| # taz.de -- Appell für Ukraine-Unterstützung: Waffen als echte Sicherheitsgar… | |
| > Politiker:innen und Wissenschaftler:innen appellieren an die | |
| > Mitgliedsstaaten des Ramstein-Formats, mehr Waffen zu liefern. Die | |
| > Ukraine braucht sie dringend. | |
| Bild: Die Ukraine braucht mehr Waffen, um den Krieg gegen Russland gewinnen zu … | |
| Einige europäische Staaten sind noch immer sehr zurückhaltend in ihrer | |
| bilateralen Militärhilfe für die Ukraine. Zu den sparsamsten [1][Staaten | |
| des Ramstein-Formates] gehören Italien, Spanien, Portugal, Belgien, | |
| Luxemburg und Frankreich. Damit nutzen sie die Großzügigkeit ihrer | |
| Verbündeten aus, kehren ihrer früheren Führungsrolle den Rücken und | |
| untergraben den Zusammenhalt Europas. Die bilateralen Militärhilfen | |
| Dänemarks (3,5 Milliarden Euro), Norwegens (3,6 Milliarden Euro) und der | |
| Niederlande (2,5 Milliarden Euro) übersteigen die von Frankreich, Italien | |
| und Spanien. | |
| [2][Die USA engagieren sich mit 44 Milliarden Euro], Deutschland mit 17 | |
| Milliarden Euro und das Vereinigte Königreich mit über 6 Milliarden Euro. | |
| Zu der vom französischen Präsidenten ab Juni 2022 angekündigten verstärkten | |
| Kriegswirtschaft kam es in Frankreich nicht. Zwar wurde die Produktion der | |
| selbstfahrenden CAESAR-Haubitzen verdoppelt, doch die als vorrangig | |
| eingestufte Granatenproduktion stellt nur 3.000 Granaten im Monat her, | |
| während der monatliche Bedarf der Ukraine in die Hunderttausende geht. | |
| Die Militärhilfe der Ramstein-Länder erreicht mit einer Milliarde Euro | |
| monatlich seit vielen Monaten einen Tiefstand. Derweil stockt Russland | |
| seinen Verteidigungsetat um 68 Prozent auf 106 Milliarden Euro auf. Das | |
| Budget der Ukraine beträgt 43 Milliarden Euro. Vor diesem Hintergrund | |
| erscheint es hinfällig, darüber zu debattieren, ob man die Ukraine nun „so | |
| lange wie nötig“ unterstützen solle oder aber „so schnell wie möglich al… | |
| bereitstellen [solle], was der Ukraine zum Sieg verhilft“. | |
| Es wird beides brauchen: [3][die Lieferung guter und zahlreicher Waffen, | |
| und zwar dauerhaft.] Besonders die Länder, die sich bislang am sparsamsten | |
| gezeigt haben, sollten ein starkes Signal für eine langfristige | |
| Unterstützung auf qualitativer und quantitativer Ebene setzen. Wenn | |
| Dassault Aviation seine Produktionskapazitäten verdoppeln kann, wie CEO | |
| Eric Trappier behauptet, könnte Frankreich im Rahmen der bilateralen | |
| Militärhilfe für die Ukraine bald zwei Staffeln, also 24 Kampfflugzeuge, | |
| der Art Rafale bereitstellen sowie mit Zustimmung der anderen | |
| EU-Mitgliedstaaten noch zwei weitere Staffeln im Rahmen der Europäischen | |
| Friedensfazilität (EFF) produzieren. Dies koste insgesamt rund 5 Milliarden | |
| Euro. | |
| ## Sicherheitsgarantien oft weniger wert als Papier | |
| Der Leonardo-CEO Roberto Cingolani würde die Herausforderung annehmen, die | |
| Produktionskapazitäten für den NH90 zu verdoppeln, damit Italien bald 40 | |
| Hubschrauber und – mit der Zustimmung der anderen EU-Mitgliedstaaten – noch | |
| 40 weitere im Rahmen der EFF liefern kann. Die Kosten hierfür beliefen sich | |
| auf etwa 3,5 Milliarden Euro. Dies wäre zweifellos ein starkes Signal und | |
| ein Anreiz für andere Mitglieder des Ramstein-Formates, Hunderte von | |
| Patriot-, ATACMS-, [4][Taurus]- und Storm Shadow-Raketen sowie zusätzlich | |
| zu den bereits geplanten 60 noch 150 weitere F-16-Flugzeuge zu liefern. | |
| Wie der aktuelle Bruch des Budapester Memorandum erneut zeigt, sind | |
| Sicherheitsgarantien oft weniger wert als das Papier, auf dem sie gedruckt | |
| sind. Die Lieferung von Waffen in der richtigen Menge und Qualität ist | |
| heute die einzige wirkliche Sicherheitsgarantie, die wir der Ukraine geben | |
| können. US-Präsident Biden erklärte, die Ukraine werde bald „Teil der Nato… | |
| sein, „unmittelbar nachdem sie diesen Krieg gewonnen hat.“ | |
| Zu den Erstunterzeichner:innen des Appells gehören unter anderem: | |
| Franziska Davies, Fellow am Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) | |
| Potsdam, Timothy Garton Ash, Professor für Europäische Studien, der | |
| Historiker Karl Schlögel sowie Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir | |
| (Grüne) und der Vorsitzende des Europaausschusses Anton Hofreiter. | |
| [5][Alle Unterzeichner:innen finden Sie hier] | |
| 24 Feb 2024 | |
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| [5] http://www.leuropeen.eu/2024/02/23/ukraine-wir-mussen-dran-bleiben/ | |
| ## AUTOREN | |
| Olivier Dupuis | |
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