# taz.de -- Präsidentschaft in Brasilien: Zwei Welten gehen wählen | |
> Bolsonaro oder Lula? Rechtsextremer Waffennarr oder nostalgischer | |
> Ex-Gewerkschafter? Die Stichwahl zeigt: Brasilien steckt in der | |
> Sinnkrise. | |
Bild: Ein kleiner Altar im Haus von Rosangela da Silva | |
Für Rubens Horst Liesenberg ist die Sache klar: Wenn die Linke zurückkommt, | |
geht alles bergab. Dann werden Kirchen geschlossen, Drogen legalisiert, | |
Abtreibungen erlaubt. Er zupft die Hosenträger seiner Lederhose zurecht, | |
nimmt einen großen Schluck Bier und sagt: „Lula will den Kommunismus in | |
Brasilien einführen.“ | |
Liesenberg, 50, ist ein Brasilianer mit deutschen Wurzeln, ein breiter Mann | |
mit moosgrünen Augen, gepflegtem Bart und leichtem Silberblick. Den Filzhut | |
hat er vor sich auf dem Tisch abgelegt. An diesem Vormittag ist das | |
„Kulturzentrum 25. Juli Blumenau“ gut besucht. Auf einer Bühne wird | |
Blasmusik gespielt, fast alle tragen Trachten, Bierkrüge werden in die Höhe | |
gestemmt – „Prosit!“ | |
Blumenau liegt im Süden Brasiliens, im Bundesstaat Santa Catarina. Die | |
Stadt hat 300.000 Einwohner. [1][Bekannt ist Blumenau vor allem als | |
Mittelpunkt deutscher Kultur in Brasilien.] Man sieht dort Fachwerkhäuser | |
und Bierbrauereien, überall hängen Deutschlandfahnen. Mitte Oktober hat | |
hier das Oktoberfest begonnen, das zweitgrößte der Welt. Vor dem „Deutschen | |
Dorf“, wo das Fest stattfindet, verkaufen Händler Maßkrüge und | |
Lebkuchenherzen. Auf dem Festivalgelände drängen sich Menschenmassen um | |
riesige Bühnen und Bierstände. | |
In sozialen Medien zirkuliert ein Video der Eröffnungsfeier, von oben | |
gefilmt, ein prall gefüllter Saal, bierschwangere Stimmung. Nach der | |
Nationalhymne schallt es „Mito, mito, mito“ im Chor. Mito, also Mythos, | |
wird Jair Bolsonaro von seinen Anhängern gerufen. An kaum einem Ort hat | |
Brasiliens Präsident treuere Anhänger als in Blumenau. | |
[2][Nun findet an diesem Sonntag die Stichwahl um das brasilianische | |
Präsidentenamt statt.] Jair Messias Bolsonaro gegen Luiz Inácio „Lula“ da | |
Silva. Amtsinhaber gegen Ex-Präsident. Rechtsradikaler gegen | |
Sozialdemokrat. Es ist eine Wahl der harten Kontraste, es kommt zum großen | |
Showdown zwischen zwei Männern, die unterschiedlicher kaum sein könnten. | |
Trotz aller politischen Differenzen haben sie aber auch einiges gemeinsam: | |
Beide elektrisieren die Massen, wecken Emotionen, werden gleichermaßen | |
verehrt wie verachtet. Ein Riss geht durch das größte Land Lateinamerikas. | |
Brasilien ist in zwei Lager gespalten. | |
Bei der Wahl 2018 inszenierte sich Bolsonaro als Saubermann und | |
Anti-Establishment-Kandidat. Mit einem geschickten Wahlkampf in den | |
sozialen Medien gelang es ihm, den Hass auf die Arbeiterpartei PT zu | |
schüren und zu bündeln, bestehende Ressentiments weiter anzufachen. Die | |
Rechnung ging auf, der Außenseiter Bolsonaro gewann die Wahl. | |
In den fast vier Jahren seiner Amtszeit hat der ultrarechte Präsident tiefe | |
Spuren hinterlassen. Sein schulterzuckender Umgang mit dem Coronavirus | |
[3][stürzte das Land ins Pandemiechaos], wegen seiner Kahlschlagpolitik im | |
Regenwald gilt Brasilien als Paria im Ausland, Korruptionsskandale kratzen | |
an seinem eigenen Saubermann-Image. Viele haben sich mittlerweile von | |
Bolsonaro abgewendet, bei einigen gilt er als Hassfigur schlechthin: Wenn | |
er im Fernsehen spricht, klopfen sie aus Protest auf Kochtöpfe. | |
[4][Einiges deutet darauf hin, dass sein Konkurrent Lula die anstehende | |
Stichwahl gewinnen wird.] In der ersten Wahlrunde lag er 6 Millionen | |
