| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Scholz würdigt „Freiheitsw… | |
| > In Aachen bekommt der ukrainische Präsident Selenski den Karlspreis. | |
| > Europa habe ihm und dem ukrainischen Volk „sehr viel zu verdanken“, sagt | |
| > Kanzler Scholz. | |
| Bild: Geehrt mit dem Karlspreis: Selenski in Aachen | |
| ## Selenskyj: Ukraine streitet für Freiheit Europas | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Auszeichnung mit | |
| dem Karlspreis als „große Ehre“ bezeichnet. Er stehe hier für die | |
| Ukrainerinnen und Ukrainer, die jeden Tag für ihre Freiheit und für die | |
| Werte Europas kämpften, sagte Selenskyj am Sonntag in seinem Dankeswort bei | |
| der Verleihung des Karlspreises im Krönungssaal des Aachener Rathauses. | |
| „Jeder von ihnen würde es verdienen, hier zu stehen.“ Selenskyj betonte, | |
| dass die Ukraine nichts lieber wolle als den Frieden – dieser könne in dem | |
| derzeitigen Konflikt aber nur mit einem Sieg gewonnen werden. Der Krieg in | |
| der Ukraine entscheide auch über das Schicksal Europas, weil es Russland | |
| darum gehe, die Geschichte der europäischen Einigung ungeschehen zu machen. | |
| Russland sei „zu jeder Grausamkeit und Gemeinheit fähig“. | |
| Der Karlspreis für Verdienste um die europäische Einigung wurde dieses Jahr | |
| Selenskyj und dem ukrainischen Volk für ihre Verteidigung europäischer | |
| Werte bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs zuerkannt. (dpa) | |
| ## Morawiecki: Selenskyj verteidigt Europas Werte | |
| Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat den ukrainischen | |
| Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als einen Verteidiger europäischer Werte | |
| gewürdigt. Er sei „ein großer europäischer Führer“, ein „Held“ und | |
| herausragender Staatsmann des 21. Jahrhunderts, sagte Morawiecki am Sonntag | |
| bei der Verleihung des Karlspreises an Selenskyj in Aachen. „Präsident | |
| Selenskyj ist ein Vorbild für jeden Politiker.“ Russlands „barbarische | |
| Angriffe“ seien dagegen der Gegenpol zum freien Europa, das von der Ukraine | |
| verteidigt werde. | |
| Morawiecki zitierte in seiner Rede den französischen Außenminister und | |
| Pionier der europäischen Einigung, Robert Schuman, der gesagt hatte, dass | |
| das vereinte Europa prinzipiell jedem demokratischen europäischen Land | |
| offen stehen müsse. Der Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union ist | |
| eines der wichtigsten Ziele Selenskyjs. | |
| Der Karlspreis für Verdienste um die europäische Einigung wurde dieses Jahr | |
| Selenskyj und dem ukrainischen Volk für ihre Verteidigung europäischer | |
| Werte bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs zuerkannt. (dpa) | |
| ## Scholz würdigt „Freiheitswillen“ der Ukraine | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Ukraine und ihren Präsidenten | |
| Wolodymyr Selenskyj bei der Verleihung des Karlspreises in Aachen für ihren | |
| beharrlichen Widerstand gegen die russischen Truppen gewürdigt. „Der | |
| Freiheitswille und die Widerstandskraft in dunkler Zeit spenden Hoffnung | |
| und Inspiration weit über die Ukraine hinaus“, sagte Scholz am Sonntag in | |
| seiner Laudatio. An der Spitze der Ukraine verteidige Selenskyj „die Werte, | |
| für die Europa steht“. | |
| Selenskyj wurde im Krönungssaal des Aachener Rathauses mit stehenden | |
| Ovationen empfangen. Der ukrainische Präsident war in der Nacht zu Sonntag | |
| in Deutschland gelandet. Es ist sein erster Besuch hierzulande seit Beginn | |
| des russischen Angriffskriegs im Februar 2022. Nach Gesprächen mit Scholz | |
| und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin flog er gemeinsam mit | |
| dem Kanzler zur Preisverleihung nach Aachen. | |
| Europa habe Selenskyj und dem ukrainischen Volk „sehr viel zu verdanken“, | |
| sagte Scholz bei der Preisverleihung, die mit einstündiger Verspätung | |
| begann. Sie leisteten seit dem Beginn der Invasion im Februar 2022 | |
| gemeinsam „Unermessliches“. „Mit allergrößter Tapferkeit verteidigt ihr | |
| euer Land gegen Russlands brutale Aggression“, sagte Scholz. Russlands | |
| „grausamer Angriffskrieg“ richte sich gegen alles, wofür Europa stehe. Der | |
| Krieg habe die Europäische Union und die Ukraine zugleich so eng | |
| zusammengebracht wie nie zuvor. | |
| „Die Ukraine ist Teil unserer europäischen Familie“, betonte der Kanzler. | |
| „Schon seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion pocht die unabhängige Ukraine | |
| auf ihre Freiheit, über den eigenen Weg selbst zu entscheiden. Und die | |
| Ukraine hat ihre Entscheidung getroffen – für Europa.“ | |
| „Der Karlspreis als europäischer Bürgerpreis bedeutet die tiefe Verneigung | |
| unserer freiheitlichen Gesellschaften vor der Tapferkeit und | |
| Entschlossenheit des ukrainischen Volkes und seines Präsidenten“, sagte | |
| Scholz. Die Ukraine könne sich weiterhin „auf unsere volle Unterstützung | |
| verlassen“. Dies gelte auch für die Bestrebungen Kiews, Mitglied der EU zu | |
| werden. | |
| Mit dem internationalen Karlspreis zu Aachen werden seit 1950 | |
| Persönlichkeiten oder Institutionen ausgezeichnet, die sich um Europa und | |
| die europäische Einigung verdient machten. Zu den prominentesten | |
