| # taz.de -- Verkehrssicherheit: Better safe than sorry | |
| > Auf deutschen Straßen unterwegs zu sein ist verdammt gefährlich. Unsere | |
| > Autorinnen zeigen Ideen auf, wie wir weniger unter die Räder kommen. | |
| Bild: Abbiegen für Fortgeschrittene: Als Radfahrer kann man sich ziemlich klei… | |
| Achtung, Auto!, so schallt es aus den kleinen Ansteckern, die zwei Kinder | |
| in einem Comic des Bundesverkehrsministeriums tragen. Mit der Illustration | |
| bewirbt das Ministerium auf X den Gewinner eines Hochschulwettbewerbs um | |
| [1][„innovative Lösungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit | |
| Künstlicher Intelligenz“.] EduPin heißt das Produkt. Es ist ein Button für | |
| die Kleidung, der Kinder in Echtzeit vor potenziellen Gefahren im | |
| Straßenverkehr warnen soll. | |
| [2][Eine 41-jährige Frau und ihr 4-jähriges Kind sind seit zwei Wochen | |
| tot.] Ein 83-jähriger Mann hat sie in Berlin-Mitte angefahren. Laut Polizei | |
| fuhr der Fahrer viel zu schnell und vor allem falsch, wollte auf einem | |
| Radweg neben der Straße einen Stau überholen. Er verletzte dabei auch noch | |
| weitere Personen, teilweise schwer. | |
| Das wahnwitzige Missachten von Verkehrsregeln zum eigenen Vorteil macht den | |
| Fall außergewöhnlich. Menschen sind gestorben, weil ein Mann nicht im Stau | |
| stehen wollte. [3][Todesfälle im Straßenverkehr sind aber auch sonst gar | |
| nicht so selten]: Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 2.830 Menschen | |
| bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen, hat das Statistische | |
| Bundesamt vor Kurzem bekannt gegeben. Zwar gab es 1970 noch etwa 21.000 | |
| Verkehrstote und 1998 knapp 8.000. Aber dieser langfristige Abwärtstrend | |
| hat vor allem mit Einführungen wie Gurtpflicht und Airbags zu tun, die | |
| verhindern, dass Autofahrende sich selbst und andere Autofahrer im Verkehr | |
| töten. Autos werden sicherer, aber Radfahrende und Fußgänger:innen | |
| verunglücken immer noch zu viele. Achtung, Auto. | |
| Das Gerät, das Studierende der TU München entwickelt haben, ist sicher | |
| irgendwie nützlich. Es soll zum Beispiel Kindern auch Verkehrsregeln | |
| spielerisch beibringen. Warum nicht. Aber von dem Ministerium, das jegliche | |
| auch noch so sanfte Einschränkung für Autofahrer:innen verhindert, als | |
| „innovative Lösung“ angepriesen? | |
| Es ist wie das Pfefferspray, das man Frauen in die Hand drückt, um sich | |
| gegen in der Regel männliche Angreifer zu wehren. Vielleicht im Ernstfall | |
| hilfreich. [4][Aber der Missstand ist natürlich nicht behoben, wenn auch | |
| die letzte weiblich gelesene Person ein Selbstverteidigungs-Ass ist]. Der | |
| Fehler liegt schon darin, dass die Vorsicht überhaupt nötig ist – und dass | |
| die Verantwortung bei den potenziellen Opfern einer Tat landet. | |
| In eine ähnliche Richtung gehen auch Vorschläge, die Städte mit Pollern zu | |
| füllen, die Straßen physisch von Radwegen und Bürgersteigen trennen. | |
| Temporär hilft das vielleicht, hätte Mutter und Kind zum Beispiel im | |
| aktuellen Fall wahrscheinlich geschützt. Poller sind schnell zu bauen, | |
| eigentlich ganz praktisch. Bestimmt kann man auch Design-Wettbewerbe | |
| veranstalten, um die Pfosten interessant und hübsch zu gestalten und ihre | |
| eigentlich banale Botschaft zu übertönen: Wir schaffen es nicht, unsere | |
| Straßen von vornherein sicher zu machen. | |
| Wo bleibt der EduPin, der an Volker Wissings Revers „Achtung, Auto!“ | |
| schreit, wenn der Verkehrsminister an seinem Schreibtisch sitzt? Die | |
