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# taz.de -- Fridays for Future orientiert sich neu: Klima und soziale Kämpfe k…
> Gegen rechts, für Arbeitskampf: Fridays for Future will künftig auch
> sozialen Ausgleich, Gerechtigkeit und Demokratie zu ihren Themen machen.
Bild: Grün gegen Braun: Luisa Neubauer bei der Anti-AfD-Demo am Brandenburger …
Berlin taz | Nicht allein fürs Klima streiten, sondern zusammen und für
mehr als nur CO2-Werte. Darauf setzt Fridays for Future dieser Tage, wenn
sie massiv in die Bündnisbildung investieren: bei den Demos gegen die AfD
und gemeinsam im Kampf mit den Beschäftigten im Nahverkehr im Bündnis „Wir
fahren zusammen“.
In manchen Zeiten gehe es nicht darum, ob man Klimaaktivist*in ist,
sondern darum, Demokrat*in zu sein und zu verstehen, wann man Haltung
zeigen müsse, rief [1][Luisa Neubauer] am 14. Januar zur ersten großen Demo
gegen die AfD am Brandenburger Tor in Berlin ins Mikrofon. Überall in
Deutschland hat dieser Tage Fridays for Future Proteste gegen rechts
mitorganisiert. Die überlaufenden Demos in Hamburg und München, die Demo in
Dresden – überall ruft Fridays for Future in breiten Bündnissen mit dazu
auf, gegen rechts zu protestieren.
Geholfen bei der Mobilisierung der Millionen Menschen, die über die letzten
zwei Wochen gegen rechts und für Demokratie auf die Straße gingen, haben
die vielen Ortsgruppen im Netzwerk von Fridays for Future. [2][Und auch im
Bündnis „Hand in Hand“], das sich aktuell aufbaut und einen zentralen
Protest in Berlin am 3. Februar plant, spielt Fridays for Future in der
Gründung eine zentrale Rolle.
Über zwei Wochen nach der Demo vor dem Brandenburger Tor sitzt [3][Darya
Sotoodeh] zwischen Verdi-Vertreter*innen auf einer Pressekonferenz, in der
die Gewerkschaft für den 2. Februar zum bundesweiten Streik im Nahverkehr
aufgerufen hat. Sie vertritt an diesem Tag die von Verdi und FFF gemeinsam
gegründete Kampagne „Wir fahren zusammen“. Gemeinsam mit Verdi und den
Beschäftigten im Verkehr gründeten sie die Kampagne und wollen damit zwei
Fliegen mit einer Klappe schlagen: bessere Arbeitsbedingungen im Nahverkehr
und massive Investitionen in die Verkehrswende.
## Aufwind nach Tiefpunkt
Noch im November stand die Bewegung medial stark in der Kritik, wegen
antisemitischer Äußerungen in einem Posting auf dem internationalen
Account. Dieses ist mittlerweile gelöscht, und Fridays For Future
Deutschland hofft nach einem Jahr mit vielen Tiefpunkten, 2024 wieder
Aufwind zu bekommen.
Viele fragten sich in den letzten Monaten, wie es mit Fridays for Future
weitergehen sollte. Als vergleichsweise zahmer Gegenspieler zur Letzten
Generation erzeugten sie weniger Aufmerksamkeit als diese mit ihren
Blockaden und Farb- oder Suppenanschlägen. Die großen Massen auf die
Straßen zu bringen gelang der Bewegung seit Corona nur noch bedingt, das
Momentum für Klimathemen schien verloren.
In ihrer neuen Strategie versucht Fridays for Future soziale und
klimapolitische Kämpfe zu koppeln und damit Menschen außerhalb der
Klimablase zu gewinnen, eine Personenkreis jenseits der bereits
Überzeugten. Die Bewegung versuche die ganze Dimension der Krise im Blick
zu haben. Nicht nur Maßnahmen zur CO2-Reduktion, sondern auch sozialen
Ausgleich, Gerechtigkeitsfragen, Demokratiefragen und unsere internationale
Verantwortung, sagt eine Sprecherin der taz.
Dazu gehörten gleichermaßen die Proteste und Demos gegen rechts wie auch
das Bündnis im Nahverkehr. Der Kampf gegen rechts müsse Hand in Hand mit
dem Kampf für Klimaschutz gehen, sagt Luc Ouali, ein Organisator des
Protests in München, der taz. Denn „Klimaschutz braucht Demokratie und
gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Längerfristig wolle die Bewegung aber
auch, dass die Bündnisse eigenständig sind und nicht mehr von ihrer
Organisationsstärke abhingen.
Fridays for Future habe den Anspruch, „Menschen zusammenzubringen, sich
gegen Polarisierung zusammenzutun und große, niedrigschwellige Bündnisse
aufzubauen“, zum Beispiel auch mit der IG Metall, sagt eine Sprecherin.
Viele in der Bewegung sagen, dass die neue Strategie und der Versuch, für
linke Ziele außerhalb der eigenen Blase zu werben, ihnen seit Langem wieder
Hoffnung gebe.
30 Jan 2024
## LINKS
[1] /Luisa-Neubauer-ueber-AfD-Proteste/!5984327
[2] /Warnstreik-im-OePNV/!5985603
[3] /Klimagerechte-Zukunft/!5964914
## AUTOREN
Adefunmi Olanigan
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