# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Tausende bei Kundgebungen | |
> In Berlin demonstrieren laut Veranstalter etwa 10.000 Menschen gegen den | |
> russischen Angriffskrieg. Bei einem Drohnenangriff auf Odessa gab es | |
> einen Toten. | |
Bild: Eine Frau schwingt die ukrainische Flagge vor dem Brandenburger Tor | |
## Festnahmen in Moskau wegen Gedenken an Kriegsbeginn | |
Russinnen und Russen haben am zweiten Jahrestag der Invasion in die Ukraine | |
Blumen an Denkmälern in Moskau niedergelegt. Die russische | |
Menschenrechtsorganisation OVD-Info, die Verhaftungen aus politischen | |
Gründen beobachtet und Rechtsbeistand leistet, teilte mit, in der | |
Hauptstadt seien dabei mindestens fünf Menschen festgenommen worden. | |
Die Festgenommenen hätten Schilder mit der Aufschrift „Nein zum Krieg“ | |
getragen oder an einer wöchentlichen Demonstration teilgenommen, bei der | |
die Rückkehr der mobilisierten russischen Soldaten aus der Ukraine | |
gefordert wurde, meldete OVD-Info. Die Polizei habe auch eine junge Frau | |
festgenommen, die Blumen in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb | |
an einem Moskauer Denkmal für die Opfer politischer Unterdrückung | |
niederlegte. (ap) | |
## Ukrainische Agrarprodukte in Polen aus Güterzug verschüttet | |
Unbekannte haben im polnischen Grenzbahnhof Dorohusk ukrainische Sojabohnen | |
aus einem Güterzug verschüttet. Die Polizei habe Ermittlungen aufgenommen, | |
berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP am Samstag. Man gehe nach | |
ersten Erkenntnissen davon aus, dass rund fünf Tonnen des Lebensmittels | |
beschädigt worden seien. Hintergrund dürften die Proteste polnischer Bauern | |
gegen günstige ukrainische Agrarimporte seien. Es ist nicht der erste | |
Vorfall dieser Art. | |
Der stellvertretende ukrainische Regierungschef und Infrastrukturminister | |
Olexander Kubrakow forderte die polnischen Strafverfolgungsbehörden zum | |
raschen Handeln auf. „Die systematische Zerstörung ukrainischer | |
Agrarprodukte gleicht einer geplanten Sabotage“, kritisierte der Politiker. | |
„Unser Land verteidigt sich und überlebt auch dank der Bauern.“ | |
Zuletzt hatten sich die Protestaktionen polnischer Landwirte verschärft. | |
Sie wollen verhindern, dass billigeres ukrainisches Getreide auf den | |
heimischen Markt gelangt. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor | |
zwei Jahren hatte Brüssel alle Importzölle und -quoten für | |
landwirtschaftliche Produkte ausgesetzt, um dem Land wirtschaftlich zu | |
helfen. (dpa) | |
## Bulgarien: Europäische Lösung für die Ukraine | |
Zwei Jahre nach Beginn von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat | |
der bulgarische Präsident Rumen Radew zu einer europäischen Lösung für die | |
Ukraine aufgerufen. Unterdessen sicherte Regierungschef Nikolaj Denkow am | |
Samstag der Ukraine die andauernde Unterstützung des Nato- und EU-Mitglieds | |
Bulgarien zu. | |
„Lasst uns endlich eine autonome europäische Lösung suchen“, sagte der als | |
russlandfreundlich geltende Staatschef Radew. Er rief zu Dialog und | |
Mechanismen auf, mit denen die militärischen Handlungen unverzüglich | |
beendet werden und Verhandlungen beginnen sollten. „Der Weg, den wir | |
eingeschlagen haben, eine Lösung zu suchen, die auf einem Sieg auf dem | |
Kampffeld basiert, liefert kein Ergebnis“, meinte der frühere Kampfjetpilot | |
und Luftwaffenchef. Der Ukraine-Krieg sei nach zwei Jahren zur „Bedrohung | |
für die globale Sicherheit“ geworden, warnte Radew. | |
Der prowestlich gesinnte Regierungschef Denkow sagte in einem Aufruf: „Vor | |