Stimmen vor Bolsonaro. Doch der Rechtsaußen schnitt besser ab, als alle | |
Demoskopen prognostiziert hatten. | |
## Freund oder Feind – wir gegen die | |
Das hat auch mit Bolsonaros treuen Anhängern zu tun. Als Präsident hat er | |
es tatsächlich geschafft, [5][eine Massenbewegung hinter sich zu scharen] – | |
und das nicht nur im Netz. Der Bolsonarismus setzt sich aus ganz | |
unterschiedlichen Gruppen zusammen, Christen, Neoliberalen, Landwirten, | |
Waffenfans. Was sie zusammenhält: die Überzeugung, auf der richtigen Seite | |
zu stehen, und die Haltung, sich nach außen hermetisch abzuschirmen. In | |
ihrer Welt gibt es nur zwei Kategorien: für Bolsonaro oder gegen ihn. | |
Freund oder Feind. Wir gegen die. | |
Bolsonaro nährt diese Wagenburgmentalität noch, indem er ständig Konflikte | |
mit den demokratischen Institutionen provoziert. Von seinen Anhängern, den | |
bolsonaristas, wird der Pöbelpräsident als einsamer Kämpfer verehrt, der | |
das Establishment das Fürchten lehrt. Bisweilen trägt der Bolsonaro-Kult | |
fast religiöse Züge. | |
Insbesondere die weiße Mittel- und Oberschicht hält ihm weiterhin die | |
Treue. Doch es wäre zu einfach zu sagen: Die Reichen wählen Bolsonaro, die | |
Armen Lula. Auch viele Schwarze aus den prekären Vorstädten unterstützen | |
den Rechtsradikalen. Das liegt vor allem am Einfluss der ultrakonservativen | |
Pfingstkirchen. [6][Schon in zehn Jahren könnten die Evangelikalen die | |
Mehrheit der brasilianischen Bevölkerung stellen, sagen Schätzungen]. Und | |
die evangelikalen Kirchen sind besonders in den Armenvierteln präsent – | |
[7][also gerade dort, wo der Staat es nicht ist]. | |
Wenn man auf die Karte dieses gigantischen Landes schaut, wird dennoch | |
klar: Bolsonaro ist in den weißeren und reicheren Regionen | |
überdurchschnittlich stark. Also in Städten wie Blumenau. In der ersten | |
Wahlrunde stimmten dort 66,74 Prozent für Bolsonaro, nur 22,76 Prozent für | |
Lula. Dass diese Region traditionell rechts wählt, hat auch mit ihrer | |
Geschichte zu tun. | |
Am 22. Juni 1867 betrat eine Familie aus dem niedersächsischen Schöning ein | |
Schiff im Hamburger Hafen. Ziel war Brasilien. Nach drei Monaten Reise | |
traten die Liesenbergs zum ersten Mal auf brasilianischen Boden. Ihr neues | |
Zuhause war ein Städtchen im Tal des Itajaí-Açu-Flusses. Hier hatte Hermann | |
Blumenau, ein Apotheker aus dem Harz, im Jahr 1850 zusammen mit 17 Siedlern | |
eine Kolonie gegründet: Blumenau. | |
[8][Zehntausende folgten dem Ruf der deutschen Pioniere:] Lasst die Misere | |
des alten Kontinents hinter euch! Kommt in die neue Welt, nach Brasilien! | |
Auch die Ururgroßeltern von Rubens Horst Liesenberg wanderten mit diesem | |
Gedanken aus. | |
Liesenberg erzählt gern die Geschichte seiner Familie. Mit seiner Frau und | |
den beiden Söhnen wohnt er etwas außerhalb von Blumenau, dort, wo bereits | |
sein Großvater lebte. Er arbeitet als Buchhalter, geht oft in das deutsche | |
Kulturzentrum, sonntags in die Kirche, ist ein offener Mensch, hört | |
aufmerksam zu, lacht viel. Der 50-Jährige ist kein rechter Fanatiker – und | |
doch ein typischer Bolsonaro-Wähler. Die großen Medien verfolge er schon | |
lange nicht mehr, sagt er. Die steckten doch alle unter einer Decke, hingen | |
an der „Zitze der Linken“. Woher er seine Informationen bekomme? „Aus | |
WhatsApp-Gruppen. Und von Telegram.“ | |
Wie Liesenberg informieren sich viele Brasilianer ausschließlich über | |
Messengerdienste. In kaum einem Land ist es gelungen, die Internetaffinität | |
der Bevölkerung so geschickt für politische Zwecke zu missbrauchen wie in | |
Brasilien. Das liegt auch an den Logiken der sozialen Medien: In den viel | |
