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# taz.de -- Deutsche Umwelthilfe und fossile Heizungen: Nicht genug Wasserstoff…
> Beim Heizungstausch warnen Verbände Verbraucher:innen vor sogenannten
> H2-ready-Geräten. Wärmepumpen können in viele Gebäude eingebaut werden.
Bild: Ventilator einer Wärmepumpe
Berlin taz | Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnt vor Schlupflöchern beim
anstehenden Heizungsaustausch, die das Ende fossiler Anlagen herauszögern –
und Verbraucher:innen teuer zu stehen kommen – können. Diese Gefahr
sehen die DUH und andere Organisationen. Hintergrund ist die Zulassung
sogenannter H2-ready-Geräte. Das sind Gasheizungen, die auf Wasserstoff
umrüstbar sind.
Nach den Plänen der Bundesregierung sollen ab 2024 keine Gas- und
Ölheizungen mehr in neue Gebäude eingebaut werden dürfen. Bestehende
fossile Heizungen sollen nach und nach ausgetauscht werden. [1][Der Einbau
von Gasheizungen, die mit Wasserstoff betrieben werden können, soll aber
weiterhin möglich sein.] Entsprechende Geräte sollen mit einem
„H2-ready“-Zeichen versehen werden. Voraussetzung für eine
Betriebserlaubnis ist, dass für die Versorgung vor Ort ein Plan für die
Errichtung eines Wasserstoffnetzes existiert.
Die DUH hält die Zulassung und den Verkauf von „H2-ready“-Geräten für
Täuschung von Verbraucher:innen. Sie geht davon aus, dass es nicht genügend
Wasserstoff zum Heizen geben wird. „Es ist beschämend, wie Verbraucherinnen
und Verbraucher aktuell mit falschen Versprechungen in die Irre geführt
werden“, sagte DUH-Geschäftsführerin Barbara Metz am Mittwoch vor
Journalist:innen. „Sie sind es, die am Ende für teures Geld auf fossilen
Heizungen sitzen bleiben.“
Die DUH fordert, dass die Bundesregierung die Wärmepumpe in den Mittelpunkt
des Heizungsaustauschs stellt. Das Bundeswirtschaftsministerium geht zwar
davon aus, [2][dass die Wärmepumpe künftig die Standardlösung sein wird].
Es wird dafür allerdings scharf kritisiert, etwa von der FDP, die auch beim
Heizungsaustausch auf „Technologieoffenheit“ pocht – und deshalb die
H2-ready-Geräte in den Gesetzentwurf verhandelt hat.
## Wärmepumpe oft ohne Vollsanierung möglich
Auch der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) kritisiert die
vorgesehene Zulassung wasserstofffähiger Gasheizungen als
„Etikettenschwindel“. Wasserstoff werde auf mittlere und lange Sicht nicht
in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen, um damit in Privathaushalten zu
heizen. Davon ist man auch dort überzeugt. Jetzt drohten „massive
Fehlinvestitionen in Geräte, die in wenigen Jahren wieder ausgetauscht
werden müssen“, sagte bne-Geschäftsführer Robert Busch. Der Bundesverband
Erneuerbare Energien (BEE) sieht das ähnlich. „Was zählt, ist der
tatsächlich genutzte Brennstoff und nicht der, den man irgendwann zu nutzen
gedenkt“, sagte BEE-Präsidentin Simone Peter.
Um über die Einsatzmöglichkeiten von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden und
die damit verbundenen Kosten zu informiren, hat die DUH hat [3][mit dem
Energieberaterverband GIH ein „Faktenpapier“ herausgegeben]. Wärmepumpen
ließen sich in den meisten Gebäuden auch ohne Vollsanierung installieren,
heißt es darin. Ohne weitere Maßnahmen könnte danach in der Hälfte der
Gebäude eine Wärmepumpe eingebaut werden.
12 Apr 2023
## LINKS
[1] /Einigung-zum-Heizungstausch/!5923611
[2] /Austausch-klimafeindlicher-Heizungen/!5916358
[3] https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Energi…
## AUTOREN
Anja Krüger
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