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# taz.de -- Viel weniger E-Auto-Zulassungen: Vielleicht ja doch kein Desaster
> Der Anteil von neu zugelassenen E-Autos ist eingebrochen. Für die
> Klimaziele heißt das nichts Gutes – außer man erlaubt sich einen Blick
> ins Mögliche.
Bild: Noch besser als mehr E-Autos sind weniger Autos insgesamt
Die Rechnung ist ziemlich einfach: Wenn der Anteil von [1][Elektroautos]
an den Neuzulassungen von Pkws einbricht, werden sich die Klimaziele im
Verkehrssektor 2030, 2035 und wohl auch später nicht halten lassen. In
allen Szenarien über den künftig zulässigen Kohlendioxidausstoß ist
enthalten, dass die Zahl der Verbrenner in der Pkw-Flotte auf den deutschen
Straßen deutlich zurückgeht und die Stinker durch Elektroautos ersetzt
werden. Irgendwelche Gedankenspiele über synthetische Kraftstoffe, die es
erlauben, dass alles bleibt, wie es ist, nur klimaneutral, verfolgt
außerhalb der FDP und der entsprechenden Wirtschaftsverbände eigentlich
kaum noch jemand. Insofern sind die Zahlen aus dem Kraftfahrtbundesamt ein
Desaster.
Nun gibt es einen Aspekt an der Sache, den man positiv bewerten könnte (und
sucht man die nicht gerade verzweifelt, positive Aspekte, irgendwo?): Wenn
sich Elektroautos erst einmal langsamer durchsetzen, trotz
Milliardenförderung und inzwischen guter Infrastruktur – könnte das in
einigen Jahren die Voraussetzungen für eine wirkliche Verkehrswende
schaffen? Wenn die Not so groß wird, die Klimaziele in allen Sektoren zu
erreichen, dass selbst drastische Maßnahmen durchsetzbar werden: Vielleicht
lässt sich die [2][Zahl der Pkws] dann generell deutlich verringern.
Kaum noch private Pkws auf den Straßen, das würde innovative Möglichkeiten
wie einen autonomen, günstigeren und komfortableren Nahverkehr in den
Städten ermöglichen. Produziert würden die selbstfahrenden Transportmittel
von VW & Co, die alle Bestandteile der Lieferkette, bei denen es möglich
ist, nach Europa zurückgeholt haben. Sie würden ihre [3][Arbeitsplätze] im
Rahmen einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft anbieten. Schluss mit Stau
und verparkten Wohnstraßen, mit Ressourcenverschwendung und globaler
Ungerechtigkeit – und freie Fahrt für Fußgänger:innen und Radler:innen.
Okay, derzeit schafft es nicht mal eine Regierung mit grüner Beteiligung,
die Weichen für eine solche Entwicklung zu stellen. Aber man wird ja wohl
noch träumen dürfen.
9 Oct 2023
## LINKS
[1] /Einbruch-bei-Neuzulassungen-von-E-Autos/!5964874
[2] /Investitionen-in-Verkehr/!5961393
[3] /Von-der-Leyen-zur-Lage-der-EU/!5960173
## AUTOREN
Heike Holdinghausen
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