zitierten Filterblasen werden die Benutzer in ihren Ansichten bestärkt, | |
können sich als Teil einer gigantischen Gemeinschaft fühlen, belohnt durch | |
Likes und Shares. Andere Meinungen kommen in dieser parallelen Realität | |
nicht vor. | |
Auch Rubens Horst Liesenberg teilt auf Facebook fleißig Beiträge, die | |
keinen seriösen Faktencheck bestehen würden. So werden in kurzen | |
Videoschnipseln etwa Bolsonaros Aussagen über angebliche Wahlfälschungen | |
sekundiert. [9][Seit Monaten verbreitet der Rechtsradikale Lügen] über das | |
elektronische Wahlsystem. „Nur Gott“ könne ihm die Präsidentschaft | |
entziehen, sagt der Mann. | |
Viele Politanalysten gehen davon aus: Je knapper die Stichwahl ausfallen | |
wird, [10][desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Bolsonaro das Ergebnis | |
nicht anerkennt.] Einige befürchten sogar einen Putschversuch. Doch für | |
einen offenen Bruch mit der Verfassung dürfte Bolsonaro dann doch die | |
nötige Rückendeckung fehlen. Es gibt eine aktive Zivilgesellschaft in | |
Brasilien, kritische Medien, und die demokratischen Institutionen | |
funktionieren immer noch, zumindest halbwegs. | |
Es geht zum Tanz: In voller Tracht stapft Liesenberg jetzt nach vorn. Auf | |
der Bühne stellen sich mehrere Paare auf, Liesenberg hakt sich bei seiner | |
Frau ein. Ein Walzer erklingt. Vor einer Fototapete mit Berglandschaft | |
schwingen die Paare im Takt. Liesenberg tanzt schon seit 35 Jahren. Die | |
deutsche Kultur ist für ihn mehr als ein Hobby – sie ist seine Identität. | |
„Ich fühle mich als Brasilianer“, sagt er, „aber einen Fuß habe ich imm… | |
in Deutschland.“ | |
Die Vergangenheit ist in Blumenau omnipräsent. Viele sind stolz auf die | |
harte Arbeit ihrer Vorfahren. Und stolz ist man auch darauf, dass es dieser | |
Region heute im Vergleich besser geht als dem Rest des Landes. Es | |
existierte sogar einmal eine Unabhängigkeitsbewegung in der Gegend. Auch | |
Liesenberg konnte früher etwas mit dem Gedanken anfangen, sich abzuspalten. | |
Heute sei er sich in dieser Frage nicht mehr sicher, sagt er, aber man | |
merkt: Die Abgrenzung gegen ärmere Landesteile ist ihm immer noch wichtig. | |
„Es ist nicht Teil unserer Identität, Dinge vom Staat zu bekommen.“ Im | |
Nordosten sei das anders. Das erkläre auch die Beliebtheit Lulas in jener | |
Region: „90 Prozent der Lula-Wähler wollen nicht arbeiten.“ | |
## Im „Texas von Brasilien“ ballert man gern herum | |
Am Stadtrand Blumenaus führt ein Kopfsteinpflasterweg einen Hang hinauf. | |
Schon von Weitem ist die riesige Brasilienfahne zu sehen, die an der | |
Fassade eines weißen, kastenförmigen Gebäudes hängt. Darunter ein | |
Schriftzug: „Jagd- und Schießklub Concórdia“. Vor 105 Jahren gründete ein | |
Deutscher den Verein. Heute wird er von Moisés Lazzari geführt. Der | |
49-Jährige trägt ein hellblaues Polohemd, Jeans, hat eine selbstbewusste | |
Art – Typ Kleinunternehmer. Neben den Deutschen siedelten auch viele | |
Italiener in der Region, Lazzaris Vorfahren kamen aus Venetien nach | |
Brasilien. Das Wappen seiner Familie, sagt Lazzari, zeige einen Hund, der | |
ein Kaninchen jagt. „Wir waren schon immer Jäger.“ | |
Der Bundesstaat Santa Catarina gilt als das „Texas von Brasilien“, Waffen | |
im Wohnzimmerschrank haben Tradition. Lazzari betont, dass die Mordrate | |
nirgends niedriger sei als hier. Das Schießen sei für viele vor allem eins: | |
ein Sport. Er selbst besitzt 14 Waffen, musste sie aber noch nie zur | |
Verteidigung benutzen, sagt Lazzari. Und er hoffe auch, dass das so bleibt. | |
Wie so viele Waffenfans ist auch Lazzari ein Anhänger von Bolsonaro. Der | |