| Preisträgern zählen Papst Franziskus und der französische Präsident | |
| Emmanuel Macron. Im Jahr 2022 wurden die drei belarussischen | |
| Bürgerrechtlerinnen Swetlana Tichanowskaja, Maria Kolesnikowa und Weronika | |
| Zepkalo mit dem Preis ausgezeichnet. (afp) | |
| ## Von der Leyen: Ukrainer sichern mit Blut auch Zukunft unserer Kinder | |
| EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat angesichts der | |
| Verleihung des Karlspreises an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr | |
| Selenskyj den Preisträger und das ukrainische Volk gewürdigt. „Sie kämpfen | |
| buchstäblich für Freiheit, Menschlichkeit und Frieden“, sagte sie am | |
| Sonntag in Aachen laut Redemanuskript. Sie sicherten mit ihrem Blut und | |
| ihrem Leben die Zukunft ihrer und auch unserer Kinder, so die deutsche | |
| Spitzenpolitikerin. Selenskyj habe den unbedingten Glauben, dass | |
| diejenigen, die für etwas kämpften, immer stärker seien als diejenigen, die | |
| anderen ihr Joch aufzuzwingen wollten. | |
| Sie erinnerte auch an ihre erste Reise in der Ukraine nach Kriegsausbruch. | |
| „Ich habe die Massengräber neben der Kirche gesehen, die dicht an dicht | |
| liegenden Leichensäcke“, sagte sie mit Blick auf ihren Besuch des Kiewer | |
| Vororts Butscha, der im Frühjahr 2022 von russischen Truppen besetzt war | |
| und wo später die Leichen Hunderter Zivilisten gefunden wurden. „Ich werde | |
| niemals das Bild der unzähligen Kerzen vergessen“, betonte sie. Jede | |
| einzelne habe für das Leben eines Vaters, einer Mutter, eines Sohnes, einer | |
| Tochter, eines Bruders oder einer Schwester gestanden, das sinnlos | |
| ausgelöscht worden sei. (dpa) | |
| ## Rees-Mogg: Brexit verhinderte schnellen russischen Sieg | |
| Der konservative britische Abgeordnete Jacob Rees-Mogg glaubt nach eigenen | |
| Angaben, dass der Brexit eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der | |
| Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg gespielt hat. Moskaus Einmarsch | |
| in die Ukraine hätte wahrscheinlich Erfolg gehabt, wäre das Vereinigte | |
| Königreich an die deutsch-französischen Linie im Umgang mit Russland | |
| gebunden gewesen, sagte Rees-Mogg dem britischen Sender Sky News am | |
| Sonntag. Das sei nach der Besetzung der Krim 2014 geschehen, wobei ein | |
| „schmutziger Kompromiss“ herausgekommen sei. | |
| Dank Brexits sei sein Land unter der Führung des früheren Premierminister | |
| Boris Johnson aber in der Lage gewesen, „globale Führung in Sachen Ukraine“ | |
| zu übernehmen, so Rees-Mogg weiter. Dadurch sei eine Koalition entstanden, | |
| die es Putin unmöglich gemacht habe, seine Pläne zu verwirklichen. | |
| Rees-Mogg gehört zu einem harten Kern von Brexit-Hardlinern im Unterhaus in | |
| London. Unter Johnson hatte er zeitweise den Posten des „Staatssekretärs | |
| für Brexit-Möglichkeiten“ inne. Er sollte dabei unter Beweis stellen, dass | |
| der EU-Austritt dem Land greifbare Vorteile bringt. Das gelang jedoch kaum. | |
| Unter anderem behauptete er einmal, Fische in britischen Gewässern seien | |
| nun „britische Fische und deshalb besser und glücklicher“, nachdem das Land | |
| durch den Brexit die Kontrolle über die Fischfangquoten zurückerlangt | |
| hatte. (dpa) | |
| ## THW: Schon 419 Hilfstransporte | |
| Das Technische Hilfswerk (THW) hat bereits 419 Hilfstransporte aus | |
| Deutschland in die Ukraine und Nachbarstaaten entsandt – nach eigenen | |
| Angaben ist es der bisher größte Logistikeinsatz der Organisation. Zudem | |
| wurden bereits 736 Menschen in Deutschland behandelt, die in dem russischen | |
| Angriffskrieg gegen die Ukraine verletzt oder verwundet wurden, wie das | |
| Bundesinnenministerium am Sonntag mitteilte. | |
| „Wir stehen eng an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer – und werden | |
| sie weiter mit aller Kraft unterstützen“, sagte Innenministerin Nancy | |
| Faeser. „Neben der militärischen Unterstützung zur Verteidigung gegen die | |
| brutalen russischen Angriffe leisten wir sehr umfassende zivile und | |
| humanitäre Unterstützung. Das ist ein Gebot der Menschlichkeit.“ Die | |
| SPD-Politikerin verwies außerdem darauf, dass die Organisation 660 | |
| Generatoren und weitere Technik an die Ukraine geliefert habe, um die von | |
| russischen Angriffen beschädigte Energie-Infrastruktur zu stabilisieren. | |
| Das THW ist die ehrenamtliche Zivil- und Katastrophenschutzorganisation des | |
| Bundes und hat nach eigenen Angaben mehr als 80 000 Freiwillige in ihren | |
| Reihen. (dpa) | |
| ## Ukraine übernimmt keine Verantwortung für abgestürzte russische Jets | |
| Die ukrainische Luftwaffe hat eine Verantwortung für den Abschuss von | |
| Kampfjets und Hubschraubern auf russischem Gebiet in der Region Brjansk | |
| offiziell zurückgewiesen. Zugleich sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat am | |
| Sonntag im ukrainischen Fernsehen, es seien insgesamt nicht zwei, sondern | |
| drei Hubschrauber sowie zwei Kampfjets abgeschossen worden. Die russische | |
| Flugabwehr sei dafür verantwortlich, sagte er. Russische Medien hatten am | |
| Samstag berichtet, dass zwei Kampfjets vom Typ Suchoi Su-34 und Su-35 sowie | |