zwei Jahren erinnerte uns der Kreml, dass wir um den Frieden ringen und | |
unsere Werte verteidigen müssen.“ Bulgarien verteidige diese Werte, indem | |
es die Ukraine weiter unterstütze, betonte er. Russland kämpfe gegen „das | |
Recht auf freies, glückliches und vollwertiges Leben“ von jedem in Europa, | |
sagte Denkow. (dpa) | |
## Demonstrationen in mehreren deutschen Städten | |
Zum zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine am 24. | |
Februar 2022 haben in mehreren deutschen Städten tausende Menschen an | |
Protestkundgebungen und Gedenkveranstaltungen teilgenommen. In Berlin | |
versammelten sich nach Angaben der exilukrainischen Organisation Vitsche | |
bis zu 10.000 Menschen vor dem Brandenburger Tor. Mehrere tausend | |
Teilnehmende gab es zudem in Köln. | |
Die Polizei sprach in Berlin und Köln jeweils von etwa 5.000 Teilnehmenden. | |
Neben Vitsche hatten mehr als 50 weitere deutsche und ukrainische | |
Organisationen zu der Kundgebung in der Hauptstadt aufgerufen. „Berlin | |
steht uneingeschränkt an der Seite der Ukraine“, sagte der Regierende | |
Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der als Redner auf der Protestveranstaltung | |
sprach. Er forderte auch zügig mehr militärische Unterstützung für das | |
Land, unter anderem mit deutschen Taurus-Marschflugkörpern. | |
Verlangt wurden auf der Kundgebung neben einer Ausweitung der Militärhilfe | |
die Übertragung eingefrorener russischer Vermögenswerte an die Ukraine, das | |
Schließen von Lücken bei den gegen Russland verhängten Sanktionen sowie | |
deren Ausweitung. Weitere Forderungen betrafen die Bekämpfung russischer | |
Desinformation und Spionage, die Schließung des Russischen Hauses in Berlin | |
sowie eine nachhaltige Friedenslösung unter Berücksichtigung der | |
Souveränität und Freiheit der Ukraine. Das Brandenburger Tor sollte wie | |
bereits im Vorjahr später in den Landesfarben der Ukraine blau-gelb | |
angestrahlt werden. | |
Aktivistinnen und Aktivisten der Organisation Greenpeace hatten bereits am | |
Morgen die Botschaft „Stoppt das Töten“ auf die Fassade der russischen | |
Botschaft in Berlin projiziert. Greenpeace verwies mit der Protestaktion am | |
Samstagmorgen nach eigenen Angaben „auf die direkte Verantwortung der | |
russischen Führung unter Präsident Wladimir Putin für den Tod und die | |
Verwundung von mutmaßlich über 500.000 Menschen“. | |
„Hands of Ukraine“ (Hände weg von der Ukraine) war auf einem weiteren | |
projizierten Schriftzug auf dem Botschaftsgebäude zu lesen. „Putins | |
Entscheidung, Völkerrecht zu brechen und die Ukraine am 24. Februar 2022 | |
anzugreifen, hat Tod und unendliches Leid über die Menschen in der Ukraine | |
gebracht“, erklärte Greenpeace. | |
Die Kundgebung in Köln stand unter dem Motto „Gemeinsam für die Ukraine und | |
für Demokratie“. „In der Ukraine entscheidet sich die Zukunft unseres | |
Kontinents“, hieß es von Seiten der Veranstalter. Aufrufe zu weiteren | |
Kundgebungen, zu denen unter anderem die Europa-Union aufrief, gab es unter | |
anderem in Bremen, Hannover, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart, Erfurt und | |
München. | |
In Berlin hatte auch Vitsche geplant, mit Projektionen auf das russische | |
Botschaftsgebäude in Berlin gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu | |
protestieren. Dies war allerdings von der Justiz mit der Begründung | |
verboten worden, die Aktion könne „die Würde“ der diplomatischen Mission | |
beeinträchtigen, die nach internationalem Recht geschützt werden müsse. Die | |