rechtsradikale Präsident hat aus seiner Liebe für Waffen nie einen Hehl | |
gemacht. Seine Geste, beide Hände zu Pistolen zu formen, ist zum Symbol des | |
Bolsonarismus geworden. Unmittelbar nach seinem Amtsantritt brachte er | |
mehrere Dekrete auf den Weg, um die Waffengesetze zu lockern. Zwar machte | |
ihm der Oberste Gerichtshof bei vielen Initiativen einen Strich durch die | |
Rechnung. Doch Bolsonaro konnte durchaus einige Erfolge feiern und den | |
Erwerb von Schusswaffen erleichtern. Das schlägt sich in den Statistiken | |
nieder: Immer mehr Waffen sind in Brasilien im Umlauf, [11][Experten | |
schlagen Alarm, warnen vor einer Zunahme der Gewalt]. | |
Lazzari sieht die Sache anders: „In den allermeisten Fällen werden Waffen | |
für etwas Gutes verwendet.“ Mit einem Finger drückt er auf einen Sensor, | |
eine Tür öffnet sich. Ein kahler Gang. Dann noch eine Tür. Dahinter steht | |
ein Mann mit Schutzbrille und Lärmschutzkopfhörer an einem Schießstand. | |
Bum, bum, bum. | |
Wird hier mit scharfer Munition geschossen? Lazzari grinst, zieht eine | |
Pistole aus seinem Hosenbund, lässt ein geladenes Magazin in seine Hand | |
fallen und sagt: „Waffen sind ein Symbol der Freiheit.“ Die Klubmitglieder | |
kämen aus allen Gesellschaftsschichten, vom Anwalt bis zum Müllsammler sei | |
alles dabei. Ein Monatsbeitrag fällt an, jeder bringt seine eigene Waffe | |
mit, montags ist Frauentag. | |
[12][Die brasilianische Bevölkerung könne nur frei sein, wenn sie bewaffnet | |
sei], sagt Lazzari. Es ist das Mantra Bolsonaros. Was passiert, wenn der | |
Amtsinhaber die Wahl verliert? „Dann werden wir das akzeptieren. Es wird | |
nicht ein Schuss fallen.“ Brasilien sei schließlich eine Demokratie, betont | |
der Freizeitschütze. | |
Doch nicht alle bolsonaristas klingen so maßvoll. Manche rufen in sozialen | |
Medien schon zu einem regelrechten Endkampf auf, sollte nicht Bolsonaro, | |
sondern Lula die Wahl gewinnen, die wildesten Gerüchte und | |
Verschwörungsmythen kursieren. Besonders gefährlich dürfte es werden, wenn | |
Bolsonaro das Wahlergebnis nicht anerkennt und seine Anhänger in | |
Trump-Manier aufstachelt. Viele Beobachter halten das für möglich. | |
## Bolsonaro galt anfangs als farbloser Typ | |
Jair Messias Bolsonaro wuchs im Landesinneren des Bundesstaates São Paulo | |
auf. Seine Vorfahren waren Bauern, die aus dem Norden Italiens nach | |
Brasilien eingewandert waren. Die Familie war nicht arm, führte aber ein | |
einfaches Leben. 1973 schrieb sich der junge Bolsonaro in einer | |
renommierten Militärakademie ein, die er 1977 als Leutnant der Artillerie | |
abschloss. Danach ließ er sich zum Fallschirmjäger ausbilden und diente bis | |
1988 in der Luftlandebrigade. Dann wurde er in den Stadtrat von Rio de | |
Janeiro gewählt, und zwei Jahre später zog er in das brasilianische | |
Parlament ein. | |
Dort blieb Bolsonaro zunächst lange Zeit farblos. Er war als | |
Interessenvertreter des Militärs und der Waffenlobby aktiv. 2015 kam er als | |
Parlamentsabgeordneter nach Blumenau, und Moisés Lazzari hatte die | |
Möglichkeit, ihn persönlich kennenzulernen. Er finde nicht alles gut, was | |
Bolsonaro sagt, meint Lazzari. Und: [13][Ja, manchmal vergreife sich der | |
Mann im Ton.] „Aber den einzigen perfekten Menschen haben wir ans Kreuz | |
genagelt.“ Bolsonaro sei eben ein Hauptmann der Reserve, verhalte sich oft | |
noch wie ein Militär. Brasilien brauche jemanden, der auch mal auf den | |
Tisch haue, glaubt Lazzari: „Denn wir steuern auf den Kommunismus zu.“ | |
[14][Der fast schon paranoide Antikommunismus in Brasilien] ist nicht nur | |
ein Relikt des Kalten Kriegs. Für das Weltbild rechtsextremer Figuren wie | |