| zwei Hubschrauber vom Typ Mi-8 abgestürzt seien. | |
| Offiziell bestätigt hatte der Brjansker Gouverneur Alexander Bogomas nur | |
| einen Hubschrauberabsturz. Zuvor waren in sozialen Netzwerken im Internet | |
| zahlreiche Videos von der Explosion in der Luft, vom Absturz der brennenden | |
| Wrackteile und von den Trümmern am Boden verbreitet worden. Die staatliche | |
| russische Nachrichtenagentur Tass meldete zudem den Absturz eines | |
| Suchoi-Kampfjets. | |
| Der für Russland in der Ostukraine kämpfende Kommandeur Alexander | |
| Chodakowski machte Kiew für den Abschuss verantwortlich. Die Ukraine habe | |
| inzwischen die Möglichkeiten durch die westlichen Waffenlieferungen, ihre | |
| Handlungsspielräume zu erweitern. Dass die russische Flugabwehr durch einen | |
| „dummen Fehler“ gleich mehrere eigene Maschinen abgeschossen haben soll, | |
| wies er zurück. | |
| Der ukrainische Luftwaffensprecher Ihnat sagte auch, die russischen Jets | |
| hätten einen Angriff mit Gleitbomben vorbereitet. „Sie wollten unsere | |
| friedlichen Menschen, unsere Regionen bombardieren“, sagte er. Für ihn sei | |
| es daher angenehm, solche Neuigkeiten über Abstürze beim russischen Feind | |
| zu lesen. Verantwortlich sei Russlands Flugabwehr. | |
| Am Samstag hatten russische Staatsmedien unter Berufung auf nicht näher | |
| genannte Behördenquellen die „Abstürze“ teils gemeldet. Das Internetportal | |
| der Moskauer Zeitung „Kommersant“ berichtete unter der Überschrift | |
| „Raketenattacke am Himmel“, dass es sich bei den abgeschossenen Jets und | |
| Hubschraubern um eine russische Kampfeinheit gehandelt habe, die in der | |
| Ukraine hätte Angriffe fliegen sollen. Die Tatverdächtigen würden gesucht. | |
| Bei den Abstürzen sollen insgesamt mindestens neun Menschen getötet worden | |
| sein. Offizielle Angaben gab es dazu jedoch nicht. Auch vom russischen | |
| Verteidigungsministerium, das von dem Gebiet auch seine Angriffe gegen die | |
| Ukraine führt, gab es dazu keine Stellungnahme. (dpa) | |
| ## Aachener Bischof begrüßt Karlspreis an Selenskyj | |
| Der Aachener Bischof Helmut Dieser hat die Verleihung des Internationalen | |
| Karlspreises an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und das | |
| ukrainische Volk begrüßt. „Die Ukraine verteidigt die europäische | |
| Zivilisationsordnung gegen den Überfall des russischen Regimes und gegen | |
| dessen imperialistische Ideologie“, erklärte Dieser laut Redetext am | |
| Sonntag in seiner Predigt beim Pontifikalamt im Aachener Dom anlässlich der | |
| Karlspreis-Verleihung. | |
| Zugleich kritisierte der Bischof die Unterstützung der Russisch-Orthodoxen | |
| Kirche für den Krieg in der Ukraine und die Positionierung des Moskauer | |
| Patriarchen Kyrill: „Das Reich Christi ist nicht von dieser Welt. Nur der | |
| Staat trägt das Schwert, nicht aber die Religion“, sagte er. Wo immer | |
| Staat, Nation und Kirche eins würden und keine kritisch-konstruktive | |
| Distanz mehr zueinander wahrten, drohten alle Niederlagen der | |
| Menschlichkeit. | |
| Dieser betonte, dass jeder Angriffskrieg ein Verbrechen sei und auch als | |
| solches bezeichnet werden müsse: „Ihn zu akzeptieren oder gar akzeptabel | |
| machen zu wollen durch beschwichtigendes oder wahrheitswidriges Appeasement | |
| verletzt und verlässt die Höhe der Zivilisationsgeschichte Europas und der | |
| Europäischen Einigung.“ Volk und Präsident der Ukraine erlitten brutalste | |
| Gewalt, Zerstörung und schwerste Kriegsverbrechen durch Russland. | |
| Der Bischof hob hervor, dass die christliche Religion jeden Rückfall in | |
| Gewalt als Mittel der Politik ausschließen müsse. Krieg sei eine Niederlage | |
| der Menschlichkeit. Die Gewalttätigkeit des Menschen habe ihren Ursprung | |
| allerdings nicht etwa in der Religion selbst, sondern im Herzen des | |
| Menschen. „Jahrtausende der europäischen Geschichte hat es gebraucht, bis | |
| wir das strikte Gewaltmonopol des Staates erreicht hatten“, sagte Dieser. | |
| Zu dieser zivilisatorischen Errungenschaft gehöre es, dass ausschließlich | |
| Polizeikräfte und das Militär Gewalt einsetzen dürften. (epd) | |
| ## Russland meldet Angriff auf Lager mit westlichen Waffen | |
| Die russische Armee hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in | |
| Moskau bei Angriffen auf die westukrainische Stadt Ternopil und den Ort | |
| Petropawliwka Lager mit vom Westen gelieferten Waffen sowie ukrainische | |
| Armeestellungen getroffen. Russland habe Angriffe mit „hochpräzisen | |
| Langstreckenwaffen“ auf Stellungen der ukrainischen Armee sowie auf Lager | |
| „mit von westlichen Staaten erhaltener Munition, Waffen und | |
| Militärausrüstung“ ausgeführt, erklärte das Ministerium am Sonntag laut | |
| Berichten russischer Nachrichtenagenturen. „Alle Ziele wurden getroffen“, | |
| hieß es weiter. | |
| Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums meldete derweil den Tod von zwei | |
| hochrangigen russischen Militärkommandeuren bei Kämpfen in der Ostukraine. | |
| Oberst Wjatscheslaw Makarow und Jewgeni Browko seien „heroisch“ gestorben, | |
| sagte Ministeriumssprecher Igor Konatschenkow. Das russische | |
