mitglieder unter
der Führung des Parteigründers Pablo Iglesias ins Europaparlament ein.
[2][„Die Linke muss aufstehen“], ruft sie gerne auf ihren
Wahlkampfveranstaltungen, die längst in überschaubaren Räumen stattfinden.
Die Massenaufläufe, die Podemos einst verursachte, sind Geschichte.
Strategische Fehler, Spaltung, Ausschlüsse … und nicht zuletzt die ständige
Presse- und Justizkampagne voller falscher Anschuldigungen haben die Partei
zur Unkenntlichkeit verkommen lassen.
Montero, die sich ihren Unterhalt während des Psychologiestudiums als
Verkäuferin verdiente, ist seit jungen Jahren politisch aktiv. Neben der
Kommunistischen Jugend schloss sie sich der Initiative gegen
Zwangsräumungen der Wohnungen säumiger Schuldner an. Statt nach Havard zu
gehen, wo sie ein Stipendium erwartete, schloss sie sich 2014 der gerade
entstanden Podemos an und wurde bald schon Kabinettschefin des damaligen
Parteichefs und ihres späteren Lebenspartners Pablo Iglesias.
## Engagiert für Gesetz „nur Ja ist Ja“
Als Gleichstellungsministerin in der ersten Regierung des Sozialisten Pedro
Sánchez zeichnete die Mutter dreier Kinder für mehrere Gesetze
verantwortlich, die Spanien international in die Presse brachten. So das
Gesetz, das Transsexuellen mehr Rechte einräumt, oder [3][das „Nur Ja ist
Ja“ genannte Paragrafenwerk]. Anders als zuvor unterschied es nicht mehr
zwischen Missbrauch (ohne Gewalt) und Aggression, [4][also Vergewaltigung
mit Penetration und Gewalt.]
Als sich Iglesias aus der Politik zurückzog, übergab er nicht etwa Montero
den Stab, sondern Arbeitsministerin Yolanda Díaz. Diese baute das Bündnis
Sumar auf, in dem Podemos nur noch eine Partei unter vielen war. Nach dem
erneuten Einzug ins Parlament und die Koalition – kam es zum Bruch. Podemos
verabschiedete sich von Sumar und schloss sich den Fraktionslosen im
Parlament an.
Bei den Europawahlen treten die beiden linksalternativen Formationen
gegeneinander an. Die Umfragen sehen Montero und einen zweiten
Podemos-Abgeordneten in Straßburg.
3 Jun 2024
## LINKS
[1] /Linke-Parteien-in-Europa/!5982683
[2] /Regierungschef-Sanchez-droht-Abwahl/!5945329
[3] /Sexualstrafrecht-in-Spanien/!5929356
[4] /Spanien-aendert-neues-Sexualstrafrecht/!5929331
## AUTOREN
Reiner Wandler
## TAGS
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Spanien
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Sozialdemokratie
Spanien
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