Verbotsentscheidung wurde am Freitag in letzter Instanz vom | |
Bundesverfassungsgericht bestätigt. | |
Vitsche äußerte sich darüber „enttäuscht“. Es sei nicht nachvollziehbar, | |
warum „die Würde der russischen Botschaft“ höher zu bewerten sei als der | |
Protest gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg. Die Organisation wies | |
darauf hin, dass in anderen europäischen Hauptstädten solche Aktionen | |
selbstverständlich zulässig seien. | |
Anlässlich des Jahrestages hatte es in Berlin bereits am Freitagabend eine | |
Demonstration für Frieden in der Ukraine vor dem Reichstagsgebäude gegeben. | |
„Stoppt das Töten in der Ukraine! Für Waffenstillstand, Verhandlungen und | |
den Rückzug des russischen Militärs“, hieß es dort auf einem Transparent. | |
Mit Kerzen wurde ein Friedenssymbol gebildet. Aktivistinnen und Aktivisten | |
zogen anschließend zur russischen Botschaft. Einige legten dort Blumen für | |
den in Lagerhaft zu Tode gekommenen russischen Oppositionspolitiker Alexej | |
Nawalny nieder. (afp) | |
## Medwedew: Russland wird sich für Sanktionen „rächen“ | |
Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat Rache angekündigt für die | |
jüngsten Sanktionen des Westens. „Wir müssen uns daran erinnern und uns an | |
ihnen rächen, wo immer es möglich ist. Sie sind unsere Feinde“, schrieb der | |
stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats am Samstag im | |
Onlinedienst Telegram. | |
Die USA hatten am Freitag anlässlich des zweiten Jahrestags der russischen | |
Offensive in der Ukraine und im Zusammenhang mit dem Tod des inhaftierten | |
Kreml-Kritikers Alexej Nawalny neue massive Sanktionen gegen Moskau | |
verkündet. Zuvor hatte auch die EU ein neues Sanktionspaket angekündigt. | |
Medwedew gilt als einer der hartnäckigsten Befürworter der Offensive und | |
greift die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten regelmäßig mit scharfen | |
Worten an. In seinem Telegram-Beitrag rief er am Samstag auch dazu auf, in | |
westlichen Ländern verdeckte Operationen auszuführen. Er sprach von | |
„Aktivitäten einer bestimmten Art, über die man nicht öffentlich reden | |
kann“. (afp) | |
## Toter und Verletzte bei Drohnenangriff auf Odessa | |
Bei Drohnenangriffen auf die [1][ukrainische Hafenstadt Odessa] hat es in | |
der zweiten Nacht in Folge Opfer gegeben. Nach Angaben von Behörden und | |
Anwohnern wurde in der Nacht zum Samstag ein Mann in einem einstöckigen | |
Wohnhaus getötet, drei weitere Menschen wurden verletzt und erlitten den | |
Rettungsmannschaften zufolge schwere Brandwunden und Knochenbrüche. | |
Am Samstag liefen Aufräumarbeiten in den Trümmern des Hauses, in dem den | |
Angaben nach ein älteres Ehepaar wohnte. Das Wohnhaus war nach dem | |
Drohnentreffer weitgehend zerstört. Trümmer lagen weit verstreut, auch | |
angrenzende Gebäude waren beschädigt. Der Beginn des russischen | |
Angriffskrieges gegen das Nachbarland jährt sich an diesem Samstag zum | |
zweiten Mal. (dpa) | |
## Niederlande unterstützen Ukraine: „Ihr seid nicht allein“ | |
Der niederländische Premier Mark Rutte hat der Ukraine die andauernde | |
Unterstützung seines Landes zugesichert. „Ihr seid nicht allein. Wir stehen | |
hinter euch“, sagte Rutte am Samstag in einer Videobotschaft auf X (vormals | |
Twitter) zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns. Dies sei nicht nur ein | |
Kampf der Ukraine. „Es geht auch um unsere eigene Sicherheit. Denn wenn | |
Putin in der Ukraine erfolgreich ist, wird er da nicht stoppen.“ Der | |
Niederländer gilt auch als Favorit für den Posten des Nato-Generalsekretärs | |