| Künstliche Intelligenz könnte schnell ein Bild von neuen Straßen, darauf | |
| stattfindenden Staus und Auffahrunfällen generieren, wenn der FDP-Politiker | |
| die Modernisierung des Bundesverkehrswegeplans mal wieder ablehnt. Der | |
| Anstecker könnte auch gleich spielerisch die passende Verkehrsregel | |
| vermitteln: Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten. | |
| Als nächstes könnte der EduPin für Verkehrsminister*innen Bilder von | |
| Menschen erschaffen, die vor Hitze vergehen. Oder von Leuten, die vor ihren | |
| von den Wassermassen einer Überschwemmung zerstörten Häusern stehen und um | |
| ihr Hab und Gut weinen. Von verdorrten und verbrannten Wäldern. Autos, nach | |
| wie vor in der Regel mit Benzin und Diesel betrieben, sind der treibende | |
| Faktor hinter der fatalen Klimabilanz des Verkehrswesens. | |
| Das hat auch die Klimabilanz für das vergangene Jahr wieder gezeigt, | |
| [5][die das Umweltbundesamt gerade vorgestellt hat]. Der Pkw-Verkehr hat | |
| 2023 sogar weiter zugenommen. Und das Verkehrswesen hat die zulässigen | |
| CO2-Grenzwerte gesprengt. Während etwa die Stromgewinnung klimafreundlicher | |
| wird, geht es bei der Mobilität nicht voran. | |
| Das Schöne ist: Oft passen Klimaschutz und Verkehrssicherheit gut zusammen. | |
| Was das eine verbessert, ist auch gut für das jeweils andere. Achtung, | |
| Auto. Aber eigentlich brauchen wir dafür nicht einmal neues KI-Spielzeug. | |
| Oder? | |
| Hier sechs Ideen, wie unsere Straßen sicherer werden könnten: | |
| ## 1. Weniger Parkplätze | |
| ## Die Idee | |
| Stellflächen für Autos abschaffen oder zumindest nicht vergrößern | |
| ## Das bringt’s | |
| Autos müssen gar nicht fahren, um eine Gefahr für andere zu sein: Fast | |
| jeder fünfte Unfall, bei dem sich Fußgänger:innen und | |
| Radfahrer:innen verletzen, steht mit parkenden Fahrzeugen in | |
| Verbindung. Das hat [6][die Unfallforschung der Versicherer, kurz UDV, | |
| ermittelt]. Im Schnitt stehen Autos 23 Stunden am Tag, statt zu fahren, | |
| also 95 Prozent der Zeit. | |
| Parkende Autos am Straßenrand können direkt und indirekt zu Unfallursachen | |
| werden. Teils kommt es zu Kollisionen, etwa beim Ausparken oder Öffnen der | |
| Autotür. Das Problem ist aber auch, dass die Fahrzeuge die Sicht auf den | |
| fließenden Verkehr verdecken. Alternativen sind neben privaten Grundstücken | |
| Parkhäuser und Tiefgaragen. | |
| Denkbar ist außerdem, dass das Einschränken von Parkraum den Autoverkehr | |
| insgesamt reduzieren würde. Besonders in großen Städten stehen den meisten | |
| Menschen schließlich Alternativen bei der Fortbewegung offen – die | |
| attraktiver werden, wenn das Parken eines privaten Autos unbequemer oder | |
| teurer wird. Außerdem könnte der frei werdende Platz für gute Radwege und | |
| Bürgersteige genutzt werden. Das Parkplatzstreichen hätte dann auch auf | |
| diesem Weg noch einen positiven Effekt auf Sicherheit – und aufs Klima. | |
| ## Daran hakt’s | |
| [7][Während die einen davon schwärmen], wie schön man Parkraum für Radwege, | |
| Sitzbänke, Blumenbeete oder Spielplätze nutzen könnte, sind die anderen am | |
| [8][lautstarken Stöhnen], sobald es um die Reduktion von Autostellplätzen | |
| im öffentlichen Raum geht: Kommunen machen sich nicht nur Freunde, wenn sie | |
| solche Pläne hegen. Viele schrecken deshalb davor zurück. | |
| Teilweise spielen auch rechtliche Fragen eine Rolle. Bevor Kommunen | |
| beispielsweise in einem Stadtquartier auch nur Parkgebühren erheben dürfen, | |
