# taz.de -- Geplanter Austausch fossiler Heizungen: Kabinett billigt Gesetzentw… | |
> Ab 2024 dürfen keine Öl- oder fossilen Gasheizungen mehr installiert | |
> werden. Neue Anlagen müssen mindestens zu 65 Prozent mit erneuerbaren | |
> Energien betrieben werden. | |
Bild: Eine mögliche Alternative zur alten Heizung: die Wärmepumpe | |
BERLIN epd | Das Bundeskabinett hat am Mittwoch in Berlin den Gesetzentwurf | |
für die Umstellung von Heizungen auf erneuerbare Energien gebilligt. Danach | |
sollen vom kommenden Jahr an alle neu eingebauten Heizungen zu mindestens | |
65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Die Vorschriften | |
werden [1][zur Vermeidung sozialer Härten] von Ausnahmen, | |
Übergangsregelungen und Förderungsmöglichkeiten flankiert. | |
Das Gesetz betrifft neue Heizungen. Bestehende Anlagen können | |
weiterbetrieben, kaputte Heizungen repariert werden. Nach 30 Jahren | |
Laufzeit müssen sie aber ausgetauscht werden – diese Regel ist bereits | |
heute Gesetz. Endgültig abgeschaltet werden müssen alle Heizungen mit | |
fossilen Brennstoffen zum 31.12. 2044. Ab 2045 will Deutschland | |
klimaneutral sein, das heißt nicht mehr klimaschädliche Emissionen | |
verursachen, als kompensiert werden können. | |
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärte, die Koalition | |
starte mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes eine | |
Modernisierungsoffensive, die viele Jahre versäumt worden sei. | |
Bauministerin Klara Geywitz (SPD) sagte, es werde für jede individuelle | |
Situation eine Lösung geben, niemand müsse fürchten, sein Haus verkaufen zu | |
müssen, weil er die Vorgaben des Gesetzes nicht einhalten könne. | |
Die Vorgaben für neue Heizungen werden dem Entwurf zufolge erfüllt von | |
Wärmepumpen, dem Anschluss an ein Fernwärmenetz, Kombinationen aus | |
Erneuerbaren-Heizungen und alten Gas- oder Ölheizungen und weiteren | |
Optionen, darunter [2][Gasheizungen, die auf Wasserstoff umgestellt werden | |
können]. Reine Öl- oder fossile Gasheizungen sind nicht mehr möglich. Geht | |
eine Heizung unreparierbar kaputt, haben die Eigentümer drei bis dreizehn | |
Jahre Zeit für eine neue Dauerlösung. Dazwischen können sie | |
Übergangslösungen wählen, zum Beispiel in einer Etagenwohnung eine | |
gebrauchte Gastherme einbauen lassen. | |
Der angekündigte Gesetzentwurf hatte in den vergangenen Wochen für Unruhe | |
und Kritik gesorgt. Viele Menschen glaubten, ihre Heizungen sofort | |
austauschen lassen zu müssen, Mieterhaushalte fürchten sich vor noch weiter | |
steigenden Mieten. Im März hatten die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP | |
längere Übergangsfristen, höhere Zuschüsse und mehr Möglichkeiten bei der | |
Wahl der neuen Heizung vereinbart. | |
19 Apr 2023 | |
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