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# taz.de -- USA zu Krieg in Nahost: Israel stimmt Feuerpausen zu
> Bereits von Donnerstag an sollen jeden Tag vier Stunden lang die Waffen
> schweigen. In Paris fand eine internationale Konferenz für Gaza statt.
Bild: Eine israelische mobile Artillerieeinheit feuert in Richtung des Gazastre…
Paris taz | Israel führt nach US-Angaben mehrstündige Feuerpausen in Teilen
des Gazastreifens ein. Im Norden des Palästinenser-Gebietes werde es
bereits ab Donnerstag [1][jeden Tag vier Stunden lang keine Militäreinsätze
geben], teilte das US-Präsidialamt am Donnerstagnachmittag unter Berufung
auf den engen Verbündeten mit.
Die Pausen seien ein Schritt in die richtige Richtung. Zudem gab die
Regierung in Washington das Ziel vor, dass täglich nicht weniger als 150
Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gelangen sollen. Die
Lieferungen müssten schnell erhöht werden, hieß es. Seit Wochen fordern
auch die USA humanitäre Feuerpausen in dem seit 7. Oktober laufenden Krieg.
Derweil hat Zypern auf einer Hilfskonferenz für die Zivilbevölkerung in
Gaza einen Seekorridor zwischen der Mittelmeerinsel und dem
palästinensischen Küstenstreifen vorgeschlagen. Präsident Nikos
Christodoulidis sprach sich auf dem von Frankreich organisierten Treffen in
Paris am Donnerstag dafür aus, Hilfsgüter von der Hafenstadt Limassol ins
knapp 400 Kilometer entfernte Gaza-Stadt zu liefern.
Die Güter könnten von israelischen Offiziellen auf Zypern überprüft und von
Marineschiffen der Nato begleitet werden, um Waffenschmuggel an die
Terrororganisation Hamas zu unterbinden. Die Initiative ziele darauf ab,
einen „anhaltenden, sicheren und umfangreichen Strom humanitärer Hilfe auf
kurze, mittlere und lange Sicht“ zu gewährleisten.
## Vertreter aus mehr als 50 Ländern
Zypern arbeite mit Israel, Ägypten, Jordanien, [2][der Palästinensischen
Autonomiebehörde (PA)] sowie mit den USA, Frankreich, der EU und der UNO
zusammen, um die Initiative auf den Weg zu bringen, so Christodoulidis
weiter. Zuvor war er am Sonntag mit US-Außenminister Antony Blinken
zusammengetroffen, der die Initiative offenbar begrüßt. Da Israel [3][den
Gazastreifen] möglicherweise nach Kriegsende weiter militärisch
kontrollieren wird, könnte die Versorgung der Zivilbevölkerung künftig
insbesondere bei drei Organisationen liegen: dem UN-Hilfswerk für
Palästinaflüchtlinge (UNRWA), der UN-Nothilfeorganisation (OCHA) und dem
Internationalen Komitee vom Roten Kreuz.
Auch Frankreich, das bereits den Hubschrauberträger „Tonnerre“ in die
Region entsandt hat, könnte eine zentrale Rolle zukommen: Militärischen
Quellen zufolge wäre der Hubschrauberträger dafür ausgerüstet, Schiffe
zwischen Limassol und Gaza zu überwachen. Derzeit wird die „Tonnerre“ mit
medizinischen Einrichtungen ausgestattet, da sie als schwimmendes
Krankenhaus vor der Küste Gazas zum Einsatz kommen soll.
An der Konferenz nahmen nach französischen Angaben Vertreter aus mehr als
50 Ländern teil, ebenso in Gaza tätige Hilfsorganisationen. Israels
Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte Macron im Gegensatz zu PA-Präsident
Mahmud Abbas nicht eingeladen. Die anwesenden arabischen Staaten sollten
nicht in Verlegenheit gebracht werden. Während die Herrscher der Region
eine Ausweitung des Kriegs offenbar verhindern wollen, steigt der Druck auf
der Straße stetig.
Für Freitag sind in vielen Ländern erneut Demonstrationen gegen die
israelischen Angriffe auf Gaza geplant, die auch eine hohe Zahl an zivilen
Opfern zur Folge haben. Macron und Netanjahu wollen sich über die Konferenz
telefonisch austauschen, hieß es aus dem Élysée.
Humanitäre Organisationen pochten in Paris auf das Öffnen weiterer
Grenzübergänge nach Gaza. Bislang sind Hilfslieferungen nur über Rafah an
der Grenze zwischen Gaza und Ägypten möglich. Seit dem Angriff auf Israel
stapeln sich Spenden in der Nähe des Grenzübergangs.
9 Nov 2023
## LINKS
[1] /-Nachrichten-im-Nahost-Krieg-/!5972008
[2] /Fuenf-Szenarien-fuer-den-Gazastreifen/!5967926
[3] /Internationale-Debatte-ueber-Nahost-Krieg/!5968634
## AUTOREN
Mirco Keilberth
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