| Verteidigungsministerium äußert sich nur sehr selten zu Verlusten auf | |
| russischer Seite bei der seit fast 15 Monaten andauernden Militäroffensive | |
| im Nachbarland. (afp) | |
| ## Selenskyj: Können 2023 Niederlage des Aggressors unumkehrbar machen | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet vor dem Hintergrund | |
| der geplanten Frühjahrsoffensive seiner Truppen mit erheblichen | |
| Fortschritten im Abwehrkampf gegen Russland. „Wir wollen alle, dass dieser | |
| Krieg bald endet, aber er muss mit einem gerechten Frieden enden“, betonte | |
| Selenskyj am Sonntag bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) | |
| in Berlin. Er ergänzte: „Bereits in diesem Jahr können wir die Niederlage | |
| des Aggressors unumkehrbar machen.“ | |
| Zwar gebe es das Risiko, dass die Unterstützung nachlasse, wenn die | |
| ukrainische Offensive nicht sehr erfolgreich sei, räumte Selenskyj ein. | |
| Dennoch glaube man an den Erfolg der Offensive. „Die Unterstützung ist auf | |
| unserer Seite. Wir sind motiviert. Und mir scheint, dass wir beinahe bereit | |
| sind für diesen Erfolg.“ Grundlage für einen möglichen Frieden müsse die | |
| ukrainische Friedensformel sein, da der Krieg ausschließlich auf ihrem | |
| Territorium stattfinde. | |
| Kiew sei aber „daran interessiert, dass so viel wie möglich Staaten am | |
| ersten Gipfel dieser Friedensformel teilnehmen“, sagte Selenskyj. Man | |
| arbeite derzeit an dessen Organisation. „Wir sind bereit zur Diskussion | |
| jeglicher Vorschläge, jedoch nur auf unserem Platz.“ | |
| Scholz betonte, die Ukraine verlange zu Recht, dass eine Friedenslösung | |
| nicht bedeuten könne, „einfach den Krieg einzufrieren und dass ein | |
| Diktatfrieden von russischer Seite formuliert wird“. Es handele sich um | |
| einen imperialistischen Angriff auf ukrainischem Territorium. Zugleich | |
| betonte der Kanzler, es sei klar: „Russland muss Truppen zurückziehen. Ohne | |
| das wird es nicht gehen.“ (dpa) | |
| ## Scholz zurückhaltend bei Kampfjets | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland gebeten, sein | |
| Land in einer Koalition mit anderen Partnern durch die Lieferung moderner | |
| Kampfjets zu unterstützen. Die Ukraine arbeite während seines Besuchs in | |
| europäischen Hauptstädten daran, „eine Kampfjet-Koalition zu schaffen“, | |
| sagte Selenskyj am Sonntag bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz | |
| (SPD) im Kanzleramt in Berlin. Er werde sich auch an die deutsche Seite | |
| wenden mit der Bitte, die Ukraine in dieser Koalition zu unterstützen. | |
| „Das ist für die Ukraine sehr wichtig, unsere Anstrengungen zu | |
| koordinieren“, sagte Selenskyj. Russland habe derzeit ein Übergewicht im | |
| Luftraum. Dies wolle man ändern. | |
| Scholz äußerte sich dazu zurückhaltend. Deutschland habe der Ukraine sehr | |
| viel geliefert. Gerade was die Luftverteidigung betreffe, seien dies sehr | |
| moderne Waffen. „Das ist das, worauf wir uns als Deutsche jetzt | |
| konzentrieren.“ Es gehe um den massiven Versuch sicherzustellen, dass | |
| Russland seine Truppen zurückziehe, wenn man den Frieden in der Ukraine | |
| sichern wolle, betonte Scholz. | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zudem Befürchtungen | |
| entgegengetreten, seine Streitkräfte könnten mit moderneren westlichen | |
| Waffen auch russisches Staatsgebiet angreifen. „Wir greifen das russische | |
| Territorium nicht an. Wir befreien unser gesetzmäßiges Gebiet“, sagte | |
| Selenskyj am Sonntag in Berlin bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf | |
| Scholz. „Wir haben dafür keine Zeit, keine Kräfte und keine überzähligen | |
| Waffen dafür.“ Man habe sich gemäß internationalem Recht bei der | |
| Vorbereitung der Gegenoffensivaktionen ausschließlich auf die Befreiung | |
| „unseres von der ganzen Welt anerkannten Territoriums“ konzentriert. (dpa) | |
| ## Selenskyj und Scholz fliegen gemeinsam nach Aachen | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Bundeskanzler Olaf Scholz | |
| (SPD) fliegen an diesem Sonntag gemeinsam nach Aachen zur Verleihung des | |
| Karlspreises an den Staatschef. Das bestätigte Scholz am Vormittag in einer | |
| Pressekonferenz mit Selenskyj in Berlin. Bisher war aus Sicherheitsgründen | |
| noch offengeblieben, ob Selenskyj selbst zur Verleihung des Preises nach | |
| Nordrhein-Westfalen kommt. | |
| Die Verleihungszeremonie beginnt nach bisherigen Angaben gegen 15.30 Uhr | |
| nach einem Gottesdienst. Scholz wird die Laudatio halten. Als weitere | |
| Redner sind EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der | |
| polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki dabei. | |
| Der renommierte Preis wird an Selenskyj und das ukrainische Volk für | |
| Verdienste um die Einheit Europas vergeben. In der Begründung wurde die | |
| Rolle Selenskyjs bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs | |
| hervorgehoben: Er sei nicht nur der Präsident seines Volkes und der | |
| Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee. Er sei „auch der Motivator, | |
| Kommunikator, der Motor und die Klammer zwischen der Ukraine und der großen | |
| Phalanx der Unterstützer“. | |
| Voriges Jahr hatten die belarussische Oppositionsführerin Swetlana | |
