| # taz.de -- Auf die Teller, fertig, los: Feines Kohlgewächs | |
| > Kohlrabi eignet sich nicht nur für Suppen, es schmeckt auch als | |
| > Carpaccio. Seine Blätter kann man im Ofen trocknen. | |
| Bild: Kohlrabi, ein vielfältig einsetzbares Gemüse | |
| Wussten Sie, dass wir Deutschen nicht nur im Biertrinken, sondern auch im | |
| Kohlrabifuttern ganz weit vorne mit dabei sind? Gut 60 Prozent des EU-weit | |
| angebauten Kohlrabis stammt aus Deutschland. An dem nussig schmeckenden | |
| Kohlgewächs habe wohl nicht nur ich einen Narren gefressen. | |
| Wer in den Supermarkt geht, wird hauptsächlich grünen Kohlrabi finden, es | |
| gibt aber auch rote und violette Sorten. Die haben ihren grünen Verwandten | |
| einiges voraus, für die Farbenpracht sorgen nämlich besonders starke | |
| Antioxidantien, die vor freien Radikalen schützen. Übrigens ist violetter | |
| Kohlrabi leichter anzubauen, weil ihn die dunkle Farbe für Kohlfliegen und | |
| Erdflöhe unattraktiv macht. Eines trifft aber auf alle Kohlrabi zu: Sie | |
| enthalten viel Vitamin C. Wertvoll sind auch die Blätter, die vor Phosphor, | |
| Carotin und Eisen nur so strotzen. Deshalb verarbeite ich sie immer mit und | |
| schmeiße sie nicht weg. Dafür sollten sie allerdings in Bio-Qualität sein. | |
| Beim Einkaufen achte ich außerdem auf die Größe der Knollen. Kleinere haben | |
| weniger Wasser eingelagert und schmecken intensiver. Außerdem wähle ich | |
| Kohlrabi aus, die keine Risse in der Schale haben, also nicht durch | |
| Trockenstress holzig geworden sind. | |
| In der Küche eignet sich der Kohlrabi gut für eine Suppe. Einfach mit | |
| gehackten Zwiebeln andünsten, mit selbstgemachter Gemüsebrühe aufgießen und | |
| 15 Minuten weichgaren. In der Zwischenzeit Kräuter nach Geschmack waschen – | |
| Petersilie und Kerbel passen perfekt – und zum Schluss einstreuen und alles | |
| pürieren. Dazu gibt es gewürfeltes und geröstetes Sauerteigbrot. | |
| Aus besonders feinen Knollen mache ich Kohlrabicarpaccio. Dafür schäle ich | |
| die zarten Knollen und lege die Blätter erst mal beiseite. Mit einem | |
| Gemüsehobel oder Messer schneide ich den Kohl in möglichst dünne Scheiben | |
| und lege diese auf großen Platten überlappend aus. Für das Dressing | |
| verrühre ich Senf und Essig, schlage dann etwas Olivenöl unter und würze | |
| mit Salz und Pfeffer. Dazu kommen angeröstete Pistazien und Prager | |
| Schinken. Alles über dem Kohlrabi anrichten, feingehackten Zitronenthymian | |
| drüberstreuen – und fertig! Eine andere Dressingvariation: Zitronensaft und | |
| Olivenöl, Sesam und glatte Petersilie sowie etwas frisch geriebener | |
| Parmesan. | |
| Und was nun mit den Blättern? Wer mag, kann sie waschen, kleinhacken und | |
| einfach zum Schluss über das fertige Carpaccio streuen. Man kann sie aber | |
| auch in kleine Stücke reißen, mit Olivenöl, Paprika, Nussmus und Salz | |
| marinieren und bei 160 Grad im Ofen knusprig trocknen. Nach rund 20 Minuten | |
| sollten die Kohlrabichips fertig sein. Guten Appetit! | |
| 13 May 2024 | |
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| Sarah Wiener | |
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