Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Sternanis als Gewürz: Antibiotisch und scharf
> Sternanis ist nicht nur ein Gewürz für die Weihnachtszeit. Wer asiatische
> Gerichte liebt, kommt daran das ganze Jahr nicht vorbei.
Bild: Drei Sternanissterne, nom nom nom
Welches Gewürz darf im Glühwein nicht fehlen? Zimt, Gewürznelken und …
richtig, Sternanis. Auch im [1][Adventskranz] machen die Früchte was her.
Aber sie können noch viel mehr: In China wird Sternanis – der übrigens
nichts mit Anis zu tun hat – seit tausenden Jahren als Heilpflanze verehrt.
Er enthält viele Gerbstoffe und Saponine und wirkt somit als natürliches
Antibiotikum. Zudem hat Sternanis schleimlösende Eigenschaften und hilft
gegen [2][Husten].
Mit ein wenig Ingwer lässt sich aus dem Gewürz ein hervorragender Tee gegen
Erkältungen brauen. Nebenbei unterstützt Sternanis die Verdauung. Im
Gewürzregal ist er vor allem, zusammen mit japanischem Pfeffer, Zimt,
Fenchelsamen und Gewürznelken, im traditionellen „5-Gewürze-Pulver“ zu
finden. Das wird in China für alle möglichen pikanten Gerichte eingesetzt.
Ich mache damit zum Beispiel eine Gemüsepfanne mit Chicorée, Brokkoli,
Sellerie und Austernpilzen. Dazu kommen noch Ingwer, Knoblauch, Reisessig
und Sojasoße.
Ich nutze Sternanis (immer frisch gemahlen oder gleich als ganze Frucht)
auch gerne für ein Dal aus roten Linsen. Dafür schneide ich ein Stück
Ingwer, eine rote Chilischote und eine Zwiebel klein und röste alles in
etwas Butterschmalz an. Darauf kommen eine kleingeschnittene
Ochsenherztomate und ein viertel Kilo Linsen. Das alles lösche ich mit
Gemüsebrühe ab und gebe Kurkuma, Kreuzkümmel und zwei Stück Sternanis
hinzu. Alles aufkochen und bei schwacher Hitze 20 Minuten garen. Dazu gibt
es – für alle, die mögen – frischen Koriander und einen Löffel Joghurt
obendrauf.
In der vietnamesischen Küche wird Sternanis wegen seiner dezenten Schärfe
gern in Reisnudelsuppen verwendet. So eine Phở kann man ganz leicht selber
machen: Grundzutat dafür ist eine kräftige Rinderbrühe. Auf zwei Liter
kommen vier Stück Sternanis sowie – da sind wir fast wieder beim Glühwein �…
etwas Zimt und Gewürznelken, dazu natürlich noch Ingwer. Alles eine Stunde
aufkochen und den Duft genießen; die köchelnden Gewürze verwandeln die
eigene Wohnung in eine vietnamesische Suppenküche.
Als Nächstes 300 Gramm Reisnudeln weichkochen und frische Kräuter waschen,
am besten Thai- oder Indisches Basilikum und ein paar Minzblätter. Dann das
Rindfleisch für die Suppe (z. B. Beinscheibe) in dünne Streifen schneiden,
eine grob geschnittene Frühlingszwiebel sowie Sojasprossen vorbereiten, und
alles in Schüsseln geben – darüber wird die Brühe gegossen. Kurz
durchziehen lassen, damit das Fleisch nicht mehr roh ist, schließlich mit
den Kräutern sowie Limettensaft und etwas Chili abschmecken. Guten Appetit!
10 Dec 2023
## LINKS
[1] /Weihnachtszeit-in-der-Familie/!5893579
[2] /Viren-als-Heilmittel/!5971591
## AUTOREN
Sarah Wiener
## TAGS
Kolumne Die Zutat
Advent
Adventszeit
Aroma
Glühwein
Gewürz
Kolumne Die Zutat
Kolumne Die Zutat
Kolumne Die Zutat
Lateinamerika
Kolumne Die Zutat
Vegetarismus
Sarah Wiener
## ARTIKEL ZUM THEMA
Dill in der Küche: Das magische Kraut
Dill werden magische Kräfte zugeschrieben. Er kann aber auch feine Küche.
Frühlingsrezepte mit Kapern: Deliziöse Knospen
Ob in Öl oder Salz eingelegt, mit viel Essig oder Gewürzen: Die Knospen des
Kapernstrauchs sind eine Delikatesse.
Bananen zubereiten: Tschüss, Industriezucker!
Über 1.000 Bananensorten gibt es, aber in Deutschland wird meist nur eine
verkauft. Sarah Wiener gibt Tipps, was man aus den Früchten machen kann.
Kakao mal anders: Götter lieben dieses Getränk
Kakao ist lecker und macht glücklich. Noch viel besser aber ist Rohkakao.
Unsere Kolumnistin hat einen Rezeptvorschlag für Sie.
Mais oui!: Manche mögen Mais
Es gibt viele Möglichkeiten eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel der
Welt zu verarbeiten, hier gibt es ein Rezept für eine maishaltige
Vorspeise.
Mangold beim Kochen: Das Küchengold
Mangold ist in der Küche wiederentdeckt worden. Voller Ballaststoffe steckt
er – und dann noch diese Stiele!
Alleskönner Datteln: Das Brot der Wüste
Datteln sind nicht nur ungeheuer nahrhaft, sondern auch als
Zuckeralternative beliebt. Man kann allerhand damit zaubern.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.