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# taz.de -- Dramatischer Eisverlust in den Alpen: Gletscher schmelzen schnell w…
> In der Schweiz und in Österreich war der Eisverlust in diesem Sommer
> extrem. Wegen der Schmelze bauen Glaziologen nun sogar ihre Messstationen
> ab.
Bild: Es wird immer weniger: Gletschermessung im Wallis
Zürich/Berlin dpa | Der Eisverlust an kleineren Schweizer Gletschern war in
diesem Sommer extrem. „Was wir sehen, war stärker als alles, was wir
bislang für möglich gehalten haben“, sagt Glaziologe Matthias Huss. Am
Corvatsch-Gletscher in der Südostschweiz seien Eisschichten geschmolzen,
die dort teils seit rund 7.000 Jahren lagen, so der Leiter des Schweizer
Gletschermessnetzes Glamos an der ETH Zürich. Die Datierung des Eises geht
auf ältere [1][Messungen der Universität Heidelberg] zurück.
Das Messprogramm am Corvatsch könne nun nicht mehr weitergeführt werden,
weil an den Messstellen schlicht das Eis fehle, betont Huss. „Es bleibt uns
deshalb nur noch, alles Material einzusammeln und abzuräumen.“
Glaziologen vermessen mit dem [2][Messnetz Glamos] seit Jahrzehnten auf den
Gletschern die [3][Schneemenge im Winter und die Schneeschmelze im Sommer].
Schon 2019 sei entschieden worden, die Messprogramme an drei kleineren
Gletschern auslaufen zu lassen: Pizolgletscher, Vadret dal Corvatsch und
Schwarzbachfirn. Mit dem Schmelzen des Eises habe sich auch die Landschaft
dramatisch verändert, sagte Huss. „Das vorher schon dünne Eis verschwindet
an vielen Stellen.“ Am Corvatsch sei ein Eisgrat mit dem jahrtausendealten
Eis fast ganz verschwunden.
Auch aus Österreich gibt es dramatische Meldungen. So schmilzt ein seit
Jahrzehnten unter genauer wissenschaftlicher Beobachtung stehender
Gletscher in Tirol so schnell wie nie. Laut der Universität Innsbruck hat
der Hintereisferner im Ötztal in diesem Jahr 5 Prozent seines
Gesamtvolumens verloren.
„Das entspricht knapp 20 Millionen Kubikmeter Wasser, etwa so viel, wie die
Stadt Innsbruck in 20 Monaten an Trinkwasser verbraucht“, sagte Rainer
Prinz vom Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften am
Freitag.
Im Winter habe sich dort nur zwei statt üblicherweise drei Meter Schnee
angesammelt, im Sommer seien in dem Gebiet die zweithöchsten je gemessenen
Temperaturen verzeichnet worden.
4 Sep 2022
## LINKS
[1] https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/10185/
[2] https://www.glamos.ch/#/B52-29
[3] /Groenlands-Eisschild-schmilzt/!5877555
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