Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Rekordzulassungen von Autos: Sie stehen meist nur herum
> Es gibt immer mehr Autos in Deutschland, aber es wird nicht mehr gefahren
> – gut so. Allerdings sind auch parkende Fahrgeräte eine Plage.
Bild: Parkende Autos in einer Straße in München
Noch nie waren so viele Autos in Deutschland zugelassen wie jetzt – und
trotzdem [1][hat der Verkehr einer aktuellen Studie zufolge] auf den
Fernstraßen nicht zugenommen, sondern ist weniger als vor der Pandemie. Der
Grund: Vor allem dank dem in der Coronakrise zum Standard gewordenen
Homeoffice sind weniger Menschen unterwegs. Das ist ein Fortschritt, aber
nur ein kleiner.
Sicher: Jeder nicht mit dem Auto gefahrene Kilometer ist gut fürs Klima,
das zeigen die aktuellen Zahlen zur Erderhitzung. Im Juni hat die
Temperatur global gesehen zum zwölften Mal in Folge die 1,5-Grad-Schwelle
des Pariser Klimaabkommens erreicht oder sogar überschritten. Dafür ist
auch der Straßenverkehr verantwortlich. Ein stehendes Auto ist schon
deshalb besser als ein fahrendes – aber gut ist es nicht. Auch E-Autos
lösen das Problem nicht.
Derzeit sind hierzulande mehr als 49 Millionen Pkws zugelassen; so viel wie
nie zuvor. [2][Sie verstopfen auch parkend öffentliche Räume], die viel
besser genutzt werden könnten. Das ist nicht nur in Großstädten ein
Problem, sondern gerade auch in kleineren und mittleren Gemeinden. In
vielen Wohngebieten verengen Autos an beiden Seiten die Straßen bis ins
Absurde. Auch stehend können Pkws großen Schaden anrichten. Sie versperren
etwa die Sicht, was gerade für Kinder gefährlich ist.
Zu viele Autos sind zu viele Autos – das gilt für fahrende wie für
parkende. Da hilft nur eines: abschaffen. Dazu sind viele Menschen nicht
bereit, weil sie glauben, dann nicht mehr mobil zu sein. Der massive Ausbau
des öffentlichen Verkehrs ist eine Voraussetzung dafür, das zu ändern. Das
ständige Gezerre um das 49-Euro-Ticket schafft aber kein Vertrauen in einen
auf Dauer erschwinglichen ÖPNV. Und die Krise der Deutschen Bahn erst recht
nicht.
Die meisten Autos stehen die meiste Zeit nur herum. Kollektive Lösungen
sind gefragt, um die Zahl der Pkws zu reduzieren. Dazu muss das Autoteilen
attraktiver werden, etwa indem Autofahr-Kollektive ab einer bestimmten
Personenzahl steuerlich begünstigt werden. Und: Wer sein Auto abschafft,
sollte kräftig belohnt werden.
9 Jul 2024
## LINKS
[1] https://www.agora-verkehrswende.de/presse/pressemitteilungen/entlastung-im-…
[2] /Gericht-staerkt-Fussgaenger/!6015751
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Autos
Straßenverkehr
Verkehrswende
Mobilitätswende
GNS
klimataz
Deutsche Bahn
Deutsche Bahn
Automobilindustrie
Parkplatz
Schwerpunkt Klimawandel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Sanierungsoffensive der Deutschen Bahn: Geld allein ist nicht das Problem
Mit einer Vollsperrung startet die Bahn in ihre Sanierungsoffensive. Die
ist frustrierend – aber nach Jahrzehnten der Unterfinanzierung notwendig.
Instandsetzung der Bahn: Die Sanierung startet in Gernsheim
Bundesweit sollen bis 2030 40 wichtige Bahnkorridore erneuert werden. Den
Beginn macht die Riedbahn zwischen Frankfurt a.M. und Mannheim.
VW Golf wird 50: Die linke Karre
Vor 50 Jahren rollte der erste VW Golf vom Band. Wofür steht das kantige
Gefährt aus dem sozialdemokratischen Jahrzehnt?
Größere Autos: Pkws in der EU immer breiter
In der EU zugelassene neue Autos sind in den 20 Jahren im Schnitt deutlich
breiter geworden. Die Umwelthilfe fordert höhere Parkgebühren für große
Autos.
Viel weniger E-Auto-Zulassungen: Vielleicht ja doch kein Desaster
Der Anteil von neu zugelassenen E-Autos ist eingebrochen. Für die
Klimaziele heißt das nichts Gutes – außer man erlaubt sich einen Blick ins
Mögliche.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.