# taz.de -- Diana Häs kämpft für LGBTIQ+-Belange: Ein Leben voller Neuanfän… | |
> In Osnabrück steht jetzt ein Mahnmal gegen Homophobie. Die grüne | |
> Stadträtin Diana Häs hatte sich gemeinsam mit anderen dafür stark | |
> gemacht. | |
Bild: Promovierte über einen Satz von Hannah Arendt: Diana Häs | |
OSNABRÜCK taz | Diana Häs ist Frühaufsteherin – ganz so, als könne sie | |
nicht erwarten, was der Tag für sie bereithält. Um halb acht telefoniert | |
sie schon munter, ihr Wecker klingelt zur gleichen Zeit, da ist sie aber | |
schon eine Stunde wach. Die 52-Jährige wohnt seit 20 Jahren in Osnabrück | |
und setzt sich [1][als Grüne im Stadtrat] und in verschiedenen Initiativen | |
für LGBTIQ+-Belange ein (Lesben, Schwule, bi, trans, inter und queere | |
Personen). | |
Geboren in Pirmasens, zog sie 2000 nach Osnabrück und sah im Haus der | |
Jugend bei einer Party das erste Mal, wie Frauen sich öffentlich küssen – | |
also wie man geoutet leben kann. Als sie im September 2022 den Saal | |
betritt, in dem diese Partys damals stattfanden, breitet sie ihre Arme aus: | |
„Das ist für mich wie nach Hause kommen.“ Einen Neuanfang hatte sie damals | |
gebraucht. „Ich hatte schon viele Neuanfänge im Leben“, erzählt Häs – … | |
beispielsweise nach einem schweren Arbeitsunfall. | |
Danach [2][entdeckte sie Hannah Arendt] für sich. Ein Satz von Arendt war | |
es, über den sie anschließend promovierte: „Weil jeder Mensch aufgrund des | |
Geborenseins initium, ein Anfang und Neuankömmling in der Welt ist, können | |
Menschen Initiative ergreifen, Anfänger werden und Neues in Bewegung | |
setzen.“ Häs lebt diesen Satz, man könnte meinen, jeder Tag hält für sie | |
Neues in Bewegung bereit. | |
Als Teil des [3][Vereins Gay in May] hat sie sich gemeinsam mit anderen | |
Initiativen und Einzelpersonen [4][für ein Mahnmal gegen Homophobie] und | |
für Zivilcourage eingesetzt, das am 14. September von der Osnabrücker | |
Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU) [5][eingeweiht wurde]. | |
Hintergrund ist ein Mord, der vor 28 Jahren in Osnabrück geschah. Am 14. | |
September 1994 wurde [6][der 34-jährige Peter Hamel getötet]. Er wollte | |
drei Männer aufhalten, die zuvor homofeindlich beleidigten und zwei Männer | |
durch den Park jagten. An den stadtbekannten Türsteher Peter Hamel wird | |
seither jedes Jahr gedacht. Diana Häs war sofort dabei, als ein Mitglied | |
des Selbstautonomen Zentrum Substanz auf sie zukam, um sie für die | |
„Initiative Peter Hamel“ zu gewinnen. Die Initiative sammelte Spenden, das | |
Geld für das Mahnmal kam damit aus der Zivilgesellschaft: „Was kann man | |
Besseres tun als an eine mutige Tat zu denken“, sagt Häs. | |
18 Sep 2022 | |
## LINKS | |
[1] https://fraktion-gruene-os.de/ratsfraktion/dr-diana-haes/ | |
[2] /Buch-ueber-ikonische-Denkerinnen/!5855534 | |
[3] https://gayinmay.de/ | |
[4] http://www.mahnmal-zivilcourage-os.de/ | |
[5] https://www.osnabrueck.de/start/leitartikel/news/oberbuergermeisterin-katha… | |
[6] /Queerfeindlichkeit-in-Deutschland/!5880996 | |
## AUTOREN | |
Nicole Opitz | |
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