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# taz.de -- Dystopische Serie „Black Knight“: Wenn man die Luft nicht atmen…
> Es ist 2071, die Welt ist eine lebensfeindliche Wüste. Alle Menschen
> leben in Bunkern – und Lieferanten sind nicht mehr unterbezahlt, sondern
> Helden.
Bild: Der Lieferant „5-8“ (Kim Woo-bin) ist der Star unter den Sauerstoffbr…
Der Sommer ist da, niemand will eine elend lange Serie anfangen! Es braucht
etwas Kurzes, Spannendes: „Black Knight“. Das kombiniert Wüstenästhetik m…
[1][Kapitalismuskritik], einer totalitären Regierung, Bombenanschlägen und
viel [2][Gekloppe und Geschieße], in, vor oder auf Lkws, die hier Trucks
genannt werden. Klingt halt cooler und öffnet gleichzeitig
Mad-Max-Vorstellungsräume.
Es ist 2071, vor vierzig Jahren hat eine riesige Umweltkatastrophe dafür
gesorgt, dass die Luft in Südkorea nicht mehr geatmet werden kann, die
Halbinsel: lebensfeindliche Wüste. Die Reichen wurden gerettet und leben in
Reißbrettstädten, die noch trauriger daherkommen als die ärmliche Wüstenei
voller Zivilisationsruinen.
Aber dafür werden sie in ihren grauen, identischen Häuserbunkern mit
frischer Luft versorgt, die von tollkühnen Menschen in schusssicherer
Uniform eines Megakonzerns zugestellt wird. Anders als
[3][DHL-Fahrer*innen] wird den „Knights“ Respekt entgegengebracht. Sie
sind Popstars, die zwar Unterschriften für die Lieferungen einsammeln, aber
dabei auch Autogramme geben. Und ihr Leben riskieren, denn ja, natürlich
gibt es Piraterie! „Knights“ werden also nur die schnellsten, stärksten,
aggressivsten – oder jene mit Glück.
Darauf und auf seine Kampfstärke verlässt sich auch Yoon Sa-wol, der
unbedingt Lieferant werden will. Er ist ein junger „Flüchtling“, also einer
der Menschen, die nicht das Privileg bekommen haben, in einer Zone mit Luft
leben zu dürfen, sondern ständig überteuerte Atemschutzmasken tragen
müssen.
Er kennt keine Eltern und keine Zukunft, nur den Traum, endlich in der
Gesellschaft aufzusteigen. Sein Idol namens 5-8, der Shooting Star unter
den Lieferanten, will ihn aber partout nicht ausbilden. Stattdessen haben
er und seine Kolleg*innen Wichtigeres zu tun, denn derzeit werden
überall Kinder entführt – in auffälliger Nähe zu den Lieferungen.
4 Jun 2023
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## AUTOREN
Johannes Drosdowski
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Feministische Kunst
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