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# taz.de -- Rede von Hisbollah-Chef Nasrallah: Kein Krieg bis Jerusalem
> Der Hisbollah-Chef droht sonst gern, seine Miliz werde Israel
> ausradieren. Jetzt hält er sich zurück – und lädt die Verantwortung auf
> andere ab.
Bild: Holte seine Anhänger ab, ohne weiter zu provozieren
In seiner [1][zweiten Rede nach Beginn des Krieges hat der Hisbollah-Chef]
klargemacht, dass er den Krieg so weit wie möglich an den Grenzen halten
und nicht ausweiten möchte. Seine Rede anlässlich des jährlichen Tages der
Märtyrer nutze er für eine Art Update über die Gefechte gegen Israel und
zur Aufzählung der bisherigen Angriffe der vom Iran geführten Milizen in
der sogenannten „Achse des Widerstands“.
Nachdem er am Samstag zunächst über Märtyrer generell gesprochen hatte,
lenkte er die Aufmerksamkeit auf die Kämpfe der Hamas in Gaza, auf
[2][pro-palästinensische Proteste im Westen] und Aktionen anderer Akteure:
Die Houtis im Jemen, Milizen im Irak und Syrien unter Assad.
Nasrallah musste herausarbeiten, warum die Milizen bereits genug im
bewaffneten Kampf für den „Widerstand“ tun, um ihre Anhängerschaft nicht …
verlieren. Gleichzeitig hielt er sich mit Drohungen zurück. Und das ist
überraschend, [3][droht Nasrallah doch sonst damit, Israel von der
Landkarte zu wischen] und Jerusalem einzunehmen. Aus seiner Rede kann
gelesen werden: Wir wollen nicht den größtmöglichen Schaden anrichten,
sondern Macht einer geeinten Front demonstrieren. Wir wollen Hamas
unterstützen, aber nicht ablenken. Denn [4][der Hauptkrieg, so Nasrallah,
sei in Gaza].
Wichtig an der Rede war, dass Nasrallah sagte, das unmittelbare Ziel sei
nicht der bewaffnete Kampf gegen die USA, sondern ein Ende der Aggressionen
in Gaza. „Diejenigen, die diese Aggression stoppen können, sind diejenigen,
die sie anführen. Es sind die Amerikaner.“ Auch wenn Nasrallah es
abstreitet, dass der Iran finale Entscheidungen für die schiitische Miliz
trifft: Das deutet darauf hin, dass der Iran seine Milizen zwar kämpfen
lässt, aber derzeit kein gesteigertes Interesse an einem ausgeweiteten
Krieg über seine Proxies gegen die USA an Seite Israels hat.
Das heißt nicht, dass es keine Eskalation geben kann, Nasrallah hielt die
Tür dafür offen. Aber laut dieser Aussagen spielt er den Ball stark in die
Hände Israels und der USA, auch für diplomatische Lösungen und für einen
Waffenstillstand.
12 Nov 2023
## LINKS
[1] /Hisbollah-Chef-will-Waffenstillstand/!5972269
[2] /-Nachrichten-im-Nahost-Krieg-/!5970788
[3] /Reaktionen-aus-dem-Libanon/!5965842
[4] /Libanon-und-der-Nahostkrieg/!5970819
## AUTOREN
Julia Neumann
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