| # taz.de -- Zu wenig Personal bei der Feuerwehr: Rettung ist immerhin auf dem W… | |
| > Die Senatorinnen Spranger (SPD) und Gote (Grüne) stellen Änderung des | |
| > Rettungsgesetzes vor. Aufgelöst wirkt der Streit zwischen ihnen jedoch | |
| > nicht. | |
| Bild: Eine Änderung des Rettungsgesetzes soll die Folgen des Personalmangels b… | |
| Berlin taz | Es soll eine Einigung und Befriedung beim koalitionsinternen | |
| Streit über den Rettungsdienst sein. Aber wie die beiden zuständigen | |
| Senatorinnen [1][Iris Spranger] (SPD, Inneres) und [2][Ulrike Gote] (Grüne, | |
| Gesundheit) am Dienstag nach der Senatssitzung vor Journalisten saßen, | |
| wirkte es eher wie eine mühsame kurzfristige Aussetzung des Konflikt | |
| zwischen SPD und Grünen darüber. Zwar soll die Rolle des Feuerwehrchefs auf | |
| Wunsch der SPD gestärkt und der Einsatz von Notfallsanitätern nicht mehr | |
| verpflichtend sein – doch alles nur befristet, wie Gote mehrfach anmerkte. | |
| Spranger mühte sich in der Pressekonferenz immer wieder um Blickkontakt zu | |
| Gote, die wiederum sprach distanziert von der SPD-Politikerin als „die | |
| Kollegin“. Auf dem Podium zwischen den beiden saß wie ein Puffer | |
| Regierungschefin Franziska Giffey, Sprangers Parteifreundin. Bei einem | |
| Krisentreffen bei ihr im Roten Rathaus sollen sich beide Seiten am Freitag | |
| geeinigt haben, übers Wochenende soll die Senatsverwaltung für Justiz die | |
| gewünschte Gesetzesänderung für machbar befunden haben. Schon am Donnerstag | |
| soll sich das Abgeordnetenhaus in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr | |
| damit befassen und am 12. oder 26. Januar diese beschließen können. | |
| Hintergrund der Konflikts zwischen SPD und Grünen ist Personalnot beim | |
| Rettungsdienst. Weil bisher, kurz gefasst, immer Notfallsanitäter mit | |
| Notärzten unterwegs sein müssen, um, wie Gote betonte, die medizinische | |
| Qualität zu sichern, fehlen diese gegenwärtig an anderer Stelle. So können | |
| teils Rettungswagen nicht losfahren, obwohl sie verfügbar sind. | |
| Spranger hatte durchsetzen wollen, und das nun auch zumindest befristet | |
| erreicht, dass auch Rettungssanitäter die Ärzte begleiten können, | |
| gleichfalls gut ausgebildete Leute, aber eine Stufe unter den | |
| Notfallsanitätern rangierend. Dank der beabsichtigten Änderung werden laut | |
| Spranger 25 Rettungswagen mehr unterwegs sein können, insgesamt 160. Gote | |
| betonte, dass der Abzug von Notfallsanitätern nicht die erste Maßnahme sei, | |
| sondern nur „Ultima Ratio“. | |
| Der Konflikt hat sich der Innensenatorin zufolge auflösen lassen, indem man | |
| zentrale Punkte aus einer noch zu diskutierenden und im ersten Halbjahr | |
| 2023 anstehenden „größeren Novelle“ des Rettungsgesetzes vorab herauszog. | |
| Nicht gelöst wirkte aber die Frage der Machtverhältnisse zwischen Feuerwehr | |
| und ärztlicher Leitung. Spranger sprach davon, dass der Feuerwehrchef | |
| gestärkt werde und die Gesamtverantwortung habe. Gote wiederum betonte, die | |
| ärztliche Leitung sei weiter „weisungsungebunden“ und begrenzte die | |
| Gesamtverantwortung des Feuerwehrchefs auf die organisatorische Ebene. | |
| Aus Worten von Regierungschefin Giffey ließ sich gut ablesen, wieso der | |
| Senat sich trotz sichtlich weiterbestehender Differenzen mit diesem | |
| Änderungsentwurf vor die Presse setzte. „Es muss jetzt das Signal kommen: | |
| Wir bringen dieses Jahr noch was hin“, sagte Giffey. Der Unmut wuchs, dass | |
| die Diskussion zwischen Spranger und Gote und ihren jeweiligen | |
| Parlamentsfraktionen nicht voran kam, während die Feuerwehr immer öfter zu | |
| wenig Wagen losschicken konnte und [3][Land-unter-Meldungen] heraus geben | |
| musste. Der Rettungsdienst stehe kurz vor dem Kollaps, hieß es bereits Ende | |
| November. | |
| 13 Dec 2022 | |
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| ## AUTOREN | |
| Stefan Alberti | |
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