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# taz.de -- Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt: Ein Denkmal für alle Queers
> Das Hamburger Denkmal für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt hat nun
> einen Ort. Bis es steht, wird es aber noch eine Weile dauern.
Bild: Eine Regenbogenflagge weht vom Hamburger Rathaus. Bald soll es auch ein D…
HAMBURG taz | Lange hat es gedauert, nun kommt es endlich. Na ja, noch
nicht ganz. Aber das Hamburger Denkmal für sexuelle und geschlechtliche
Vielfalt hat nun endlich einen Ort. Pünktlich zur Pride Week hat der Senat
am Dienstag beschlossen, dass es an prominenter Stelle am Alsterufer an der
Ecke Neuer Jungfernstieg/Lombardsbrücke stehen soll.
Das [1][geplante Denkmal] soll an „Ausgrenzung und Diskriminierung
nicht-heterosexueller Menschen sowie Menschen aller Geschlechter erinnern“
schreibt die Kulturbehörde, die den Ort gemeinsam mit dem Mitinitiator
Gottfried Lorenz in einer Pressemitteilung bekannt gab.
Der 83-Jährige Lorenz kämpft seit den 1970ern in Hamburg für die Rechte
homosexueller Menschen und forscht [2][zur queeren Geschichte Hamburgs]
und der führenden Rolle der Stadt in der deutschen Schwulen- und
Lesbenbewegung. 2018 gründete er die Initiative für das Denkmal.
„Ein Schwulendenkmal wie in Frankfurt, Köln, Lübeck oder Berlin ist heute
nicht mehr möglich“, [3][sagte Lorenz 2019 in der taz]. Vielmehr soll das
Denkmal die ganze Bandbreite „sexueller und geschlechtlicher Vielfalt“
sichtbar machen. Ein Denkmal also für alle Queers. Und ein Mahnmal für ihre
Verfolgung.
## Ein Denkmal reicht nicht
Damit erkennt die Stadt an, welches Leid queere Menschen durch Staat und
Gesellschaft erfahren haben und immer noch erfahren: etwa durch die
medizinische Gewalt an inter Babys, die rechtliche Fremdbestimmung von
trans Menschen und die Verfolgung von Lesben als „asozial“ und die von
schwulen Männern durch den Paragrafen 175.
Wer hofft, das Denkmal schon bald besichtigen zu können, muss sich aber
leider noch gedulden. Im Herbst muss die Hamburger Bürgerschaft dem
Beschluss des Senats noch zustimmen und die Gelder für den künstlerischen
Wettbewerb freigeben. Insgesamt [4][414.000 Euro soll das Verfahren]
kosten.
Ob ein Denkmal die Situation für queere Menschen, die in den letzten Jahren
zunehmender Gewalt ausgesetzt sind, verbessern kann, ist fraglich. Es wird
auch die prekäre medizinische Versorgung von trans Personen nicht
verbessern, nicht die Diskriminierung von queeren Eltern beenden.
Aber es macht lesbische, schwule, bisexuelle, trans, inter, nichtbinäre und
queere Menschen in der Stadt sichtbar. Und das ist auch gut so. Gerade in
Hamburg, wo es in letzter Zeit immer wieder [5][Attacken auf
geschlechtliche und sexuelle Vielfalt] gab, ist das dringend nötig.
4 Aug 2023
## LINKS
[1] /Denkmal-fuer-sexuelle-Vielfalt-in-Hamburg/!5709271
[2] https://www.queer.de/detail.php?article_id=23423
[3] /Autor-ueber-Homosexuellenbewegung/!5609691
[4] https://www.abendblatt.de/hamburg/hamburg-mitte/article239076613/Hier-soll-…
[5] /Hamburger-Anti-Gender-Volksinitiative/!5916175
## AUTOREN
Franziska Betz
## TAGS
Schwerpunkt LGBTQIA
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Hamburg
Kulturbehörde Hamburg
Paragraf 175
Queer
Homosexualität
Schwerpunkt LGBTQIA
Schwerpunkt LGBTQIA
Schwerpunkt LGBTQIA
Homophobie
Dirk Behrendt
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