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# taz.de -- Regenwald in Brasilien: Ein bisschen besser
> Die Abholzungen im Amazonas-Regenwald gehen unter Präsident Lula deutlich
> zurück. Doch bei der Ölförderung setzt der Regierungschef auf alte
> Rezepte.
Bild: Para, Brasilien: Mitarbeiter eines Umweltinstituts, inspiziert Agrarfläc…
Brasilien war in den vergangenen Jahren wahrlich nicht mit guten
Nachrichten gesegnet. Unter der Regentschaft des ultrarechten
Klimawandel-Leugners Bolsonaro jagte eine Schreckensmeldung die nächste.
Seine Umweltpolitik hinterließ eine Spur der Zerstörung und machte
Brasilien auf internationalem Parkett zum Paria-Staat. Deshalb ist es umso
erfreulicher, dass unter Präsident Lula die Abholzung des Regenwaldes
[1][deutlich zurückgeht, wie neue Zahlen nun belegen].
Zwar ist ein Zusammenhang zwischen dem Rückgang und den Aktionen der
Regierung noch nicht geklärt, aber es wird deutlich: Es bewegt sich etwas.
Bereits im Wahlkampf hatte Lula selbstbewusst verkündet, [2][die Bekämpfung
der Umweltzerstörung] zur Chefsache zur machen. Für den alten Fuchs Lula
ist klar: Brasilien wird international erst wieder bei den ganz Großen
mitspielen, wenn das Land nicht mehr als Klimaschurke gilt.
Allerdings, und hier liegt die Krux: Während die Regierung tatsächlich
einige Hebel in Gang gesetzt hat, um der Zerstörung Einhalt zu gebieten,
wollen viele im Land weiterhin genau das Gegenteil. Der Raubbau am
Regenwald ist ein großes Geschäft, und im Parlament geben
Interessenvertreter*innen des Agrarbusiness den Ton an. Unlängst
peitschten sie ein Gesetz durch, das die Rechte von Indigenen massiv
beschneiden könnte.
Auch innerhalb der Regierung gibt es keine einheitliche Linie; einige linke
Politiker*innen votierten für umweltfeindliche Gesetze. Und auch für
Lula steht – trotz grünem Anstrich – das Wirtschaftswachstum weiterhin an
erster Stelle, auch um seine ambitionierte Sozialpolitik zu finanzieren.
Während der Sozialdemokrat der illegalen Abholzung tatsächlich den Kampf
angesagt hat, setzt er in anderen Bereichen, wie zum Beispiel bei
Ölbohrungen im Amazonasdelta, auf alte Rezepte.
Während seiner ersten beiden Amtszeiten zog Lula viel Unmut wegen seiner
laschen Umweltpolitik auf sich. Nun muss er zeigen, dass er dazugelernt hat
– und es ernst mit dem Umweltschutz meint.
8 Jun 2023
## LINKS
[1] /Bedrohter-Regenwald-in-Brasilien/!5939443
[2] /Rodungen-im-Amazonas-auf-Hoechststand/!5816631
## AUTOREN
Niklas Franzen
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Luiz Inácio Lula da Silva
Jair Bolsonaro
Regenwald
Brasilien
Rodung
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