| müssen sie erst mal einen hohen Parkdruck nachweisen. Auch dass Autos immer | |
| größer werden, ist ein Problem. Vor allem, weil die Verkehrsplanung dazu | |
| neigt, sich diesem Trend anzupassen, statt aktiv gegenzusteuern. Die | |
| Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) empfiehlt zum | |
| Beispiel seit dem vergangenen Jahr breitere Parkplätze. Ihr Technisches | |
| Regelwerk gilt als Standard – obwohl die FGSV eigentlich nur ein | |
| eingetragener Verein und nicht demokratisch legitimiert ist. | |
| ## 2. Fahrtests einführen | |
| ## Die Idee | |
| Regelmäßige Führerscheintests für Autofahrer:innen | |
| ## Das bringt’s | |
| Die meisten Menschen machen ihren Pkw-Führerschein in jungen Jahren. Dann | |
| gilt er in Deutschland grundsätzlich für immer – auch wenn sie eine Weile | |
| nicht Auto fahren, ihnen ihre Gesundheit zu schaffen macht und sie deshalb | |
| weniger sicher unterwegs sind. [9][Regelmäßige Fahrprüfungen] und | |
| Gesundheitschecks könnten helfen. | |
| ## Daran hakt’s | |
| In 14 europäischen Ländern sind zumindest Gesundheitstests schon lange | |
| Standard, zum Beispiel in Belgien und Portugal. Trotzdem haben | |
| EU-Politiker:innen bisher eine europaweite Regel verhindert – vor allem | |
| deutsche Abgeordnete der SPD, CDU und FDP. Sie setzen auf die | |
| Eigenverantwortung der Fahrer:innen: Wer lange nicht gefahren ist, sich | |
| nicht mehr fit genug fühlt, wer merkt, dass die Sehkraft nachlässt oder | |
| dass Schulterblicke anstrengend werden, verzichte meist von sich aus aufs | |
| Autofahren. Oder lasse sich von sich aus medizinisch untersuchen. | |
| Ein Problem ist auch, dass die [10][Debatte sich oft auf ältere | |
| Fahrer:innen beschränkt]. In Italien etwa müssen alle, die einen | |
| Führerschein haben, regelmäßig eine Fahrtauglichkeitsprüfung machen. Bei | |
| Tests für Ältere ist die Datenlage nicht ganz eindeutig. Einige Studien | |
| haben ergeben, dass Senior:innen aus Angst vor der Prüfung ihren | |
| Führerschein abgeben, auf andere Verkehrsmittel umsteigen und dort ihre | |
| Unfallquoten steigen. Sogenannte Rückmeldefahrten haben in Untersuchungen | |
| besser abgeschnitten: Autofahrer:innen lassen sich auf einer | |
| standardisierten Strecke freiwillig von Fahrlehrer:innen oder | |
| Verkehrspsycholog:innen begleiten und bekommen Feedback zur | |
| Fahrweise. | |
| ## 3. Fahrräder in die erste Reihe | |
| ## Die Idee | |
| Breite Streifen, auf denen sich Radfahrer:innen an Ampeln vor den Autos | |
| aufstellen dürfen | |
| ## Das bringt’s | |
| Die Autos stehen schon Schlange [11][vor der roten Ampel]. Die Gelegenheit | |
| für Radfahrer:innen, ein paar Meter gut zu machen, regelkonform rechts an | |
| ihnen vorbeizufahren und gleich vorne an der Ampel zu warten. Nur: Wer | |
| jetzt links abbiegen will, muss die Autofahrer:innen meistens doch | |
| wieder passieren lassen. Wer geradeaus fährt, muss rechtsabbiegende Pkw | |
| fürchten. | |
| Die sogenannten aufgeweiteten Radaufstellstreifen, kurz Aras, sollen das | |
| ändern. Aras sind markierte Flächen, die sich vor der Autospur an der Ampel | |
| über die gesamte Fahrbahnbreite erstrecken. Es gibt sie schon in mehreren | |
| deutschen Städten, zum Beispiel in Potsdam und Hamburg. Wenn | |
| Radler:innen auf dem Aras vor den Autos warten können, ist Abbiegen | |
| einfacher. Vor allem aber sind sie für Autofahrende besser zu sehen und | |
| damit sicherer. Wichtig ist, dass es zusätzlich eine Radspur rechts der | |
| Autos auf dem Weg zur Ampel gibt, damit die Fahrradfahrer:innen | |