Bolsonaro ist ein fiktives Bedrohungsszenario fundamental. Überall | |
halluzinieren sich die heutigen Neuen Rechten eine kommunistische Bedrohung | |
herbei. Donald Trump behauptete etwa, eine staatliche Gesundheitsversorgung | |
sei ein trojanisches Pferd des Marxismus. Bolsonaro wiederum wird nicht | |
müde zu behaupten, die Arbeiterpartei PT plane einen kommunistischen | |
Umsturz. Dabei handelt es sich bei der PT bloß um gemäßigte | |
Sozialdemokraten. | |
Der theatralische Antikommunismus dient vor allem der Abgrenzung: Alles, | |
was als bedrohlich empfunden wird, kann zu einem einzigen, teuflischen | |
Feind verdichtet werden – mit Ex-Präsident Lula als prominente Hassfigur. | |
„Eine Rückkehr würde eine Katastrophe für Brasilien bedeuten“, glaubt | |
Lazzari. | |
Im Nordosten Brasiliens sehen das die meisten Menschen ganz anders. Eraldo | |
Ferreira dos Santos schiebt einen Schlüssel ins Schloss einer Holztür, | |
stemmt seinen Oberkörper dagegen, knarrend gibt sie nach. Dahinter ist es | |
stockdunkel, es riecht muffig. In einer Ecke der Lehmhütte liegen mit Stroh | |
gefüllte Matratzen, in der Küche rosten altertümliche Gerätschaften vor | |
sich hin. Elektrisches Licht gibt es nicht. Santos, 68, ein kleiner Mann | |
mit blauen Augen, großer Nase und Cowboyhut, klopft auf einen Balken: „Von | |
hier kommt der wichtigste Politiker in der Geschichte Brasiliens.“ | |
Caetés heißt die Ansammlung von Hütten. Das Dorf liegt im staubigen | |
Hinterland des nordöstlichen Bundesstaats Pernambuco, mit dem Auto dauert | |
es eine halbe Stunde in die nächste größere Stadt Garanhuns. Am 27. Oktober | |
1945 erblickte Luiz Inácio in Caetés das Licht der Welt. Unter dem | |
Spitznamen „Lula“ wurde das siebte von acht Kindern einer bitterarmen | |
Familie Jahre später weltbekannt. | |
Eigentlich stand das Geburtshaus des berühmt gewordenen Dorfbewohners ein | |
paar Meter weiter oben. Doch das Land wurde verkauft. Deshalb ließ Santos | |
einen originalgetreuen Nachbau der Hütte hier aufbauen. Es war ihm wichtig, | |
denn der große Lula ist sein Cousin. | |
## Lula stand schon mit 14 an der Werkbank | |
Wohl kein Politiker prägte die brasilianische Politik in den letzten | |
Jahrzehnten so stark wie jener Lula. Die Faszination, die von ihm ausgeht, | |
hängt auch damit zusammen, dass seine Geschichte die Geschichte vieler | |
Brasilianer ist. Lula war sieben, als seine Mutter ihre Habseligkeiten | |
packte und ihre Kinder auf die Ladefläche eines Lastwagens setzte. Nach 13 | |
Tagen Fahrt kam die Skyline von São Paulo in Sicht. Wie Millionen von | |
Landarbeitern ließ auch diese Familie den verarmten Nordosten hinter sich, | |
um im industriellen Süden ein neues Leben zu beginnen. | |
Früh musste Lula lernen, Verantwortung zu übernehmen: Als Kind verkaufte er | |
Kekse aus Maniokmehl, arbeitete als Bote und sah nur für kurze Zeit ein | |
Klassenzimmer von innen. Mit 14 fing er an, als Dreher in einer | |
Kupferfabrik zu arbeiten. An der Werkbank formte er nicht nur | |
Metallplatten, sondern auch eine außergewöhnliche Karriere: Der | |
redegewandte junge Mann brachte es schnell zum Gewerkschaftsführer, | |
organisierte Streiks, hielt flammende Reden vor Werkstoren. | |
Bald wurden die Schergen der rechten Militärdiktatur auf ihn aufmerksam, | |
nahmen ihn fest. 31 Tage verbrachte er im Gefängnis. Auch sein Cousin war | |
damals dabei. „Sie haben uns wie Tiere behandelt“, sagt er. „Da wir die | |
Diktatur am eigenen Leib erlebt haben, macht Bolsonaro uns große Angst.“ | |
Anfang der 1980er Jahre gründete Lula mit einigen Mitstreitern eine Partei, | |
die Brasilien nachhaltig verändern sollte: die Partido dos Trabalhadores, | |
