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# taz.de -- Dr. Motte organisiert Technoparade: „So wird Weltfrieden entstehe…
> Der Gründer der Loveparade bringt am Samstag einen neuen Rave auf Berlins
> Straßen. Mit „Rave the Planet“ hat Dr. Motte gleich mehrere Ziele.
Bild: So wars zu den großen Zeiten der Loveparade: Raver am Stern 1999
taz: Dr. Motte, Sie haben „[1][Rave the Planet]“ als politische
Demonstration angemeldet. Worum geht’s dabei?
Dr. Motte: Wir demonstrieren für ein gutes Miteinander als Menschen, weil
die Mehrheit auf diesem Planeten eine friedliche Zukunft haben möchte. Aber
eine Minderheit möchte das nicht, wie wir gerade wieder sehen.
Woran machen Sie das fest?
Wir hatten noch nie so viele Kriege, Auseinandersetzungen und Hass wie
derzeit, auch von der EU gesteuert mit Frontex, wo Flüchtlinge wieder
zurückgeschickt werden nach Libyen. Und ich muss auch fragen: Wie viele
Steuermittel sollen eigentlich noch für Kriege ausgegeben werden? Diese
versteckte Schuldenaufnahme durch Herrn Scholz ist nicht im Sinne des
Friedens und auch nicht im Sinne des Steuerzahlers. Weil der eine
friedliche und positive Perspektive möchte und keinen Eintritt in einen
Krieg durch einen Mann, der eigentlich sehr viel Schlechtes tut. Wir
brauchen endlich mal ein Zeichen, dass wir nicht für Krieg sind, sondern
eine positive Entwicklung auf diesem Planeten wollen und nicht dessen
Vernichtung.
Sie wollen sich außerdem für die Klubkultur einsetzen, steht auf Ihrer
Homepage. In welcher Weise genau?
Wir demonstrieren auch für die Anerkennung der elektronischen Musikkultur
als schützenswertes Kulturgut. Und für die Anerkennung der Technokultur in
Berlin als immaterielles Kulturerbe der Unesco. Für die Gleichstellung der
elektronischen Musikkultur mit allen anderen etablierten Kulturformen. Für
den Schutz von Kulturstätten allgemein, wie Klubs und anderen
Veranstaltungsorten. Für ein bedingungsloses Grundeinkommen für
Künstler*innen und Kulturschaffende. Für die Einführung des Tages der
elektronischen Tanzmusikkultur als gesetzlichem Feiertag.
Zur Loveparade in Berlin kamen einst Millionen, aber das ist lange her. Mit
wie vielen Leuten rechnen Sie bei Ihrer Rave-the-Planet-Parade am Samstag,
den 9. Juli?
Die einzigen Zahlen, die wir haben, sind Zahlen auf Social Media. Ich kann
die Namen dieser Plattformen aber nicht nennen, weil ich die eigentlich
boykottiere wie zum Beispiel „Gesichtsbuch“. Aber wir müssen nun mal
trotzdem dort sein, um unsere Veranstaltung zu bewerben. Und dort geben
18.000 an, teilnehmen zu wollen, interessiert sind 62.000. Letztlich
rechnen wir mit 25.000 Leuten. Und das wäre doch schon viel für das erste
Mal.
Rave the Planet soll jedes Jahr stattfinden. Wie groß soll die
Veranstaltung werden?
Wir wollen irgendwann auch andere inspirieren, sodass wir bald in allen
Ländern Loveparades beziehungsweise Rave-the-Planet-Paraden haben, bei
denen dann irgendwann alle Menschen auf diesem Planeten tanzen werden. Und
die werden erkennen: Oh, wir sind ja alle Teil derselben Familie, nämlich
der Menschen auf diesem Planeten. Und dann wird dadurch Weltfrieden
entstehen. Durch Musik und nicht durch Worte. Denn Worte können
missverstanden werden, Musik dagegen versteht jeder. Und durch das
gemeinsame Tanzen wird eine ganz andere Kommunikation stattfinden, die eher
gefühlsbasiert ist.
Das alles soll eine Parade bewirken können, auf der Leute zu Techno tanzen?
Schauen wir uns an, was passieren wird am 9. Juli. Wir werden alle Brüder
und Schwestern sein an diesem Tag. Die Musik verbindet uns alle, bringt uns
Einigkeit und Freiheit, macht uns einzigartig.
„Rave the Planet“-Parade: am 9. 7., Start: 14 Uhr am Kurfürstendamm
8 Jul 2022
## LINKS
[1] /Warten-auf-die-Raves-in-Berlin/!5782300
## AUTOREN
Andreas Hartmann
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