| überhaupt auf dem Aras ankommen. Und noch sicherer wird es mit bunten | |
| Markierungen: Rote Einfärbungen auf der Fläche vor den Autos halten | |
| Pkw-Fahrer:innen öfter davon ab, doch kurz drüber zu fahren. | |
| ## Daran hakt’s | |
| Wenn Kommunen dort Platz für Fahrräder schaffen wollen, wo sich bisher ein | |
| Fahrstreifen für Autos befindet, müssen sie das aufwendig begründen. | |
| [12][Das liegt an der Straßenverkehrsordnung], der fließende Verkehr der | |
| Pkw hat Vorrang. Jeder neue Radweg gilt als Eingriff. Besondere | |
| Gefahrenstellen können einen Eingriff rechtfertigen – oft aber nur dann, | |
| wenn es schon mal Unfälle gab. | |
| ## 4. Die KI steuern lassen | |
| ## Die Idee | |
| Den [13][Verkehr durch selbstfahrende Autos sicherer] machen | |
| ## Das bringt’s | |
| 90 Prozent der Unfälle im Straßenverkehr gehen laut der Prüfgesellschaft | |
| Dekra auf menschliches Fehlverhalten zurück. Wir sind abgelenkt, müde, | |
| betrunken, reagieren nicht rechtzeitig und bauen Unfälle. In Deutschland | |
| liegt alleine die jährliche Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss, bei | |
| denen Menschen zu Schaden kommen, um die 15.000. | |
| ## Daran hakt’s | |
| Zum einen [14][steckt das Problem zwischen unseren Ohren]. Verantwortung an | |
| einen Computer abgeben? Zu gefährlich! Dabei sind sich Expert:innen | |
| einig, dass die Zahl der Unfälle durch selbstfahrende Autos deutlich sinken | |
| würde – und das trotz einzelner Unfälle, die in der Vergangenheit aus den | |
| USA gemeldet wurden. Dort sind selbstfahrende Flotten in deutlich größerem | |
| Umfang unterwegs als hierzulande. Die Skepsis ist auch Folge einer | |
| Nachrichtendiskrepanz: Von jedem Unfall, an dem ein selbstfahrendes Auto | |
| beteiligt ist, ob als Verursacher oder nicht, erfährt die Welt. Wie etwa, | |
| als im vergangen Jahr in San Francisco ein Hund überfahren wurde. Hätte ein | |
| Mensch am Steuer gesessen, niemand hätte davon in den Schlagzeilen gelesen. | |
| Dazu kommt, dass die Technik derzeit noch nicht ausgereift ist: Tunnel, | |
| Glätte oder schon Baustellen und Regen können dazu führen, dass die | |
| Software nicht mehr zuverlässig funktioniert. Und fürs Erste doch wieder | |
| der Mensch übernehmen muss. | |
| ## 5. Anti-Sturz-Gummis | |
| ## Die Idee | |
| Straßenbahnschienen mit Gummis versiegeln | |
| ## Das bringt’s | |
| Straßenbahnschienen sind eine Gefahr für [15][Radfahrer:innen]. Nicht | |
| nur mit dünnen Rennradreifen gerät man beim Kreuzen der Schienen leicht in | |
| die Rille und stürzt. Eine Lösung ist das Velogleis, ein Gummiprofil, das | |
| die Spurrille ausfüllt und sie so verschließt. Radreifen, aber auch | |
| Rollstühle und Fußgänger:innen können sich so nicht mehr in der Schiene | |
| verhaken. Für die Straßenbahn ändert sich nichts, sie drückt das | |
| Elastomerprofil beim Drüberrollen runter. Danach dehnt sich das Material | |
| wieder aus und verschließt die Rille. | |
| ## Daran hakt’s | |
| Noch ist das Gummiprofil zu teuer. In Düsseldorf zum Beispiel testete die | |
| Rheinbahn das fahrradsichere Tramgleis. Ein Meter Gummischutz kostete 3.000 | |
| Euro, für die 20 Meter lange Testhaltestelle bedeutete das eine Investition | |
| von 60.000 Euro. Eine zu hohe Summe für die kurze Haltbarkeit der | |
| Gummidichtung. Denn die Tramräder schneiden das Gummi zu schnell auf oder | |
| wetzen es ab, woraufhin es aufwendig ausgewechselt werden muss. | |
| Die Firma Sealable aus Thüringen stellt die Gummiprofile her und | |
| entwickelte mittlerweile eine dritte Version mit verbessertem Rezept. Die | |
