| # taz.de -- Lokführerstreik der GDL: Sie müssen nerven | |
| > Der Lokführerstreik der GDL löst Frust aus. Soll er auch, denn bei der | |
| > Bahn wird nur der Chef großzügig bezahlt. Die Bahn kann durch diesen | |
| > Streik nur attraktiver werden. | |
| Bild: Gurr: Taube am Bahnsteig des Erfurter Hauptbahnhofs: am 15.11. um 22.00 U… | |
| Am Donnerstag dürften viele Bahnreisende [1][über den Streik geflucht | |
| haben]. Dabei sollten sie sich weniger über die Lokführergewerkschaft GDL | |
| aufregen, sondern vielmehr über die Konzernführung der Deutschen Bahn. Denn | |
| diese ist nicht nur schuld daran, dass man sich auch sonst kaum auf die | |
| Bahn verlassen kann. Bei ihr liegt auch die Verantwortung für den Streik. | |
| Natürlich ist die GDL der Konzernführung lästig. Mit rund 10.000 | |
| Beschäftigten organisiert sie weitaus weniger Angestellte als die | |
| [2][Konkurrenzgewerkschaft EVG]. Dafür ist die GDL weitaus kämpferischer | |
| und bekannt dafür, dass sie schneller streikt. Es war ein Fehler der | |
| Deutschen Bahn, bei der ersten Gesprächsrunde Verhandlungen zu | |
| Arbeitszeitverkürzungen auszuschließen. Sie stieß die GDL damit unnötig vor | |
| den Kopf. | |
| Die Manager*innen müssten eigentlich wissen, dass Verbesserungen der | |
| Arbeitsbedingungen auch im Interesse des Konzerns liegen. Denn nur wenn | |
| sich Arbeitgeber*innen attraktiv machen, finden sie genügend Personal. | |
| Und auch bei der Deutschen Bahn wird dies immer mehr zu einem Problem: | |
| Regelmäßig muss sie deshalb Züge ausfallen lassen. | |
| Das ist nicht wirklich überraschend, wenn man sich die Arbeitsbedingungen | |
| der Lokführer*innen genau anschaut: Sie tragen eine hohe Verantwortung, | |
| dass es auf den Schienen des Landes zu keinen Unfällen kommt, müssen | |
| Schichtdienst schieben und auch an Sonn- und Feiertagen Züge durchs Land | |
| fahren. | |
| Dafür verdienen sie unterdurchschnittlich. Lokführer*innen gehen im | |
| Schnitt mit 3.120 Euro brutto (ohne Zuschläge) nach Hause. Das sind 980 | |
| Euro beziehungsweise ein Viertel weniger als das Durchschnittsgehalt in | |
| Deutschland. | |
| Da ist es kein Wunder, dass die Lokführer*innen ihre [3][Arbeit | |
| niederlegen und streiken.] Vor allem, wenn man bedenkt, wie viel die | |
| Konzernspitze verdient. Bahn-Chef Richard Lutz ging vergangenes Jahr | |
| inklusive Boni mit 2,24 Millionen Euro nach Hause. Das war doppelt so viel | |
| wie ein Jahr zuvor. Vielleicht sollte sich die GDL bei ihren Forderungen | |
| mal an diesen Gehaltssteigerungen orientieren. | |
| 16 Nov 2023 | |
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| [1] /Warnstreik-bei-der-Deutschen-Bahn/!5969864 | |
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| ## AUTOREN | |
| Simon Poelchau | |
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