| Tichanowskaja und zwei Mitstreiterinnen den Karlspreis bekommen. Auch | |
| Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und | |
| Papst Franziskus sind Preisträger. (dpa) | |
| ## Scholz versichert Selenskyj Unterstützung | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine die weitere Unterstützung | |
| Deutschlands zugesichert. „Wir unterstützen Euch so lange, wie es nötig | |
| sein wird“, sagte der SPD-Politiker am Sonntag bei einem Treffen mit dem | |
| ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Kanzleramt in Berlin. | |
| Bisher sei Hilfe im Wert von 17 Milliarden Euro geleistet worden. | |
| Seit 444 Tagen laufe der der erbarmungslose russische Angriffskrieg gegen | |
| die Ukraine, sagte Scholz. Der schreckliche Krieg habe erhebliche | |
| geopolitische Konsequenzen, betreffe aber vor allem die Menschen in der | |
| Ukraine. Deutschland stehe auch in voller Solidarität zu den geflüchteten | |
| Menschen. Scholz: „Diese Solidarität, sie ist anhaltend und sie ist stark.“ | |
| (dpa) | |
| ## Linksfraktionschef Bartsch reist in die Ukraine | |
| Der Vorsitzende der Linksfraktion, Dietmar Bartsch, reist in die Ukraine. | |
| Bartsch werde von Dienstag bis Sonntag das Land besuchen, teilte ein | |
| Fraktionssprecher am Sonntag mit. Dabei reise er gemeinsam mit dem | |
| Kandidaten der Linken bei der Bundespräsidentenwahl 2022, Gerhard Trabert. | |
| In der Linken sorgt die Frage der Haltung zum Ukraine-Krieg seit vielen | |
| Monaten für Unruhe. Auf einem Parteitag im vergangenen Sommer zurrten die | |
| Delegierten nach kontroverser Debatte die Position fest, dass der russische | |
| Angriffskrieg zu verurteilen sei. Zugleich kritisiert die Linke | |
| Waffenlieferungen an Kiew scharf. | |
| Teile der Linken um die frühere Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht | |
| vertreten eine andere Sichtweise als die Parteispitze. Wagenknecht | |
| bezeichnete etwa im Bundestag die westlichen Sanktionen gegen Russland als | |
| „beispiellosen Wirtschaftskrieg“. Zudem verfasste sie mit der Publizistin | |
| Alice Schwarzer ein „Manifest für Frieden“, das unter anderem „Kompromis… | |
| sowohl von Russland als auch von der Ukraine bei Friedensverhandlungen | |
| forderte. | |
| Den Angaben vom Sonntag zufolge sollen Bartsch und Trabert gemeinsam mit | |
| Fraktionssprecher Michael Schlick die ukrainische Hauptstadt Kiew besuchen. | |
| Dort sei unter anderem „ein Treffen mit dem Oberrabbiner der Stadt und | |
| Vertretern aus der Politik“ geplant. Außerdem fahren sie in die nahe | |
| gelegenen Orte Butscha und Irpin, wo russische Soldaten Gräueltaten verübt | |
| haben sollen. | |
| Auch ein Besuch in der ostukrainischen Stadt Charkiw ist geplant. Dort | |
| werde die Delegation vom Gouverneur der Region empfangen, außerdem würden | |
| ausgebombte Stadtteile und ein Militärlazarett besucht. Für das Lazarett | |
| bringe der Mediziner Trabert ein sogenanntes Dermatom mit, ein | |
| Schneidegerät, das für Hauttransplantationen verwendet wird. | |
| Während der Reise wollen die Männer den Angaben zufolge insbesondere | |
| Krankenhäuser und Notkliniken besuchen und mit Vertreterinnen und | |
| Vertretern von Hilfsorganisationen sprechen. „Sinn und Zweck der Gespräche | |
| und Besichtigungen ist unter anderem zu erfahren, welche Hilfsgüter | |
| dringlichst benötigt werden“, erklärte der Fraktionssprecher. Nach der | |
| Reise würden Spenden organisiert, um diese Hilfsgüter „erwerben und | |
| versenden zu können“. (afp) | |
| ## London: Russische Truppen nicht für Herausforderungen gerüstet | |
| Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine sind nach Ansicht britischer | |
| Militärexperten in einem miserablen Zustand und nicht gut auf | |
| Herausforderungen vorbereitet. Das geht aus dem täglichen | |
| Geheimdienst-Bericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums | |
| in London am Sonntag hervor. Demnach ist zwar die Zahl der Soldaten und die | |
| Organisationsstruktur ähnlich wie zu Beginn des Angriffskriegs, doch die | |
| Zusammensetzung unterscheidet sich erheblich. | |
| Im Februar 2022 habe die russische Truppe aus Profi-Soldaten bestanden, sei | |
| größtenteils mit einigermaßen modernen Fahrzeugen ausgestattet gewesen, und | |
| habe regelmäßig trainiert mit dem Ziel, komplexe Einsätze im Verbund | |
| auszuführen, so die Mitteilung. „Jetzt besteht die Streitkraft | |
| hauptsächlich aus schlecht ausgebildeten Reservisten und ist zunehmend auf | |
| veraltete Ausrüstung angewiesen, vielen erheblich unterbesetzten | |
| Einheiten“, hieß es weiter. | |
| Routinemäßig würden nur sehr einfache Infanterie-basierte Einsätze | |
| durchgeführt. Vor allem sei es unwahrscheinlich, dass es der russischen | |
| Streitkraft in der Ukraine gelungen sei, eine mobile Reserve aufzubauen, um | |
| auf Herausforderungen an einer Front auf der Länge von 1200 Kilometern zu | |
| reagieren, so das Fazit der Briten. | |
| Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des | |
| russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf | |
| Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau | |
| wirft London eine Desinformationskampagne vor. (dpa) | |