die Arbeiterpartei. In den dunklen Jahren der Militärdiktatur war sie ein | |
Sammelbecken für oppositionelle Gewerkschaftler, sozialistische Katholiken | |
und soziale Bewegungen, und Lula wurde ihr bekanntestes Gesicht. Sein | |
Interesse an Politik, erklärte er später einmal, erwachte bei einem Besuch | |
im brasilianischen Kongress: Von den 433 Abgeordneten kamen nur zwei aus | |
der Arbeiterklasse. | |
Das wollte Lula ändern. Dafür musste er nach ganz oben. Dreimal zog er als | |
Spitzenkandidat für die PT in den Wahlkampf. Dreimal unterlag er. Vor der | |
Wahl 2002 schlug Lula moderatere Töne an und signalisierte: Mit ihm als | |
Präsidenten werde es keinen radikalen Bruch geben. Revolution? Sozialismus? | |
Klassenkampf? Begriffe der Vergangenheit! So schrieb der Politiker mit der | |
unverkennbaren Kratzstimme vor 20 Jahren Geschichte: Der Metallarbeiter | |
wurde zum Präsidenten des größten Landes Lateinamerikas gewählt. | |
## Für die Armen begann eine neue, bessere Zeit | |
Für die Armen sollte mit Lulas Wahlsieg eine neue Zeit beginnen. Mit den | |
Einnahmen aus dem Rohstoffgeschäft konnte die Regierung Sozialprogramme | |
finanzieren, 30 Millionen Brasilianer entkamen der Armut, der Hunger konnte | |
fast komplett beseitigt werden. Schwarze Vorstadtkids schrieben sich nun an | |
Universitäten ein, Hausangestellte bekamen erstmals einige Arbeitsrechte | |
zugesprochen. | |
Die Früchte des Booms wurden etwas gerechter verteilt, doch an den | |
grundsätzlichen Strukturen wurde nicht gerüttelt. Trotzdem weckt Lula heute | |
bei vielen Brasilianern das Gefühl von saudade, einer Sehnsucht nach | |
besseren Zeiten. | |
Besonders im Nordosten gilt er noch immer als Lichtgestalt. Am Stadtrand | |
von Garanhuns lebt Rosângela da Silva mit ihren Töchtern und Enkeln. Die | |
hiesigen Häuser wurden während der Regierungszeit der PT gebaut. Lulão, | |
großer Lula, nennen sie die Siedlung liebevoll. Silva ist 59, hat lange | |
graue Haare und ist so klein, dass ihre Füße nicht den Boden berühren, als | |
sie sich auf die Couch setzt. | |
Durch das dunkle Wohnzimmer rennen Kinder, draußen gackern Hühner, drinnen | |
ist es stickig heiß. 20 Personen wohnen hier, in drei Zimmern. An den | |
Wänden hängen Heiligenbilder. In ihrer Nachbarschaft, sagt Silva, | |
unterstützten alle Lula. In der Tat stimmten in Garanhuns 72 Prozent in der | |
ersten Wahlrunde für den bekannten Sohn dieser Gegend. | |
Während Lulas Amtszeit habe sich vieles verbessert, sagt Silva. Wohnungen | |
wurden gebaut, Universitäten gegründet, Kanalisationssysteme errichtet. Der | |
abgehängte Nordosten blühte auf. Die Silvas erhielten Sozialhilfe, konnten | |
sich plötzlich Dinge wie einen Fernseher leisten. Und noch wichtiger: Die | |
arme, schwarze Familie habe zum ersten Mal so etwas wie Würde verspürt. | |
Silva drückt das so aus: „Gott im Himmel, Lula auf Erden.“ | |
Weil die brasilianische Verfassung keine dritte Amtszeit in Folge zulässt, | |
schied Lula 2011 aus dem Amt – mit einer Zustimmungsrate von 83 Prozent. | |
Barack Obama nannte ihn den „beliebtesten Politiker der Erde“. | |
Lulas „politische Ziehtochter“ Dilma Rousseff wurde zur Präsidentin | |
gewählt, und die Mehrheit der Bevölkerung blickte damals mit schier | |
grenzenlosem Optimismus in die Zukunft. Brasilien wurde als aufstrebender | |
Global Player gefeiert, galt als Musterschüler der Finanzmärkte, alles | |
schien möglich. | |
Doch es kam anders. | |
Denn es dauerte nicht lange, und der einstige Popstar der brasilianischen | |
Politik wurde für viele zur Hassfigur. Auf Demonstrationen brüllten sie | |
„Lula: ladrão“, „Lula: Dieb“ und hielten Puppen des Ex-Präsidenten in | |
