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# taz.de -- Umweltverbände gegen große E-Autos: E-Dienstwagen zu dick
> Die Bundesregierung will E-Dienstwagen für bis zu 80.000 Euro stärker
> fördern. Für DUH, WWF und Caritas ist das sozial ungerecht und
> klimaschädlich.
Bild: Fetter Verbrenner oder E-Protzkarre? Finanzminister Christian Lindner ste…
Berlin taz | Es klingt nach einem kleinem Schritt im Steuerrecht, der den
Verkauf von mehr E-Autos als [1][Dienstwagen] ankurbeln soll. Für ein
Bündnis von sozialökologisch orientierten Verbänden ist der Plan von
Finanzminister Christian Lindner (FDP) jedoch ein „Bruch des
Koalitionsvertrags“, die [2][Deutsche Umwelthilfe] (DUH) sieht darin sogar
eine „sozial ungerechte Subvention für Gutverdienende mit Dienstwagen“.
Laut diesem Teil von Lindners [3][Wachstumschancengesetz], der am Montag im
Finanzausschuss des Bundestags beraten werden sollte, soll künftig für
Elektro-Dienstwagen mit Bruttolistenpreisen zwischen 60.000 und 80.000 Euro
nur noch der niedrigste Steuersatz von 0,25 Prozent für die Privatnutzung
zugezahlt werden – halb so viel wie bislang.
„Die Ampel will Verbrenner ungebremst weiter mit Steuergeldern fördern. Das
ist klimaschädlich und adressiert nicht das akute Problem von schleppendem
Absatz insbesondere kleiner E-Autos in Deutschland“, sagte Stefanie
Langkamp von der Klima-Allianz Deutschland in einer [4][Mitteilung], der
sich auch der Verkehrsclub Deutschland, Caritas WWF und Deutscher
Naturschutzring angeschlossen haben.
Die neue Regelung schaffe „Anreize für den Kauf überdimensionierter und
besonders stromfressender Dienstwagen“, sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen
Resch. Er fordert den Bundestag auf, stattdessen das Dienstwagenprivileg
abzuschaffen, damit die private Dienstwagennutzung nicht länger finanzielle
Vorteile vor allem für Führungskräfte bringt.
Zwei Drittel aller Neuzulassungen in Deutschland sind Dienst- und
Firmenwagen – vor allem wegen der steuerlichen Zuschüsse. Die derzeitige
Praxis stößt aber insgesamt auf Kritik. Erst im August hatte der Thinktank
Agora Verkehrswende vorgeschlagen, die Pauschalbesteuerung für
Verbrenner-Dienstwagen von bisher 1 Prozent des Listenpreises auf 1,5
Prozent heraufzusetzen.
Laut einer Untersuchung des Forums Sozial-Ökologische Marktwirtschaft (FÖS)
würde erst eine Verdoppelung des pauschalen Steuersatzes für
Verbrenner-Dienstwagen von einem auf zwei Prozent zum Kauf von mehr
Elektroautos führen. Dies würde laut FÖS außerdem Mehreinnahmen von 5,5
Milliarden Euro generieren.
6 Nov 2023
## LINKS
[1] /Verfehlte-Klimapolitik-der-Regierung/!5950945
[2] https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/bundesregieru…
[3] /Oekonom-zum-Industriestrompreis/!5970013
[4] https://www.wwf.de/2023/november/dienstwagenbesteuerung-wird-noch-klimascha…
## AUTOREN
Kai Schöneberg
## TAGS
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Das Milliardenloch
Verkehrspolitik
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