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# taz.de -- Donald Trump: Angst als Ansporn
> Ex-Präsident Donald Trump droht, Nato-Mitglieder im Stich zu lassen, wenn
> sie ihre Beiträge nicht zahlen. Europa sollte das als Chance begreifen.
Bild: Die Angst vor einer zweiten Amtszeit Trumps könnte Motivation sein, eine…
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat mit seiner jüngsten [1][Aussage
über die transatlantische Militärallianz Nato] für einen erneuten Aufschrei
gesorgt. Während eines Wahlkampfauftritts in South Carolina am Samstag
erzählte der 78-Jährige stolz, während seiner Amtszeit hätte er einem
Mitgliedstaat für den Fall versäumter Beitragszahlungen an die Nato
erklärt: „Ich würde euch nicht beschützen. Ich würde sie (Russland) sogar
dazu ermutigen, zu tun und zu machen, was zum Teufel sie wollen. Ihr müsst
zahlen“, wiederholte Trump seine Worte von damals.
Die Aussage wurde vom Weißen Haus, von US-Demokraten und der Nato selbst
scharf kritisiert. „Jegliche Äußerung, dass unsere Verbündeten sich nicht
gegenseitig verteidigen würden, untergräbt die Sicherheit von uns allen,
inklusive der USA, und erhöht das Risiko für amerikanische und europäische
Soldaten“, erklärte Jens Stoltenberg.
Dass der Nato-Generalsekretär sich genötigt fühlte, Trumps Aussage
schnellstens zurückzuweisen, zeigt, wie wichtig die USA weiterhin für
Europas Sicherheit sind. Seit knapp 80 Jahren verlässt sich Europa auf die
USA. Die Nato feiert in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. Ein wichtiger
Baustein der Allianz war schon immer das Prinzip der Abschreckung.
Im Kalten Krieg sorgte die Gefahr eines Atomkriegs dafür, dass die USA und
die Sowjetunion nicht direkt in Konflikt gerieten. Und auch heute hat die
Nato, mit der Stärke des US-Militärs im Rücken, abschreckende Wirkung. Doch
nach Jahrzehnten der Abhängigkeit ist es vielleicht keine schlechte Idee,
dass Europa sich verstärkt um seine eigene Sicherheit kümmert. Darüber sind
sich von [2][Frankreichs Präsident Emmanuel Macron] über
[3][Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius] bis hin zum italienischen
Außenminister Antonio Tajani alle einig.
Die Angst vor einer zweiten Amtszeit von Trump könnte somit der Ansporn
sein, um eine neue Ära der europäischen Sicherheitspolitik einzuleiten.
[4][Als er das letzte Mal regierte], bezeichnete Trump die Nato als
„überflüssig“. Ständig kritisierte er Staaten, die hinter dem
„2-Prozent-Ziel“ zurückblieben. Das schreibt den Mitgliedstaaten vor,
mindestens 2 Prozent ihres jeweiligen Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung
zu investieren.
Gewinnt Trump im November erneut die Wahl, gibt es also keine Garantie,
dass die USA weiter an der Nato festhalten. Europa muss daher selbst
Verteidigungskapazitäten mit abschreckender Wirkung auf die Beine stellen,
und das so schnell wie möglich. Doch der Ukrainekrieg zeigt: Mittelfristig
führt kein Weg an den USA vorbei.
13 Feb 2024
## LINKS
[1] /Trumps-Aussagen-zur-Nato/!5988869
[2] /Politik-in-Frankreich/!5988769
[3] /Sondervermoegen-ist-sicher/!5975023
[4] /US-Praesident-droht-Nato-Partnern/!5514733
## AUTOREN
Hansjürgen Mai
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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Nato
Donald Trump
GNS
Verteidigung
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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Greenpeace-Studie
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