| ## Russland überzieht Ukraine mit Drohnen und Raketen | |
| Russland hat die Ukraine in der Nacht zum Sonntag erneut mit Drohnen- und | |
| Raketenangriffen überzogen. Landesweit war Luftalarm. Die russischen | |
| Besatzer hätten das Land aus unterschiedlichen Richtungen mit Drohnen, | |
| Raketen von Kriegsschiffen aus dem Schwarzen Meer und mit Marschflugkörpern | |
| von Flugzeugen aus angegriffen, teilten die Luftstreitkräfte in Kiew mit. | |
| 25 Drohnen, die meisten vom iranischen Typ Shahed-136/131, und drei | |
| Marschflugkörper seien abgeschossen worden. Es gab diesmal keine Angaben | |
| zur Gesamtzahl der russischen Angriffe oder zu Einschlägen. | |
| Auch am Samstag hatte es landesweit Luftalarm gegeben wegen der russischen | |
| Drohnenangriffe, dabei hatte die ukrainische Flugabwehr ebenfalls die | |
| meisten Attacken abgewehrt. Die Hauptstadt Kiew teilte mit, dass es sich | |
| bereits um die siebten Luftangriffe seit Anfang Mai gehandelt habe. Der | |
| Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, teilte am Sonntag | |
| mit, dass die Flugabwehr des Landes ihre Ziele treffe. | |
| Zugleich veröffentlichte Jermak Fotos von zerstörten Häusern in der Stadt | |
| Ternopil in der Westukraine. Dort seien Raketen eingeschlagen, als das | |
| ukrainische Duo Tvorchi beim Finale des Eurovision Song Contest (ESC) in | |
| der britischen Metropole Liverpool aufgetreten sei. Es gebe zwei Verletzte. | |
| Ternopil ist die Heimatstadt der ESC-Teilnehmer. „Russen sind komplexe | |
| Terroristen“, sagte Jermak. | |
| „Wir müssen Russlands Wirtschaft zerstören, sie müssen zahlen für all ihre | |
| Verbrechen.“ Die Ukraine müsse stark genug werden, damit Russland keine | |
| Chance mehr habe, das Land anzugreifen. „Der Sieg der Ukraine bedeutet die | |
| Rückkehr unserer Gebiete, Sicherheitsgarantien und der Beitritt zur Nato“, | |
| sagt er. Dafür wollte sich auch der ukrainische Präsident Wolodymyr | |
| Selenskyj bei seinem Besuch in Berlin am Sonntag einsetzen. (dpa) | |
| ## Selenskyj im Kanzleramt | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr | |
| Selenskyj mit militärischen Ehren im Kanzleramt in Berlin empfangen. Nach | |
| einem Gespräch unter vier Augen und einer weiteren Unterredung in einem | |
| etwas größeren Kreis sollte es auch eine Pressekonferenz geben. Zum | |
| Abschluss des Besuches von Selenskyj in Berlin waren am Sonntag Beratungen | |
| im Rahmen des Sicherheitskabinetts geplant. Neben Scholz gehören dem | |
| Gremium unter anderen Verteidigungsminister Boris Pistorius, | |
| Innenministerin Nancy Faeser (beide SPD) und Außenministerin Annalena | |
| Baerbock (Grüne) an. (dpa) | |
| ## Selenskyj im Gästebuch: Deutschland „wahrer Freund“ | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland für die | |
| Unterstützung im Abwehrkampf gegen den Angriffskrieg Russlands gedankt. „In | |
| der schwierigsten Zeit in der modernen Geschichte der Ukraine hat sich | |
| Deutschland als unser wahrer Freund und verlässlicher Verbündeter erwiesen, | |
| der im Kampf für die Verteidigung von Freiheit und demokratischen Werten | |
| entschieden an der Seite des ukrainischen Volkes steht“, schrieb Selenskyj | |
| am Sonntag beim Empfang durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf | |
| Englisch ins Gästebuch. Er ergänzte: „Gemeinsam werden wir gewinnen und den | |
| Frieden nach Europa zurückbringen.“ | |
| Ausdrücklich bedankte sich Selenskyj bei Steinmeier persönlich für dessen | |
| Unterstützung. Er schrieb: „Vielen Dank, Herr Bundespräsident, für Ihre | |
| persönliche Unterstützung der Ukraine und Gastfreundschaft“ Er dankte auch | |
| dem deutschen Volk für dessen „fantastische Solidarität“. Auf Deutsch | |
| ergänzte er: „Danke Deutschland!“ | |
| Das Verhältnis zwischen Steinmeier und Selenskyj war zunächst nicht einfach | |
| – ein Besuch des deutschen Staatsoberhaupts in der Ukraine hatte erst Ende | |
| Oktober im dritten Anlauf geklappt. Kurz zuvor musste damals ein | |
| Besuchstermin aus Sicherheitsgründen kurzfristig verschoben werden. Im | |
| April 2022 hatte Steinmeier eine gemeinsame Reise mit den Staatspräsidenten | |
| aus Polen, Lettland, Litauen und Estland in letzter Minute absagen müssen. | |
| Kiew hatte Steinmeier damals signalisiert, dass er nicht willkommen sei. | |
| Dem früheren SPD-Außenminister Steinmeier wurde in der Ukraine seine | |
| russlandfreundliche Politik angekreidet. (dpa) | |
| ## Selenskyj auf Deutschland-Besuch | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zum Auftakt seines | |
| Deutschland-Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin | |
| empfangen worden. Selenskyj traf am Sonntagmorgen im Schloss Bellevue ein, | |
| wo er von seinem deutschen Kollegen begrüßt wurde. | |
| Der ukrainische Staatschef [1][war in der Nacht zu Sonntag in Deutschland | |
| gelande]t. Es ist sein erster Besuch hierzulande seit Beginn des russischen | |
| Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022. Ein Flugzeug der | |
| Flugbereitschaft der Bundeswehr hatte Selenskyj nach Angaben der Luftwaffe | |
| am Samstagabend in Rom abgeholt, wo der ukrainische Präsident Italiens | |
| Staatspräsident Sergio Mattarella, Regierungschefin Giorgia Meloni und | |