als Nachfolger von Jens Stoltenberg, der zum Oktober aus dem Amt scheidet. | |
Auch König Willem-Alexander und Königin Máxima bekräftigten ihre | |
Unterstützung der Ukraine. In einer vom Hof verbreiteten Botschaft pries | |
das Paar die „große Standhaftigkeit und den Mut“ des ukrainischen Volkes | |
gegen die russische Aggression. „Wir bleiben vereint in unserer | |
Unterstützung der ukrainischen Männer und Frauen, die für Freiheit, | |
Demokratie und Recht kämpfen. Ihre Hingabe ist ein Beispiel und eine | |
Inspiration für uns alle“. (dpa) | |
## Generalsekretär Stoltenberg: „Ukraine wird Nato beitreten“ | |
Zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine hat | |
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg einen Eintritt des Landes in das | |
Bündnis bekräftigt. „Die [2][Ukraine wird der Nato beitreten]. Es ist nicht | |
die Frage, ob, sondern wann“, sagte der Norweger am Samstag in einer | |
Video-Botschaft. | |
„Während wir sie auf diesen Tag vorbereiten, wird die Nato der Ukraine | |
weiterhin zur Seite stehen“, sagte Stoltenberg. Das Ziel von Kremlchef | |
Wladimir Putin, die Ukraine zu beherrschen, habe sich nicht geändert. Der | |
russische Präsident habe diesen Krieg begonnen, weil er der Ukraine die Tür | |
zur Nato verschließen und das Recht verweigern wollte, ihren eigenen Weg zu | |
wählen. Doch er habe genau das Gegenteil erreicht. | |
Die Nato-Staaten betonten ebenfalls, dass die [3][Zukunft der Ukraine in | |
dem Bündnis] liege. Man arbeite eng zusammen, um die weitere Integration | |
der Ukraine in die Nato im Einklang mit den Beschlüssen des Vilnius-Gipfels | |
zu unterstützen, hieß es in einer Erklärung des Nato-Ukraine-Rates vom | |
Samstag. „Russland trägt die volle Verantwortung für diesen Krieg, der | |
einen eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht, einschließlich der | |
UN-Charta, darstellt und für den es voll zur Rechenschaft gezogen werden | |
muss. Wir erkennen Russlands illegale und unrechtmäßige Annexionen, | |
einschließlich der Krim, nicht an und werden dies auch niemals tun.“ Die | |
Bündnispartner seien nach wie vor entschlossen, die Ukraine so lange zu | |
unterstützen, wie es für die Ukraine erforderlich ist, um sich | |
durchzusetzen. (dpa) | |
## Von der Leyen übergibt 50 Fahrzeuge an Ukraine | |
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat am zweiten Jahrestag des | |
russischen Überfalls auf die Ukraine 50 Fahrzeuge an die ukrainische | |
Nationalpolizei und die Generalstaatsanwaltschaft übergeben. Die weißen | |
Geländewagen würden den Behörden dabei helfen, „die Gebiete zu | |
stabilisieren, die die ukrainischen Streitkräfte so mutig von der illegalen | |
russischen Besetzung befreit haben“, sagte von der Leyen laut einer | |
Mitteilung der Kommission am Samstag. | |
„Die heutige Lieferung schließt sich an die jüngste Lieferung eines | |
modernen Minenräumungsgeräts von der EU an die Ukraine an. Mit dieser | |
Ausrüstung helfen wir der Ukraine, in zurückeroberten Gebieten wieder für | |
Sicherheit zu sorgen.“ (dpa) | |
## Menschenrechtsbeauftragte: Kriegsverbrechen Alltag in Ukraine | |
Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne), | |
wirft Russland Angriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung vor. In seinem | |
barbarischen Krieg bombardiere der russische Präsident Wladimir Putin | |
gezielt Geburtskliniken oder als Zufluchtsorte genutzte Theater, sagte | |
Amtsberg am Samstag in Berlin. Vor zwei Jahren hatte der russische | |
Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. | |
