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# taz.de -- Russischer Vormarsch in der Ukraine: Kaum Widerstand am Himmel
> Außenministerin Baerbock ist nach Kyjiw gereist. Sie fordert die
> internationalen Verbündeten erneut auf, mehr Luftabwehr zu liefern.
Bild: Außenministerin Annalena Baerbock mit dem „Orden des Fürsten Jaroslaw…
Berlin taz | Hilfsorganisationen schlagen Alarm. Seit Anfang Mai hat
[1][die russische Offensive in der Region Charkiw] in der nordöstlichen
Ukraine mehr als 14.000 Menschen zur Flucht gedrängt. Fast 200.000 Menschen
halten sich derzeit zudem nur wenige Kilometer entfernt zur Grenze
Russlands auf. Täglicher Beschuss und Häuserkämpfe setzten sie erheblichen
Gefahren aus, hieß es seitens der Weltgesundheitsorganisation in Genf.
Auch das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR spricht von einer katastrophalen
humanitären Lage, insbesondere für ältere Menschen, Menschen mit
Einschränkungen oder Kinder. Bereits am Sonntag hatte die russische Armee
ein Erholungsgebiet im Dorf Cherkaska Lozova in der Region Charkiw
angegriffen. Sechs Menschen starben, mindestens 27 wurden verletzt.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) traf am Dienstag
überraschend in Kyjiw ein – und forderte erneut die internationalen
Verbündeten auf, mehr Systeme zur Luftabwehr zu liefern. „Wir müssen jetzt
alle Kräfte bündeln, damit die Ukraine bestehen kann“, so die
Grünen-Politikerin. Und sie mahnte erneut an, dass der Krieg nicht nur die
Ukraine, sondern auch die eigenen Länder betrifft.
Baerbock und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatten vor wenigen
Wochen eine [2][Initiative für mehr Luftverteidigung] gestartet. „Dabei
sind inzwischen fast eine Milliarde Euro zur zusätzlichen Unterstützung der
ukrainischen Luftverteidigungskräfte zusammengekommen“, sagte Baerbock.
Deutschland hat ein weiteres Patriot-System zugesagt. Man drehe jeden Stein
mehrfach um, damit mehr Waffensysteme international zusammenkämen.
## Westen soll russische Raketen abschießen?
Deutschland geht es derzeit nur um Waffen, in anderen Nato-Ländern wird
offen über personelle Unterstützung gesprochen. Nach Aussagen der
estnischen Premierministerin Kaja Kallas hätten einige Staaten bereits
Personal geschickt, um ukrainische Soldat:innen vor Ort zu trainieren.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in den vergangenen
Tagen seine [3][Forderung nach mehr Waffen und Luftverteidigung]
verschärft. Und die westlichen Verbündeten gebeten, russische Raketen und
Drohnen über ukrainischem Territorium abzuschießen.
Baerbocks Soli-Besuch sollte einmal mehr die deutsche Unterstützung zeigen.
Aber sie wollte auch auf die Fortschritte der Ukraine in Sachen EU-Beitritt
hinweisen. Bereits im Juni könnten die Gespräche beginnen. Genau in dem
Monat, in dem dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj zwei wichtige
politische Termine bevorstehen. Berlin und Kyjiw laden zur nächsten
Wiederaufbaukonferenz ein, in dem besonders wirtschaftliche Unterstützung
und die Zivilgesellschaft im Vordergrund stehen sollen.
Am 15. Juni folgt in der Schweiz eine sogenannte Friedenskonferenz. Die
Hoffnung ist, Vorbereitungen für Verhandlungsgespräche mit Russland zu
treffen. „Unsere Unterstützung ist verwurzelt in der tiefen Überzeugung,
dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen wird“, so Annalena Baerbock.
21 May 2024
## LINKS
[1] /Neue-Front-in-der-Ukraine/!6011157
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[3] /Aussenminister-Blinken-in-der-Ukraine/!6007649
## AUTOREN
Tanja Tricarico
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