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# taz.de -- Frühlingsrezepte mit Kapern: Deliziöse Knospen
> Ob in Öl oder Salz eingelegt, mit viel Essig oder Gewürzen: Die Knospen
> des Kapernstrauchs sind eine Delikatesse.
Bild: Zweig vom Kapernstrauch mit Knospen
Draußen beginnt nun alles zu blühen, und auch an dieser Stelle geht es um
Knospen. Sie werden eingelegt, haben einen intensiven Umami-Geschmack und
stammen von Kapernsträuchern, die auf kargen Böden wachsen.
Nicht umsonst sagt man in Italien, dass ein Kapernstrauch sich nur von Wind
und Sonne ernährt. Werden seine Knospen nicht rechtzeitig geerntet,
entwickelt er zarte Blüten, die sich morgens öffnen und bis zum Mittag
schon verblüht sind. Später werden daraus die deutlich größeren
Kapernäpfel, die man ebenso einlegen kann. Zwar schmecken sie nicht ganz so
fein, aber letztlich mag ich sie alle: Winzige oder größere, in Öl oder in
Salz eingelegte, mit viel Essig oder scharfen Gewürzen.
Kapern haben, wie beinahe alles Pflanzliche, positive Effekte auf die
Gesundheit. Sie enthalten den gelben Naturfarbstoff Quercetin, der als
Antioxidans fungiert, und ihre Senföle wirken gegen Pilze und Bakterien und
beugen so Infektionen aller Art vor.
Mit ein paar Esslöffeln Kapern mache ich gerne einen Salat. Hinzu kommen
Karotten, rote Zwiebeln, Petersilie, Olivenöl, Zitronensaft. Oder ich peppe
mit ihnen Pizza, Pastasaucen und Suppen auf. Unverzichtbar sind sie in
Königsberger Klopsen. Vorsicht bei Salzkapern, die sollte man gut abspülen
und das Gericht weniger salzen.
Besonders lecker ist ein Brotsalat mit Kapern und sonnengereiften Tomaten.
Dafür nehme ich altbackenes [1][Brot] und schneide es in grobe Würfel.
Diese weiche ich in etwas Wasser ein, röste sie in einer Pfanne mit etwas
Olivenöl und gebe eine Zehe Knoblauch hinzu. Anschließend wasche ich reife
[2][Tomaten] und schneide sie in Achtel. Ich hacke eine Handvoll Basilikum
und einen Esslöffel Kapern, mische alles mit den Gebäckwürfeln und gebe
Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer dazu. Vor dem Servieren lasse ich
den Salat mindestens eine Stunde ziehen, damit sich die Würfel gut mit dem
Dressing vollsaugen können. Oliven, Gurken, Mozzarella – in den Salat passt
alles Mögliche, wenn es zu Hause rumkugelt und weg muss.
Wer keine echten Kapern hat, kann regionalen Ersatz nehmen: Dafür eignen
sich zum Beispiel [3][die Knospen von Löwenzahn] und Gänseblümchen. Einfach
eine Tasse sammeln und gut waschen. Stängelreste und abstechende grüne
Kelchblätter entfernen. Dann ein Achtel Weißweinessig mit etwas Salz und
schwarzen Pfefferkörnern zum Kochen bringen und die Knospen dazu geben.
Alles wird einmal aufkocht und dann abgeseiht. Die Knospen in sterilisierte
Gläser füllen, den Essigmix noch einmal aufkochen und drübergießen.
Nach zwei Wochen sind die Knospen durchgezogen. Und dann heißt es: Guten
Appetit!
19 Mar 2024
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## AUTOREN
Sarah Wiener
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