Familien würden auf der Flucht in ihren Autos zur Zielscheibe, sagte | |
Amtsberg. Die brutale Gewalt gegen die Zivilbevölkerung, die Verschleppung | |
von Kindern und das Verschwindenlassen von Menschen solle die Menschen | |
zermürben, die ukrainische Identität zerstören und freie und kritische | |
Stimmen gegen die russische Besatzung unterdrücken. „Diese | |
Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und massenhafte | |
Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht sind zum unerträglichen Alltag | |
für die Menschen in der Ukraine geworden“, sagte die | |
Menschenrechtsbeauftragte. | |
Gemeinsam arbeite Deutschland mit der Ukraine und weiteren Partnern an der | |
Dokumentation, Aufklärung und strafrechtlichen Verfolgung dieser | |
Verbrechen. „Zugleich setzen wir uns gemeinsam dafür ein, die in Bezug auf | |
das Aggressionsverbrechen bestehenden Lücken im internationalen Strafrecht | |
zu schließen“, sagte Amtsberg. Putin und sein Regime müssten zur | |
Verantwortung gezogen werden. (dpa) | |
## Greenpeace protestiert gegen russischen Angriffskrieg | |
Zum zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine haben | |
Aktivistinnen und Aktivisten der Organisation Greenpeace die Botschaft | |
„Stoppt das Töten“ auf die Fassade der russischen Botschaft in Berlin | |
projiziert. Greenpeace verwies mit der Protestaktion am Samstagmorgen nach | |
eigenen Angaben „auf die direkte Verantwortung der russischen Führung unter | |
Präsident Wladimir Putin für den Tod und die Verwundung von mutmaßlich über | |
500.000 Menschen“. | |
„Hands of Ukraine“ (Hände weg von der Ukraine) war auf einem weiteren | |
projizierten Schriftzug auf dem Botschaftsgebäude zu lesen. „Putins | |
Entscheidung, Völkerrecht zu brechen und die Ukraine am 24. Februar 2022 | |
anzugreifen, hat Tod und unendliches Leid über die Menschen in der Ukraine | |
gebracht“, erklärte Greenpeace. Dies betreffe auch „den Tod und die | |
Verwundung Hunderttausender eigener Bürger:innen, die einen sinnlosen Krieg | |
in der Ukraine führen müssen“. | |
„Russland muss das Töten in der Ukraine beenden und sich wieder | |
zurückziehen“, forderte Greenpeace-Abrüstungsexperte Alexander Lurz. | |
„Gleichzeitig muss die internationale Gemeinschaft wie die Bundesregierung | |
die Unterstützung für die Ukraine entschlossen fortsetzen, aber auch die | |
diplomatischen Anstrengungen wieder verstärken, um den Krieg zu beenden“, | |
verlangte er weiter. | |
Zuvor hatte auch die exilukrainische Organisation Vitsche geplant gehabt, | |
mit Projektionen auf das russische Botschaftsgebäude in Berlin gegen den | |
völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands zu protestieren. Dies war | |
allerdings von den Behörden mit der Begründung verboten worden, die Aktion | |
könne „die Würde“ der diplomatischen Mission beeinträchtigen. (afp) | |
## Von der Leyen und Meloni zu Besuch in Kiew | |
Anlässlich des zweiten Jahrestags der russischen Invasion in der Ukraine | |
sind mehrere westliche Spitzenpolitiker nach Kiew gereist. | |
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Italiens Regierungschefin | |
Giorgia Meloni und der kanadische Premierminister Justin Trudeau trafen am | |
Samstag zu einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt ein. Am Nachmittag | |
halten die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten eine Videokonferenz | |
mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski ab. | |
Sie sei nach Kiew gereist, „um den außergewöhnlichen Widerstand des | |
ukrainischen Volkes zu feiern“, schrieb von der Leyen im Onlinedienst X, | |