| [2][Papst Franziskus getroffen hatte]. | |
| Details zu Selenskyjs Deutschland-Besuch waren vorab nicht offiziell | |
| bekanntgegeben worden. Die Polizei kündigte umfangreiche | |
| Sicherheitsmaßnahmen und Verkehrssperrungen insbesondere rund um das | |
| Berliner Regierungsviertel an. Am Sonntagnachmittag sollen Selenskyj und | |
| das ukrainische Volk mit dem Aachener Karlspreis geehrt werden. Ob der | |
| Präsident aus diesem Anlass nach Aachen reist, blieb bis zuletzt offen. | |
| Am Samstag [3][hatte die Bundesregierung ein milliardenschweres | |
| Rüstungspaket für Kiew angekündigt]. Laut Verteidigungsministerium bekommt | |
| die Ukraine unter anderem 30 Panzer vom Typ Leopard 1 A5 und 20 vom Typ | |
| Marder. Das Paket umfasst außerdem vier weitere Iris-T-Flugabwehrsysteme, | |
| 18 Radhaubitzen, mehr als 100 gepanzerte Gefechtsfahrzeuge und mehr als 200 | |
| Aufklärungsdrohnen. Auch Artilleriemunition und Lenkflugkörper für die von | |
| Deutschland zur Verfügung gestellten Luftverteidigungssysteme wurden Kiew | |
| zugesagt. Ukrainische Regierungsvertreter lobten den Schritt. (afp) | |
| ## Sicherheit für Selenskyj-Besuch in Berlin verstärkt | |
| Zum Deutschland-Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj | |
| sind die Sicherheitsmaßnahmen in Berlin verstärkt worden. Die Polizei | |
| setzte am Sonntagmorgen für Teile des Zentrums der Hauptstadt deutlich | |
| verstärkte Sicherheitsvorkehrungen um. Durch eine sogenannten | |
| Allgemeinverfügung gelten bis 18 Uhr umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen und | |
| Verkehrssperrungen. | |
| Besonders betroffen sind die Bereiche rund um das Regierungsviertel in | |
| Mitte. Auch das Befahren der Spree war damit unter anderem in Höhe des | |
| Bundeskanzleramtes nicht mehr möglich. Anwohner der betroffenen zwei | |
| Bereiche um Kanzleramt und Bundespräsidialamt sollen zur Legitimation etwa | |
| einen Ausweis dabei haben. Über diesen Gebieten waren am Morgen mehrere | |
| Hubschrauber zu sehen. (dpa) | |
| ## G7 wollen Russland-Pipelines dauerhaft sperren | |
| Die sieben führenden Industrienationen (G7) und die Europäische Union (EU) | |
| wollen einem Bericht der „Financial Times“ zufolge Gaslieferungen über | |
| wichtige Pipelines von Russland in die EU verbieten. Die Maßnahme, die am | |
| kommenden Wochenende auf dem G7-Gipfel im japanischen Hiroshima beschlossen | |
| werden solle, gelte für die Verbindungen, auf denen Moskau zuvor die | |
| Lieferungen eingestellt hatte, etwa von Russland nach Polen und | |
| Deutschland. Diese Pipelines sollten nicht mehr in Betrieb gehen. (rtr) | |
| ## Haßelmann zu Karlspreis: Ukrainer können sich auf uns verlassen | |
| Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Britta Haßelmann, begrüßt | |
| die Verleihung des Karlspreises an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr | |
| Selenskyj. Die Auszeichnung Selenskyjs und des ukrainischen Volkes würdige | |
| „den unermüdlichen Kampf der Ukrainerinnen und Ukrainer für Freiheit und | |
| Selbstbestimmung“, sagte die Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. | |
| Europa wolle damit ein Zeichen setzen: „Wir stehen an der Seite der | |
| Ukrainerinnen und Ukrainer. Sie können sich auf uns verlassen.“ | |
| Haßelmann sicherte zugleich zu, man werde in der Unterstützug der Ukraine | |
| nicht nachlassen – „humanitär, wirtschaftlich und mit Waffen“. Die Ukrai… | |
| verteidigten nicht nur sich und ihr Land, sondern auch die gemeinsamen | |
| europäischen Werte. | |
| Am Sonntagnachmittag findet in Aachen die Verleihung des Karlspreises für | |
| europäische Verdienste statt, der Selenskyj und dem ukrainischen Volk schon | |
| im Dezember zugesprochen worden war. Die Ukraine verteidigt sich seit | |
| Februar 2022 gegen den russischen Angriffskrieg. (dpa) | |
| ## Landesweiter Luftalarm in der Ukraine | |
| In der Ukraine ist am frühen Sonntagmorgen ein landesweiter Luftalarm | |
| ausgelöst worden. Auslöser sollen örtlichen Medienberichten zufolge | |
| Raketenstarts von mehreren strategischen Bombern der russischen Luftwaffe | |
| aus dem Bereich des Kaspischen Meeres gewesen sein. Informationen aus dem | |
| Kriegsgebiet lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Der ukrainische | |
| Präsident Wolodymyr Selenskyj war am Samstagabend in Berlin zu Gesprächen | |
| über weitere Waffenlieferungen eingetroffen. | |
| Bereits während des Eurovision Song Contests (ESC) war am Samstagabend die | |
| Heimatstadt der ukrainischen ESC-Teilnehmer Tvorchi von Russland | |
| angegriffen worden. Kurz vor dem Auftritt des Duos in Liverpool | |
| erschütterten Explosionen russischer Raketen die Stadt Ternopil in der | |
| Westukraine, wie der Vorsitzende des Gebietsrats, Mychajlo Holowko, | |
| mitteilte. Die Behörden riefen die Bewohner auf, Schutzräume aufzusuchen. | |
| Über Schäden und Opfer war zunächst nichts bekannt. | |
| Die Ukraine wehrt seit über 14 Monaten eine russische Invasion ab. Zuletzt | |
| konnte das ukrainische Militär mithilfe aus dem Westen und insbesondere aus | |
| Deutschland gelieferter Flugabwehrtechnik einen Großteil der russischen | |
| Raketen und Drohnen abfangen. (dpa) | |
