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# taz.de -- Kunstoase in Lichtenberg in Gefahr: Chialo lädt sich bei Wissing e…
> Die B.L.O.-Ateliers stehen vor dem Aus. Im Kulturausschuss muss sich
> Kultursenator Joe Chialo erklären. Der hat an den Verkehrsminister
> geschrieben.
Bild: Hier geht es zu den „B.L.O. Ateliers“ in Berlin-Lichtenberg. Noch …
Berlin taz | Im Viertelstundentakt werden es einige Stimmen mehr: [1][Eine
Petition] zum Erhalt der B.L.O.-Ateliers in Lichtenberg hat mit Stand von
Montag 16 Uhr bereits 18.506 (digitale) Unterschriften gesammelt. „Retten
Sie Berlins Kunst-Oase: Verhindern Sie die Schließung der [2][B.L.O.
Ateliers]!“ ist die Petition überschrieben.
Mit diesem „Sie“ könnte sich Kultursenator Joe Chialo (CDU) angesprochen
fühlen. Der stand am Montagnachmittag im Kulturausschuss des
Abgeordnetenhauses Rede und Antwort zur Causa. Denn die B.L.O.-Ateliers
waren Gegenstand der Aktuellen Viertelstunde, die stets die
Ausschusssitzungen des Landesparlaments einläuten.
Das einstige Bahnbetriebswerk Berlin-Lichtenberg Ost (kurz B.L.O.) ist ein
Kunst- und Kreativstandort – und könnte bald verschwinden. Rund 90
Künstler:innen und Handwerker:innen sind betroffen. Sie haben seit
20 Jahren in dieser grünen Oase am S-Bahnhof Nöldnerplatz in ihren Ateliers
und Werkstätten gearbeitet. Damit soll Ende Juli Schluss sein, der
Mietvertrag läuft aus. Schon jetzt ist eine Nutzung faktisch unmöglich:
Ende April hat die Deutsche Bahn seinen Mieter:innen das Betreten ihrer
Arbeitsräume per „Nutzungsuntersagung“ verboten. Begründet wird das mit
Mängeln an der Elektrotechnik.
„Wie bewertet der Senat den Umstand, dass die Bahn den Zugang zu Ateliers
und Werkstätten auf dem B.L.O.-Gelände verwehrt und auch den Mietvertrag
nicht verlängern will?“, wollte nun Daniela Billig, die kulturpolitische
Sprecherin der Grünen-Fraktion, von Chialo wissen. Seine Antwort: „Das
bewegt uns alle.“
## Der Bund ist gefragt
Der Kultursenator meinte damit neben seinem Ressort den gesamten Senat.
Solche Kulturstandorte würden doch das kreative Berlin ausmachen. In der
Verantwortung aber sieht Chialo hier ganz klar den Bund. „Ich habe
persönlich Volker Wissing angeschrieben und um einen Termin gebeten“, um
„doch noch gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen, das Areal zu erhalten“.
Er hoffe sehr, den Bundesverkehrsminister zu treffen und „etwas bewegen zu
können“.
Da drückte dann auch die Fragestellerin die Daumen, wie sie bei einer
Nachfrage sagte. Billig wollte noch wissen, was „im schlimmsten Fall“
passieren würde. Und verwies auf den Umstand, dass sich der Bezirk
Lichtenberg unter touristischen Gesichtspunkten gern mit der kreativen Oase
schmückt.
Chialo konnte sich im Grunde genommen nur wiederholen. „Ich hoffe sehr, die
Lage umdrehen zu können“, sagte er, „im Sinne der Künstler:innen und von
uns allen.“ Ein Standort wie die B.L.O.-Ateliers würde außerdem aber auch
ins Aufgabengebiet von Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) fallen.
Denn dort arbeiten Künstler:innen und Handwerker:innen zusammen.
Auch mit Giffey sei er deshalb im Gespräch, schließlich müsse man hier
Kultur und Wirtschaft zusammendenken.
13 May 2024
## LINKS
[1] https://www.change.org/p/retten-sie-berlins-kunst-oase-verhindern-sie-die-s…
[2] /BLO-Ateliers-in-Lichtenberg-vor-dem-Aus/!6006042
## AUTOREN
Andreas Hergeth
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