vormals Twitter. „Mehr denn je stehen wir fest an der Seite der Ukraine. | |
Finanziell, wirtschaftlich, militärisch, moralisch. Bis das Land endlich | |
frei ist“, betonte die EU-Kommissionspräsidentin. | |
Die italienische Regierung veröffentlichte Videoaufnahmen, die Melonis | |
Ankunft am Kiewer Bahnhof zeigten. Italien hat derzeit den G7-Vorsitz inne. | |
Bei dem virtuellen Treffen der Staatengruppe mit Selenski soll über eine | |
Verschärfung der Sanktionen gegen Russland beraten werden. Zu den G7 zählen | |
neben Italien die USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan und | |
Kanada. | |
Der kanadische Regierungschef Trudeau reiste ebenfalls nach Kiew. Ein | |
Sprecher der ukrainischen Bahngesellschaft postete auf Facebook ein Foto | |
von Trudeaus Ankunft am Bahnhof in Kiew. (afp) | |
## Botschafter: Katastrophe wirkt auf nächste Generationen | |
Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat zum zweiten Jahrestag des | |
russischen Angriffs auf die Ukraine auf die langfristigen Auswirkungen für | |
ganz Europa hingewiesen. „Das Ausmaß dieser Katastrophe wird sich auf das | |
Leben der nächsten Generationen von Ukrainern und Europäern auswirken“, | |
sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag): 80 Jahre nach dem | |
Zweiten Weltkrieg erzählten wieder Eltern und Großeltern ihren Kindern und | |
Enkeln von den Bombardierungen. „Es gibt in der Ukraine viele Kinder, die | |
in den zehn Jahren ihres jungen Lebens nichts anderes als Krieg erlebt | |
haben“, sagte Makeiev. Das sei „eine Tragödie“. | |
Er könne nicht sagen, wann dieser Krieg gewonnen werde, sagte Makeiev. „Es | |
sind noch immer viele Gebiete und Millionen Menschen unter russischer | |
Besatzung. Wir müssen sie von dieser Besatzung und von all den Gräueltaten | |
befreien“, unterstrich der Botschafter. „Wir haben heute eine große | |
Koalition hinter uns, aber leider nicht genug Waffen und Munition, um | |
diesen Krieg schneller zu gewinnen. (epd) | |
## Scholz: Wir unterstützen die Ukraine „so lange wie nötig“ | |
Zwei Jahre nach dem russischen Angriff bekräftigt Bundeskanzler Olaf Scholz | |
(SPD) die anhaltende Unterstützung der Ukraine bei ihrer | |
Selbstverteidigung. „Und zwar so lange wie nötig“, sagte er in der | |
aktuellen Ausgabe des Videoformats „Kanzler Kompakt“, die am | |
Samstagvormittag veröffentlicht werden sollte. In den Mittelpunkt stellte | |
er darin die Erhöhung der deutschen Verteidigungsausgaben zur Stärkung der | |
Bundeswehr. | |
Vor zwei Jahren, am 24. Februar 2022, hatten russische Truppen das | |
Nachbarland in einer großangelegten Operation überfallen. Nach Schätzungen | |
der Vereinten Nationen wurden seit Beginn der Invasion bis zum 7. Februar | |
2024 mehr als 10.000 Zivilisten getötet und knapp 20.000 verletzt. | |
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) schrieb in einem | |
Gastbeitrag für die „Bild“-Zeitung (Samstag), wer behaupte, dass | |
Waffenlieferungen den Krieg verlängern, spiele dem russischen Präsidenten | |
Wladimir Putin in die Hände. Es sei eine Lüge zu sagen, dass der Westen die | |
Ukraine von Verhandlungen abhalte. | |
„Fakt ist: Seit 731 Tagen arbeiten wir unermüdlich mit unseren | |
internationalen Partnern daran, dass es in der Ukraine endlich wieder | |
Frieden gibt. Fakt ist auch: Bereits im März 2022 verhandelte die Ukraine | |
in Istanbul mit Russland und war zu Zugeständnissen bereit“, schrieb | |
Baerbock. Natürlich sei Grundlage gewesen, dass Russland seine Truppen | |
zurückzieht. (epd) | |
24 Feb 2024 | |
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