Häftlingsuniform in die Luft. Die einst so stolze und populäre | |
Arbeiterpartei wurde eine Projektionsfläche für die Enttäuschung einer | |
ganzen Nation. Was war passiert? | |
## Ein Korruptionsskandal machte alles zunichte | |
Nicht nur der weltweite Boom der nuller Jahre war geendet, in Brasilien kam | |
zudem ein gigantisches Korruptionsnetz ans Licht – und damit schlitterte | |
das Land ab 2013 immer weiter in den Krisenmodus. Die größten Baufirmen | |
Brasiliens hatten ein Kartell gebildet, das seit vielen Jahren Aufträge des | |
halbstaatlichen Petrobras-Konzerns unter sich aufteilte und zu überhöhten | |
Preisen durchführte. Für die Vermittlung der Aufträge waren Milliarden auf | |
die Konten von Politikern, Staatsbeamten und Managern geflossen. | |
Zwischenzeitlich stand die Hälfte der Kongressmitglieder unter Verdacht, | |
sich bereichert zu haben. | |
Der ambitionierte Richter Sérgio Moro übernahm die Ermittlungen in diesem | |
Skandal und machte ihn zum Medienspektakel: Festnahmen wurden live im | |
Fernsehen übertragen, Erkenntnisse reißerisch in sozialen Medien | |
präsentiert, Ermittler traten wie Fußballstars in Pressekonferenzen auf. | |
Mit der Zeit kamen einigen Beobachtern Zweifel an der Unvoreingenommenheit | |
der Justiz – denn es wurde vor allem gegen die PT und ihre | |
Koalitionspartner ermittelt. Die großen Medien zeichneten das Bild einer | |
durch und durch korrupten linken Partei. Bestechungen, in die rechte | |
Parteien verstrickt waren, wurden hingegen kaum beachtet. Bald fragte | |
keiner mehr, wer tatsächlich angeklagt war, stattdessen brannte sich bei | |
vielen ein diffuses Bild einer durchweg korrupten Regierung ein. | |
So galt Lula plötzlich als Kopf eines kriminellen Netzwerks. [15][2016 | |
wurde seine Nachfolgerin Dilma Rousseff nach einem juristisch fragwürdigen | |
Amtsenthebungsverfahren abgesetzt.] Im folgenden Jahr verurteilte ein | |
Gericht Lula wegen passiver Korruption und Geldwäsche. Der Vorwurf lautete | |
konkret: Der Ex-Gewerkschafter soll einem Baukonzern Staatsaufträge als | |
Gegenleistung für eine Luxuswohnung verschafft haben. Das Urteil stützte | |
sich allein auf Indizien, Beweise konnte die Staatsanwaltschaft nicht | |
präsentieren. Trotzdem kam der frühere Präsident in Haft und konnte damit, | |
anders als geplant, 2018 nicht bei der Wahl antreten. | |
Auf diese Art wurde der Weg frei für Bolsonaro. Den „Star-Richter“ Sérgio | |
Moro machte er später zum Justizminister. [16][Es war der perfekte Coup] – | |
zumindest beinahe. Denn Brasiliens serienreife Geschichte nahm weitere | |
Volten: [17][2019 kam Lula aus der Haft frei, und im März 2021 wurden alle | |
Urteile gegen ihn annulliert.] Mittlerweile hegte nämlich auch der Oberste | |
Gerichtshof Zweifel an der Unparteilichkeit von Richter Moro. | |
## Versöhnung ist das Ziel des „Lulismo“ | |
Im Wahlkampf gibt sich Lula jetzt als großer Versöhner, als Anti-Bolsonaro, | |
als jemand, der das Land wieder zusammenbringen will. Er zeigt Empathie für | |
die Coronatoten, zeigt sich staatsmännisch auf Europatour und tut, was er | |
schon immer am besten konnte: seine Fühler in alle Richtungen ausstrecken. | |
Am Vormittag über ein besetztes Gebiet der Landlosenbewegung MST | |
marschieren, am Nachmittag in einer gläsernen Bankfiliale feinen Kaffee | |
trinken? Kein Widerspruch für Lula. Schon immer war seine Politik auf | |
Konsens und Dialog ausgerichtet. Lulismo nennt sich das in Brasilien. | |
Lula wird nicht müde zu betonen, dass jeder Brasilianer die Möglichkeit | |
haben muss, Reis, Bohnen und ein Stück Fleisch zu essen. Damit spielt er | |
