Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Aktuelles Hoch bei den Erneuerbaren: Es geht um die Speicher
> Über Weihnachten wurde der Energiebedarf komplett durch Erneuerbare
> abgedeckt. Jetzt muss es darum gehen, die Speicherkapazitäten auszubauen.
Bild: Windräder, ob alt oder neu, sind öko – allerdings braucht es mehr Spe…
Komplexe Zusammenhänge bringen oft mehrere Wahrheiten hervor. Die
Weihnachtstage waren dafür ein vortreffliches Beispiel. Deutschland
[1][deckte rechnerisch seinen Strombedarf stundenweise komplett aus
erneuerbaren Energien], vor allem mit Windkraft. Darüber kann man sich
wirklich freuen. Über Jahre hinweg hatten Akteure in Politik, Wirtschaft
und Technik auf solche Momente hingearbeitet.
Dennoch darf man bei aller Euphorie eine andere Wahrheit auch nicht
ignorieren: Solange keine Speicher in großem Stil verfügbar sind, wird der
weitere Ausbau der wetterabhängigen Erzeugungskapazitäten zu immer
stärkeren Verwerfungen in der Stromwirtschaft führen – verbunden mit hohen
Kosten und Risiken.
Leider haben sich auch bei diesem Thema die Fronten in der
gesellschaftlichen Debatte so sehr verhärtet, dass einerseits jene, die die
Energiewende für einen grundsätzlichen Fehler halten, nicht in der Lage
sind, die – auch technischen – Erfolge anzuerkennen. Andererseits
ignorieren Anhänger der Energiewende gern alle Warnungen, dass [2][der
schiere Ausbau von Erzeugungskapazitäten ohne verfügbare Speicher nicht die
Lösung sein] kann.
Schließlich lassen sich Physik und Ökonomie nicht überlisten. Wenn heute
schon sonnige Sommertage mehr Strom bescheren als benötigt und windige
Wintertage selbiges vollbringen, wohin soll das führen, wenn wir stur
Photovoltaik und Windkraft in den kommenden Jahren verdoppeln oder
verdreifachen?
Nachdem die beiden genannten Techniken inzwischen für sich in Anspruch
nehmen, billige Wege der Stromerzeugung zu sein, sollte die Politik sie nun
beim Wort nehmen. Windkraft und Sonne müssen sich endlich alleine im Markt
bewähren. Nur wer als Anlagenbetreiber auch Abnehmer findet, die bereit
sind, den Strom auch kostendeckend zu bezahlen, sollte die Anreize haben,
weitere Kapazitäten aufzubauen. Die Zeiten, in denen man einfach Strom
erzeugen und diesen zu attraktiven Konditionen „einspeisen und vergessen“
konnte, müssen ein Ende finden.
27 Dec 2023
## LINKS
[1] /Erneuerbare-Energien-brechen-Rekord/!5979332
[2] /Energiewende-in-Deutschland/!5033180
## AUTOREN
Bernward Janzing
## TAGS
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Erneuerbare Energien
Energiepreise
Strompreis
Energiewende
Schwerpunkt Klimawandel
Solarenergie
Lesestück Recherche und Reportage
## ARTIKEL ZUM THEMA
Hohe Strompreise: Regierung soll Kosten dämpfen
Der Branchenverband der Energiewirtschaft fordert eine Senkung der
Stromsteuer. Und zwar nicht nur für Unternehmen, sondern auch für
Privatleute.
Studie zu CO₂-Emissionen: Fürs Erste weniger ausgestoßen
Weniger Strom aus Kohle, schwächelnde Industrie: Deutschlands Emissionen
sinken 2023 auf ein Rekordtief. Das zeigt eine Studie von Agora
Energiewende.
Stromverbrauch in Deutschland: Über die Hälfte Erneuerbare
Sonne und Wind lieferten 2023 mehr als 50 Prozent des in Deutschland
genutzten Stroms. Bei Solarenergie gab es sogar einen Allzeitrekord.
Krise der Photovoltaik-Produzenten: Solarstrom boomt, Hersteller leiden
Billige Photovoltaikmodule aus China drohen EU-Produkte zu verdrängen.
Zugleich werden in Deutschland so viele Solaranlagen wie noch nie
aufgestellt.
Solarwirtschaft in Deutschland: Solar Valley reloaded
Gegen die Übermacht Chinas: In Ostdeutschland wird die Produktion von
Solarzellen unter schwierigen Bedingungen wieder angekurbelt. Ein
Ortsbesuch.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.