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# taz.de -- Kakao mal anders: Götter lieben dieses Getränk
> Kakao ist lecker und macht glücklich. Noch viel besser aber ist Rohkakao.
> Unsere Kolumnistin hat einen Rezeptvorschlag für Sie.
Bild: Rohkakao schmeckt zwar etwas bitterer, ist aber gesünder
Kakao macht glücklich und das nicht nur, weil er einfach köstlich schmeckt.
Kakaobohnen enthalten den Glücksbotenstoff Acylethanolamin, der für
Ausgeglichenheit und Entspannung sorgt. Kein Wunder, dass die Völker im
alten Mesoamerika ihre Trinkschokolade als Göttergetränk bezeichneten und
sogar religiöse Zeremonien mit den Bohnen abhielten.
[1][Kakao] ist zudem eine der größten pflanzlichen Quellen für Magnesium
und stärkt die Herzmuskulatur. Wer unter Magnesiummangel leidet, ist mit
einer [2][Kakaobohne] am Morgen gut beraten. Außerdem enthält Kakao
Flavanole, sekundäre Pflanzenstoffe, die blutdrucksenkend und als
Antioxidantien wirken.
Das alles sind wunderbare Eigenschaften, die es leider oft nicht in die
Schokolade schaffen. Denn für die wird zumeist gerösteter Kakao genutzt,
der durchs Erhitzen den Großteil dieser guten Inhaltsstoffe verliert.
Besser ist deshalb, zu Rohkakao zu greifen, der nur getrocknet und
fermentiert wird. Schmeckt zwar ein wenig bitterer, ist aber gesünder.
Zurück zu den Mayas und ihrer Trinkschokolade. Die wurde ebenfalls mit
rohen Kakaobohnen hergestellt, und im Gegensatz zum bei uns bekannten Kakao
kalt und ohne Milch oder Zucker getrunken. Genaue Rezepte sind leider nicht
überliefert, aber ungefähr können wir das Göttergetränk heute
nachempfinden.
Dafür mische ich eine Viertel Tasse hochwertiges reines Kakaopulver mit
etwa einem halben Liter warmem Wasser und lasse das Ganze dann mit ein
wenig Vanille und einer Chilischote zehn Minuten köcheln. Wer es nicht so
scharf möchte, fügt die Chili erst später hinzu.
In den abgekühlten Trank kommt noch ein bisschen Honig, dann mit dem
Milchschäumer anständig durchmixen (die Maya hatten dafür eigens gebaute
Holzgeräte) und kalt genießen. Dieser Urkakao ist nicht jedermanns Sache,
aber deutlich gesünder als die süße Trinkschokolade mit Milch, die bei uns
daraus geworden ist.
Ein weiteres spannendes Rezept aus dieser Zeit ist die Mole, eine pikante
Soße aus Kakao, getrockneter Paprika und geröstetem Maismehl. Sie ist heute
vor allem aus der mexikanischen Gastronomie bekannt.
Wer lieber nascht, kann den Rohkakao auch zu Konfekt verarbeiten. [3][Dafür
eignen sich zum Beispiel Datteln als Grundlage], ebenso getrocknete Feigen
oder Aprikosen. 250 Gramm dieser Trockenfrüchte hacke ich klein und
vermische sie mit einem Esslöffel Kakaopulver. Dazu gebe ich ein wenig
Vanille und Safran. Dann röste ich in einer Pfanne Pinienkerne an, hacke
sie ebenfalls klein und mische sie unter die Masse.
Alles wird 30 Minuten kaltgestellt, dann forme ich Kugeln daraus und wälze
diese wiederum in Kakaopulver – guten Appetit!
15 Jan 2024
## LINKS
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## AUTOREN
Sarah Wiener
## TAGS
Lateinamerika
Kakao
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Schwerpunkt Klimawandel
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