auf die aktuelle dramatische Situation vieler Familien an. Zwar ist die | |
Inflation in den vergangenen Monaten in Brasilien leicht zurückgegangen, | |
und im kommenden Jahr wird mit einem zaghaften Wirtschaftswachstum | |
gerechnet, doch die Verarmung hat landesweit zugenommen. Das bekommen auch | |
die Silvas in ihrem kleinen Haus am Stadtrand von Garanhuns zu spüren. | |
„Ein Gaskanister kostet heute 120 Reais“, schimpft die 59-jährige | |
Rosângela. Das sind umgerechnet rund 23 Euro, kaum erschwinglich für die | |
Familie. Öfter sei der Herd deshalb schon ausgeblieben. Oft gebe es nur | |
Eier und Hühnerfüße zu essen, manchmal seien sie auch schon hungrig ins | |
Bett gegangen. | |
Damit sind die Silvas nicht allein. 33 Millionen Brasilianer sind laut | |
Studien von sogenannter Ernährungsunsicherheit betroffen. Das heißt nichts | |
anderes als: Sie hungern. Viele machen dafür Präsident Bolsonaro | |
mitverantwortlich. Die soziale Not im Land könnte ihn das Amt kosten. | |
[18][Lula sagt, er wolle „das Glück“ zurück nach Brasilien holen.] Wie | |
genau er das machen will, verrät er aber nicht. Oft bleibt er schwammig, | |
viel spricht er über die Vergangenheit, fast schon nostalgisch klingt es | |
gelegentlich. Die goldenen Zeiten: Sie sind vorbei. Die Fronten verhärtet, | |
die Gesellschaft gespalten. Und der Bolsonarismus wird sich nicht einfach | |
in Luft auflösen, selbst wenn der Namensgeber dieses Phänomens nicht mehr | |
Präsident sein sollte. Mit seinen 77 Jahren ist Lula wahrlich nicht mehr | |
der Jüngste, auch wenn er im Wahlkampf mal wie ein Rockstar tanzt oder in | |
Interviews erklärt, verliebt zu sein „wie ein 20-Jähriger“. | |
## Am Ende hilft womöglich nur: beten | |
In der ersten Wahlrunde schafften viele rechte Politiker den Einzug in das | |
Parlament. Bolsonaros Partei wird die stärkste Fraktion stellen. Das heißt: | |
Lula wird hart um Mehrheiten kämpfen müssen. Er ist sich der | |
Kräfteverhältnisse bewusst und bewegt sich politisch nun deutlich gen | |
Mitte. Zuletzt erklärte er gar, gegen Abtreibungen zu sein und polemisierte | |
gegen Unisex-Toiletten. | |
Allzu scharfe Kritik von linker Seite bekam er im Wahlkampf aber nicht zu | |
hören. Es gehe jetzt erst einmal darum, Bolsonaro zu schlagen, sagen Lulas | |
Parteikollegen. Wenn es einer richten könne – dann Lula! | |
Im Juli reiste Lula in seine alte Heimat im Bundesstaat Pernambuco. Er | |
stattete seinem Geburtshaus in Caetés einen Besuch ab und trat danach bei | |
einer klassischen Wahlkampfveranstaltung in Garanhuns auf. Tausende vor der | |
Bühne, ein Meer aus Rot, auf T-Shirts und Fahnen, ungezählte in die Luft | |
gereckte Fäuste. Lula nannte Bolsonaro einen Lügner und gab sich | |
selbstbewusst, die Wahl zu gewinnen. Auch Rosângela da Silva wollte | |
eigentlich seine Rede hören. Doch ihre Beine machten an jenem Tag schlapp. | |
Ihr Traum sei es, Lula irgendwann einmal persönlich kennenzulernen. Sie ist | |
optimistisch, dass er nun wieder Präsident wird. Und wenn nicht? Dann, sagt | |
sie, helfe nur noch beten. | |
29 Oct 2022 | |
## LINKS | |
[1] /Volkstuemliches-Brasilien/!5167112 | |
[2] /Wahl-in-Brasilien/!5885096 | |
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[4] /Stichwahl-ums-Praesidentenamt/!5891159 | |
[5] /Praesidentenwahl-in-Brasilien/!5882186 | |
[6] /Extreme-Evangelikale-in-Berlin/!5872969 | |
[7] /Aus-Le-Monde-diplomatique/!5374361 | |
[8] /Brasilianer-sind-fuer-Deutschland-weil/!5037728 | |
[9] /Krisen-in-Brasilien/!5690138 | |
[10] /Praesidentschaftswahl-in-Brasilien/!5873700 | |
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## AUTOREN | |
Niklas Franzen | |
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