| chemische Zusammensetzung wurde verändert und die Gummiprofile abgerundet. | |
| So sollen die Profile eine Million Mal von einer Straßenbahn überfahren | |
| werden können, bevor sie porös werden. [16][In Basel existiert bereits so | |
| eine velosichere Strecke]. | |
| Laut Sealable hängt der Preis pro Meter von den Anforderungen ab. Queren | |
| nur Radfahrer:innen die Schienen oder auch Autos, schwere Busse oder | |
| womöglich Schwertransporte? Je nachdem liegen die Kosten zwischen 300 und | |
| 3.000 Euro pro Meter. | |
| ## 6. Langsamer Auto fahren | |
| ## Die Idee | |
| Tempo 30 statt 50 als Regelgeschwindigkeit im Ort | |
| ## Das bringt’s | |
| Wenn Autos langsamer fahren, führt das zu weniger Lärm, weniger | |
| Energieaufwand, weniger Luftschadstoffen und zumindest etwas weniger | |
| CO2-Emissionen. Und es führt nachgewiesenermaßen auch zu weniger Unfällen | |
| mit schwerwiegenden Folgen. Das Umweltbundesamt und auch die | |
| Weltgesundheitsorganisation empfehlen deshalb, innerorts Tempo 30 als | |
| Standard einzuführen. Welche Erfolge das in puncto Verkehrssicherheit | |
| bringen kann, zeigt das Beispiel Helsinki. Seit Anfang 2019 gilt im Zentrum | |
| und in Wohngebieten der finnischen Hauptstadt das Tempo 30 – das erste | |
| Jahr, in dem dort kein:e Fußgänger:in oder Radfahrer:in in einem | |
| Verkehrsunfall zu Tode kam. | |
| ## Daran hakt’s | |
| Die Regelgeschwindigkeit in Ortschaften – also derzeit Tempo 50 – ist in | |
| Deutschland auf Bundesebene geregelt. Das FDP-geführte | |
| Bundesverkehrsministerium ist aber [17][„nicht überzeugt“ von | |
| flächendeckendem Tempo 30]. Eine Reform des Straßenverkehrsgesetzes hatte | |
| zumindest den Kommunen mehr Spielraum beim Einrichten einzelner Zonen mit | |
| geringerer Geschwindigkeit geben sollen. [18][Das scheiterte allerdings am | |
| Bundesrat], also am Widerstand der Bundesländer. | |
| Kommunen müssen bisher aufwendig eine besondere Gefahrenlage nachweisen, um | |
| streckenweise Tempo 30 einzuführen. Viele Kommunen würden sich mehr | |
| Freiheiten wünschen. Die Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene | |
| Geschwindigkeit“ setzt sich zum Beispiel dafür ein. Sie wurde 2021 von | |
| sieben Städten gegründet, mittlerweile sind mehr als 1.000 Gemeinden in | |
| ganz Deutschland Mitglied. | |
| 25 Mar 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/DG/digital-future-challenge.html | |
| [2] /Verkehrstote-in-Berlin/!5997160 | |
| [3] /Strengere-Regeln-fuers-Autofahren/!5992239 | |
| [4] /Kinderbuecher-die-vor-Fremden-warnen/!5576212 | |
| [5] /Klimabilanz-2023/!5998471 | |
| [6] https://www.udv.de/udv/presse/parkende-autos-gefaehrden-sicherheit-von-fuss… | |
| [7] /Was-Staedte-durch-weniger-Autos-gewinnen/!5986938 | |
| [8] /Parkende-Autos/!5968714 | |
| [9] /Strengere-Regeln-fuers-Autofahren/!5992239 | |
| [10] /Aggression-im-Strassenverkehr/!5970921 | |
| [11] /Freie-Fahrt-fuer-Fahrraeder/!5972424 | |
| [12] /Reform-der-Strassenverkehrsordnung/!5971568 | |
| [13] /Kuenstliche-Intelligenz-im-Verkehr/!5970068 | |
| [14] /Forscher-ueber-selbstfahrende-Autos/!5970072 | |
| [15] /Berliner-Nahverkehrslobbyist/!5995820 | |
| [16] https://www.vcs-blbs.ch/verkehr/velo/velofreundliche-tramschiene | |
| [17] https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/K/tempo-30.html | |
| [18] /Verkehrsreformen-vorerst-gescheitert/!5972781 | |
| ## AUTOREN | |
| Susanne Schwarz | |
| Sophie Fichtner | |
| Nanja Boenisch | |
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