Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Einfallslose Remakes in Serien: Das unendliche Sommerloch
> Prequels, Sequels, Neuauflagen? Wir wollen endlich Neues. Auch wenn das
> Bekannte seine Vorteile hat, reicht es langsam mit dem ewigen
> Wiederkäuen.
Bild: Carrie (Sarah Jessica Parker) in einer Szene der zweiten Staffel von „A…
Früher waren die Sommermonate die Zeit für [1][kuriose Tier-Nachrichten].
Im Juli und August schien die Zeit stillzustehen, nichts passierte. Damit
die Zeitungen nicht mit leeren Seiten gedruckt werden mussten, wurde jedes
Vorkommnis dankbar aufgenommen: Papagei beschimpft Zoobesucher oder
Wildschweine kapern Strand. Doch die sprichwörtliche Saure-Gurken-Zeit ist
vorbei, spätestens seit wir realisiert haben, dass wir uns in einem
Dauerkrisenzustand befinden.
In manchen Sparten wird auf dem [2][Sommerloch] beharrt: Wie im Bundestag
mit der parlamentarischen Sommerpause oder im Fernsehen. Schon jetzt, Mitte
Juni, gibt es keine neuen [3][„Tatorte“] und Co mehr, stattdessen setzen
die Fernsehsender auf Wiederholungen.
## Alles beim alten
„Dann geh doch zu den Streaminganbietern“, möchten nun vermutlich viele
entgegnen. Netflix, Amazon, Disney und Co bringen zwar ständig frische
Produktionen an den Start – auch im Sommer – doch etwas wirklich Neues ist
auch dort nicht zu entdecken. Viele Serien sind Verfilmungen, Reboots,
Remakes, Prequels oder Sequels. Altes wird hervorgekramt und irgendwie
modernisiert. „Jetzt spielen sogar Frauen mit“ oder „Das ist wie früher,
nur in queer“, heißt es dann.
Schön und gut. Aber wo bleiben denn die neuen Stoffe, die uns in Welten
entführen, die wir noch nicht kennen? Die uns Geschichten erzählen, die wir
noch nicht als Buch gelesen oder Computerspiel gespielt haben?
Die Serienwelt der letzten Jahre fühlt sich an wie ein niemals enden
wollendes Sommerloch, in dem jegliche Kreativität verloren gegangen ist.
Eine Welt, in der Altes aufgekocht wird, immer und immer wieder.
Doch vermutlich ist nicht die fehlende Kreativität der Serienmacher_innen
das Problem, sondern unser Geschmack. Denn vielleicht sind wir in unserem
Dauerkrisenzustand nicht bereit für etwas wirklich Neues. Wenn ich ehrlich
bin, hab ich jetzt auch Lust auf die zweite Staffel „And Just Like That“,
die Nachfolgeserie von „Sex and the City.
25 Jun 2023
## LINKS
[1] /Orcas-greifen-Boote-an/!5938222
[2] /Die-Wahrheit/!5867399
[3] /Tatort/!t5007719
## AUTOREN
Carolina Schwarz
## TAGS
Sommerloch
TV-Serien
Streaming
Serien-Guide
Schwerpunkt Berlinale
Sommerloch
Wochenendkrimi
Lesestück Recherche und Reportage
Netflix
## ARTIKEL ZUM THEMA
Disney-Serie „The Bear“: Sterneküche statt Imbiss
Die zweite Staffel von „The Bear“ erzählt von Kochen und (Wahl-)Familien.
Etwas Besseres kann man derzeit in Deutschland kaum streamen.
Berlinale streicht Serien-Programm: Radikal reduziert
Sparzwang! Die Berlinale schafft die „Berlinale Series“ und „Perspektive
Deutsches Kino“ ab. Die Belegschaft ist wenig begeistert.
Die Zeit, wo wenig passiert: Hallo Sommerloch!
Die Abgeordneten machen Ferien, die Schauspieler auch: Die nachrichtenarme
Zeit ist angebrochen. Das kann öde sein, aber auch erholsam.
Der „Tatort“ aus Stuttgart: Benommenheit, dann Sommerpause
Ermittlungen in der Drogenszene werden für Kommissar Lannert zum
psychedelisch zugedröhnten Roadtrip: Stuttgart halt - aber auch
Hundehorror.
Reisen als Privileg: Sommerlöcher im Herzen
Flugscham, Corona und Inflation trüben für viele den Sommerurlaub. Für
unsere Autorin aber war das Reisen noch nie unbeschwert.
Podcast „Couchreport“: Serien im Sommerloch
Fernsehen im Sommer? Ist zu Unrecht verpönt. Eine Auswahl jener Serien,
welche jetzt am meisten helfen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.