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# taz.de -- Gaza-Konferenz in Frankreich: Macron als Friedensbote
> Die Pariser Gaza-Konferenz verspricht keine festen Ergebnisse. Aber sie
> bietet Frankreichs Präsident Macron eine Bühne als Vermittler.
Bild: Emmanuel Macron empfängt die Konferenzteilnehmer am Vorabend der Eröffn…
Während der „internationalen humanitären Konferenz für Gaza“ in Paris bo…
sich dem Organisator Emmanuel Macron nur wenige Chancen, bei diesem
improvisierten Treffen etwas Konkretes zu erreichen. Schon seine
kurzfristig an Regierungen, internationale Institutionen und NGOs versandte
Einladung stieß auf Skepsis, was sich dann auch in der meist zweit- oder
drittrangigen Zusammensetzung der teilnehmenden Delegationen
widerspiegelte.
Dass sich nicht Israel und schon gar nicht die Hamas oder der Iran an
Macrons Tisch setzen würden, konnte nicht überraschen. Für die israelische
Regierung sind Diskussionen mit den Hamas-Terroristen sowieso
ausgeschlossen, aber auch von einem Waffenstillstand für politische
Verhandlungen will sie nichts hören.
Es war von Macrons Meeting also kein Friedenswunder zu erwarten. Angesichts
der tragischen Eskalation der Gewalt ist es aber wenigstens ein Versuch, um
mehr humanitäre Hilfe für die Bevölkerung in Gaza zu organisieren.
Frankreich werde dafür seine humanitäre Hilfe auf insgesamt 100 Millionen
Euro erhöhen, kündigte Macron an.
Er nutzte die Gelegenheit, um [1][Position zu beziehen] und so den
wachsenden Spannungen zwischen proisraelischen und propalästinensischen
Lagern im eigenen Land zu begegnen. Die Zahl der antisemitischen
Bedrohungen in Frankreich ist sprunghaft angestiegen, mehrere
Palästina-Kundgebungen wurden behördlich untersagt.
## Tiefe gesellschaftliche Gräben
Ein Aufruf zu einer Kundgebung der nationalen Einheit gegen Antisemitismus
am Sonntag hat große Gräben zwischen den politischen Parteien offenbart und
eine heftige Debatte über die Frage ausgelöst, ob die extreme Rechte wegen
ihrer antisemitischen Vergangenheit überhaupt mitmarschieren könne.
Als Gastgeber der Konferenz betonte Macron, dass es bei der Verteidigung
der Menschenrechte nicht „zwei Standards“ geben könne und „alle
Menschenleben gleichwertig“ seien. Er mahnte Israel eindringlich, nicht in
die „Falle“ zu laufen, im Kampf gegen den Terrorismus die eigenen
demokratischen Grundwerte aufzugeben. Macron forderte nicht nur eine kurze
„[2][Feuerpause für humanitäre Hilfe]“, sondern hält es auch für
unabdingbar, dass sich die internationale Gemeinschaft für einen
Waffenstillstand mit der Perspektive einer politischen Lösung einsetze.
Mit dieser Erklärung, die an die traditionelle französische Diplomatie im
Nahen Osten anschließt, hofft Macron auch für zahlreiche arabische Staaten
als Vermittler etwas glaubwürdiger zu werden. Und wenn damit eine
[3][diplomatische Lösung] näher rückt, dann war diese Gaza-Konferenz
immerhin besser als nichts.
9 Nov 2023
## LINKS
[1] /Macron-zu-Besuch-in-Israel/!5965366
[2] /-Nachrichten-im-Nahost-Krieg-/!5972008
[3] /Nahost-Krisendiplomatie/!5968336
## AUTOREN
Rudolf Balmer
## TAGS
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Emmanuel Macron
Gaza
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Palästinenser
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