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# taz.de -- Die Letzte Generation und Volker Wissing: Ein klebriger Diskurs
> Die Klimaaktivist*innen und der Verkehrsminister haben für diesen
> Dienstag ein Treffen geplant. Versöhnlich geben sich beide vorab nicht.
Bild: Verfahren: Volker Wissing und die Letzte Generation
Berlin epd/afp | Vor dem geplanten Treffen mit der Letzten Generation um 14
Uhr hat Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) deren Forderungen als nicht
zielführend kritisiert. Kurze Zeit später klebten sich erneut
Klimaaktivist*innen in Berlin an Straßen und Kreuzungen fest und
blockierten diese so.
Eine Polizeisprecherin sprach von rund 20 Stellen, an denen der Verkehr zum
Erliegen gekommen sei. Überall seien Einsatzkräfte vor Ort und es liefen
„Maßnahmen“. Auf der Sonnenallee in Berlin-Neukölln habe eine Person aus
dem Asphalt herausgeflext werden müssen, teilte die Polizei auf Twitter
mit. Das Tiefbauamt sei angefordert worden, um die Fahrbahn zu reparieren.
An fünf Stellen rollte der Verkehr am späten Vormittag wieder, nachdem die
Polizei die Klimaaktivisten von der Fahrbahn gelöst hatte.
Die [1][Letzte Generation] erklärte auf Twitter, „wir sind hier, um die
Gleichgültigkeit aufzubrechen angesichts der [2][Zerstörung unserer aller
Leben]“. Menschen aller Altersgruppen protestierten an vielen Orten in
Berlin.
„Mich überzeugen die Argumente der Letzten Generation nicht“, hatte
Bundesverkehrsminister Wissing zuvor im Deutschlandfunk gesagt. Es wundere
ihn, dass die Gruppe „so wenig sinnvolle Vorschläge macht für Klimaschutz
und gleichzeitig so radikal vorgeht und mit [3][Straftaten die Gesellschaft
blockiert]“.
## Gespräch im Bundesverkehrsministerium
Das Treffen im Bundesverkehrsministerium am Nachmittag ist auf eine Stunde
angesetzt. An dem nicht öffentlichen Gespräch auf Einladung von Wissing
nehmen drei Mitglieder der Letzten Generation teil. Die Aktivist*innen
fordern ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr sowie ein
Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde auf deutschen Autobahnen.
So wie heute kleben sich die Aktivist*innen der Letzten [4][Generation
regelmäßig auf Straßen fest] und blockieren den Verkehr. Oder sie
protestieren an Kunstwerken, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen.
Die Gruppe sieht sich als letzte Generation vor den Kipppunkten – also den
Punkten, an denen eine kaskadenartige Verschlimmerung der Klimakrise in
Gang gerät.
Es ergebe „keinen Sinn“, den Nahverkehr dauerhaft für 9 Euro anzubieten,
denn es seien auch Haushaltsmittel nötig, um „die Sanierung der Bahn und
den Ausbau des ÖPNV“ voranzutreiben, sagte Wissing. Zum [5][Tempolimit
sagte er, das sei eine „Maßnahme, die wenig Klimaschutz bringt“] und für
die es außerdem keine parlamentarische Mehrheit gebe. Damit müsse die
Letzte Generation leben.
Die Regierung habe stattdessen Maßnahmen ergriffen, „die weit über das
hinausgehen, die aber auch eine parlamentarische Mehrheit haben und die die
Gesellschaft mitnehmen“, sagte Wissing im Deutschlandfunk und nannte
[6][vor allem das 49-Euro-Ticket]. Es sei „aberwitzig“, gegen ihn zu
protestieren, denn er habe nicht nur das 9-Euro-Ticket vorgeschlagen,
sondern auch das Deutschlandticket vorangetrieben.
2 May 2023
## LINKS
[1] /Letzte-Generation/!t5833405
[2] /Die-Erde-so-richtig-ausnehmen/!5929706
[3] /Reaktionen-auf-Letzte-Generation/!5928937
[4] /Wie-geht-die-Letzte-Generation-vor/!5921978
[5] /FDP-Gutachten-zu-Autoabgasen/!5915899
[6] /49-Euro-Ticket-und-Bahnkrise/!5929029
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