| ## Stadt der ukrainischen ESC-Teilnehmer am Abend des Wettbewerbs | |
| „bombardiert“ | |
| Die Heimatstadt des ukrainischen Musik-Duos Tvorchi, das sein Land dieses | |
| Jahr beim Eurovision Song Contest vertreten hat, ist am Abend des | |
| Wettbewerbs von russischen Angriffen getroffen worden. Die westukrainische | |
| Stadt Ternopil „ist von Russland bombardiert worden, während wir gesungen | |
| haben“, erklärten Tvorchi wenige Minuten nach ihrem Auftritt am | |
| Samstagabend in Liverpool im Onlinedienst Instagram. Ein Vertreter der | |
| Militärverwaltung der Stadt betätigte die Angriffe. | |
| Wolodymyr Troutsch erklärte im Onlinedienst Telegram, es habe Angriffe auf | |
| „Firmenlager, Handelsunternehmen und eine religiöse Organisation“ gegeben. | |
| Demnach wurden zwei Menschen durch Granatsplitter verletzt. Der Vorsitzende | |
| der Regionalrats, Mychailo Golowko meldete einen Angriff auf das | |
| Gewerbegebiet der Stadt. | |
| Voriges Jahr hatte die ukrainische Band Kalush Orchestra mit ihrem Song | |
| „Stefania“ den ESC gewonnen. Wegen des anhaltenden russischen | |
| Angriffskriegs konnte das Siegerland des Vorjahres den ESC aber nicht wie | |
| üblich ausrichten. Daher sprang das zweitplatzierte Land Großbritannien ein | |
| und richtete die Show in der nordwestenglischen Hafenstadt Liverpool aus. | |
| (afp) | |
| ## Mindestens ein russischer Militär-Hubschrauber abgestürzt | |
| In der Grenzregion zur Ukraine ist am Samstag nach Angaben von russischen | |
| Rettungskräften ein russischer Armee-Hubschrauber vom Typ Mi-8 abgestürzt. | |
| Zwei Menschen an Bord seien ums Leben gekommen, teilten die Rettungskräfte | |
| nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Tass mit. Aus anderer Quelle | |
| hieß es demnach, der Hubschrauber sei ersten Erkenntnissen zufolge in der | |
| Nähe der Stadt Klintsy abgestürzt, weil es einen Motorbrand gegeben habe. | |
| Klintsy liegt in der Region Briansk rund 65 Kilometer von der Grenze zur | |
| Ukraine entfernt. Nach Angaben des Regionalgouverneurs Alexander Bogomas | |
| wurde eine Frau ins Krankenhaus eingeliefert. zudem seien fünf Häuser | |
| beschädigt worden. Nähere Einzelheiten wurden nicht genannt. | |
| Ein Vertreter der russischen Besatzungstruppen in der Ukraine, Wladimir | |
| Rogow, nannte allerdings eine viel höhere Zahl: Es seien zwei russische | |
| Mi-8, ein Kampfjet Su-35 und ein Kampfjet Su-34 „abgeschossen“ und „die | |
| Piloten der Hubschrauber und des Su-34 getötet“ worden. Die Behörden in | |
| Russland wollten dies nicht bestätigen oder dementieren. | |
| Videos in Online-Medien, die einen Hubschauber zeigen, der offenbar von | |
| einem Geschoss getroffen wurde, konnten von der Nachrichtenagentur AFP | |
| nicht unabhängig bestätigt werden. | |
| Auf ukrainischer Seite erklärte Vize-Ministerpräsidentin Iryna | |
| Wereschtschuk, die „Russen sind sehr unzufrieden heute“. Das sei | |
| verständlich: zwei Jagdflugzeuge und zwei Hubschrauber weniger, fügte sie | |
| hinzu, ohne dies näher auszuführen. Der ukrainische Präsidentenberater | |
| Mychailo Podoljak erklärte, die vier russischen Fluggeräte hätten die | |
| Zivilbevölkerung in der ukrainischen Region Tschernihiw angreifen sollen. | |
| Die russische Region Briansk war Ende April von ukrainischer Seite | |
| bombardiert worden, wodurch vier Menschen ums Leben kamen. Zuletzt gab es | |
| dort Drohnenangriffe und Sabotage-Akte. (afp) | |
| ## Bewegung in Front um Bachmut | |
| In die Front um die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der | |
| Ukraine ist Bewegung gekommen. Nach übereinstimmenden russischen und | |
| ukrainischen Angaben vom Samstag erreichten ukrainische Truppen in der | |
| Region Geländegewinne. Die Truppen würden in zwei Richtungen in den | |
| Randbereichen Bachmuts vorrücken, sagte die stellvertretende ukrainische | |
| Verteidigungsministerin Hanna Malyar. Die Lage im Stadtzentrum sei aber | |
| „kompliziert“. | |
| Russland hatte am Freitag eingeräumt, die eigenen Truppen hätten sich aus | |
| einem Gebiet nahe Bachmut zurückgezogen und neu formiert. Der Chef der | |
| russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, sprach von einer | |
| Niederlage der regulären Truppen. Die Ukraine habe eine Anhöhe vor der | |
| Stadt besetzt und die zuvor von Wagner-Söldnern gehaltene wichtigste Straße | |
| nach Bachmut unter ihrer Kontrolle. | |
| Das britische Verteidigungsministerium erklärte, russische Truppen hätten | |
| sich in den vergangenen vier Tagen ungeordnet von Positionen bei Bachmut | |
| zurückgezogen. Ein Sprecher der Ost-Gruppe der ukrainischen Streitkräfte | |
| sagte, seine Truppen hätten „in drei Tagen der Gegenoffensive ein Gebiet | |
| von 17,3 Quadratkilometern befreit“. | |
| Ob es sich bei den Vorstößen um einen Auftakt für die lange erwartete, groß | |
| angelegte ukrainische Gegenoffensive handelt, blieb offen. Präsident | |
| Wolodymyr Selenskyj vermied am Rande eines offiziellen Besuchs in Rom | |
| konkrete Antworten: „Ich kann diese Frage nicht beantworten, aber Sie | |
| werden die Ergebnisse sehen und Russland wird sie spüren“, sagte er dem | |
| italienischen Fernsehen. (rtr) | |
| 14 May 2023 | |
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