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# taz.de -- Demonstrationen zum Karlspreis in Aachen: Mit Russlandfahnen für F…
> Warten auf Selenski: In Aachen demonstrieren hunderte Ukrainer für ihren
> Präsidenten, während Querdenker und Russlandfans dagegen halten.
Bild: Gegen den Karlspreis: das Bündnis für Einheit und Frieden in Europa
Aachen dpa/taz | Im Umfeld der Karlspreis-Verleihung haben am Sonntag etwa
tausend Menschen den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski mit einer
Demonstration in Aachen unterstützt. Der Zug startete am Bahnhof in
Richtung Innenstadt. Die meisten Demonstranten waren Ukrainer.
Viele hatten sich die ukrainische Fahne umgehängt und hatten traditionelle
Hemden und Blusen an. Hunderte hielten blaue Luftballons in der Hand. In
ihrer Mitte trugen die Demonstranten eine Dutzende Meter lange ukrainische
Fahne. „Aachen stands with Ukraine“, stand auf einem Banner am Anfang des
Zugs.
Er sei zwar kein [1][Fan von Selenski], erklärte einer der Demonstranten,
Viktor aus Lviv. Der Vorgänger Poroschenko habe ihm besser gefallen. Jetzt
aber sei Selenski das Gesicht der ukrainischen Bevölkerung. „Nicht nur
Selenski bekommt den Preis, auch die Bevölkerung, von der täglich Hunderte
sterben.“
## Querbeet für den Frieden
In der Stadt sind parallel zur Verleihung des Karlspreises an Selenski und
das ukrainische Volk sechs Demonstrationen unterschiedlicher Lager bei der
Polizei angemeldet. Los ging es am späten Vormittag mit einem Treffen der
Friedensbewegung und Querdenker:innenszene. Stilistisch eine bunte Mischung
von Friedenstauben-, PACE- und Russlandfahnen, inhaltliches Amalgam: Alle
sind gegen den Krieg. Das Spektrum war dabei gemischt: [2][Es reichte von
Pazifist:innen zu Anti-WHO-Aktivist:innen]. Eine Teilnehmerin machte
sich zum Beispiel Sorgen um die „globale Agenda der Entmenschlichung“.
Während der Zug mit etwa 120 Menschen aus dem Kurpark in Richtung
Stadtzentrum unterwegs war, versammelte sich vor dem Theater eine kleine
pro-russische Kundgebung. Etwa zwei Dutzend Menschen präsentierten die
russischen weiß-rot-blauen Fahnen und lauschten der Rede des Krefelder
AfD-Politikers Eugen Walter. Sein Nachredner forderte ein Ende des
deutschen „Vasallentums“ gegenüber den USA. „Ami go home“ wurde skandi…
ein einzelner rief: „Deutschland erwache“.
Wenig später begann die große Kundgebung von Querdenken- und
Friedensbewegungsmilieu am Elisenbrunnen. Einer der lokalen Aktivposten,
Walter Schumacher, kündigte ein altes Lieblingslied an, das dann auf der
Bühne dargeboten wurde: „Back in the USSR“. Laut Schumacher eine
„Persiflage mit ernstem Kern“.
## Abgesperrte Innenstadt
Rund eine Stunde vor dem geplanten Beginn der Karlspreisverleihung war die
Aachener Innenstadt dann voller Besucher. An den von der Polizei
abgesperrten Zugängen zu Dom und Rathaus warteten viele Menschen. Sie
standen Schlange, um später in die abgesperrten Bereiche gelassen zu
werden. Die Schlange der Wartenden vor dem Zugang zum Platz hinter dem
Rathaus, dem Katschhof, war rund hundert Meter lang.
Ausflugsatmosphäre herrschte in einem kleinen Park am Rand der Innenstadt.
Auf einer Wiese hatten sich viele Besucher vor einer Videoleinwand
niedergelassen. Dort sollte später die Feierstunde aus dem Rathaus
übertragen werden. Die Menschen saßen entspannt im Sonnenschein auf Decken,
aßen Snacks und schleckten Eis.
In der Innenstadt von Aachen war ein Großaufgebot von Polizei aus dem
ganzen Bundesgebiet zu sehen. Nach früheren Angaben waren mehr als tausend
Beamte im Einsatz, um die Sicherheit bei der Verleihung des Karlspreises an
Selenski zu gewährleisten.
14 May 2023
## LINKS
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## AUTOREN
Tobias Müller
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
"Querdenken"-Bewegung
Wolodymyr Selenskij
Karlspreis
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