# taz.de -- Liedermacherin Dota über das Schreiben: „Auf keinen Fall Nostalg… | |
> Wut allein macht noch kein gutes Lied, weiß Dota Kehr. Und ihr bestes | |
> Lied will die Künstlerin sowieso erst noch schreiben. | |
Bild: „Ich singe über die Zerrissenheit, in der wir alle stecken“, sagt Do… | |
taz am wochenende: Sind Sie eine erfolgreiche Musikerin, Frau Kehr? | |
Dota Kehr: (überlegt kurz, dann sehr fest) Das bin ich. | |
Was macht das aus? | |
Ich ruhe mich nicht auf dem aus, was ich gemacht habe. Ich versuche immer | |
so ranzugehen, als ob das beste Lied, das ich jemals geschrieben haben | |
werde, noch in der Zukunft liegt. Alles andere wäre ja furchtbar. Wir | |
spielen auf der aktuellen Tour fast ausschließlich die Lieder des neuen | |
Albums, auf keinen Fall wollen wir ein Nostalgieprogramm, nur weil es die | |
Band schon lange gibt. | |
Und dann wollen die Leute doch [1][immer das “Rennrad“], auch ihr | |
meistgespieltes Lied bei Spotify und Co., hören… | |
Das darf dann aber nur bei den Zugaben am Ende sein. Klar, vielleicht | |
wollen die Leute die alten Stücke hören. Aber sie kommen auch mit den neuen | |
Sachen klar, weil die auch gut sind. Viele Bands sind schlecht und | |
langweilig geworden, weil sie versucht haben, ihr erstes erfolgreiches | |
Album zu kopieren und der Erwartung des Publikums genau zu entsprechen. | |
Diese Versuchung ist einfach groß. | |
Worin genau liegt die Versuchung? | |
Gefallen zu wollen natürlich. Jeder auf der Bühne möchte gern gut ankommen. | |
Die Versuchung kommt von der Angst, dass die, die es vorher gut fanden, | |
sich abwenden könnten. Und das passiert natürlich auch. Schon bei unserem | |
zweiten Album gab es Leute, die gesagt haben, sie fanden das erste Album | |
besser. Und dann muss man sich sagen: Es gibt genauso Leute, die finden das | |
aktuelle Album besser oder steigen mit dem gerade erst ein. | |
Da ist es sicher hilfreich, wenn einen dann doch nicht jede:r kennt. | |
Der Druck ist definitiv ein anderer bei so superbekannten Musikern. Aber | |
die Frage ist müßig. Wir machen, was wir machen und sind so bekannt, wie | |
wir sind. Es geht mir doch auch selber so, dass ich Musik entdecke, weil | |
sie in einer bestimmten Zeit mein Lebensgefühl widerspiegelt und ein paar | |
Jahre später interessiert mich gar nicht mehr, was die so Neues machen. Ich | |
staune immer, wenn mir Konzertbesucher sagen, dass sie unsere Musik seit | |
fünfzehn Jahren durchgehend hören. | |
Zum Erfolg in der Musik gehört auch Geld. Lassen Sie uns über Geld | |
sprechen. | |
Na gut. Ich würde sagen, wenn man es schafft, dass die ganze Band, alle | |
unmittelbar Beteiligten davon leben können, dann ist das schon ein | |
ziemliches Ding. Das war immer mein Ziel. Nur so müssen wir nicht auf | |
andere Jobs Rücksicht nehmen, können in der Intensität proben und touren. | |
Diesen Punkt haben wir zum Glück schon vor einigen Jahren erreicht. | |
Was heißt denn davon leben können? Mit 23 waren das ein WG-Zimmer und | |
Klamotten aus dem Secondhand-Laden. Heißt es mit 42 etwas anderes? | |
Der wichtigste Schritt, das weiß ja jeder, ist die Familiengründung. Da hat | |
man plötzlich Mitbewohner, die ihre WG-Zimmer nicht selbst bezahlen. Das | |
ist doch das, was Familien hier in Berlin das Wasser bis zum Hals stehen | |
lässt. Man kann ja nicht konkurrieren mit Berufstätigen-WGs. Ich hab | |
neulich eine SMS bekommen aus dem Bekanntenkreis: „Freund von uns sucht | |
WG-Zimmer für bis zu 800 Euro!“ Verrückt! Tja. Natürlich steigen die | |
Lebenshaltungskosten. | |
Aber dafür reicht es? | |
Es hat ein paar Jahre gebraucht, bis ich daran glauben konnte, dass ich im | |
nächsten Jahr auch noch davon leben kann. Das liegt an den Schwankungen. | |
Ich gebe manchmal monatelang nur Geld aus beim Arbeiten, wenn wir eine neue | |
Platte aufnehmen. [2][In der Coronazeit kam das dann nicht wieder rein, das | |
war für alle hart.] | |
Es erfordert ein gewisses unternehmerisches Denken vorzuplanen. Wie viel | |
Ihrer Zeit ist denn wirklich noch Musikmachen? | |
Wir sind eine sehr unabhängige Band. Ich würde sogar behaupten, wir sind | |
die unabhängigste Band unserer Größenordnung in Deutschland. Wir managen | |
uns selber, machen unser Booking selber und haben unser eigenes Label. Rund | |
um so eine Albumveröffentlichung ist mein Job ein Vollzeitbürojob. Da sitze | |
ich acht Stunden am Tag am Rechner. Viel Administration und Zeugs. Und dann | |
gibt es die Phasen, wo ich mit Schreiben, Proben, Hören beschäftigt bin. | |
Alles in allem, über die Zeit, würde ich sagen: halbe, halbe. | |
Das geht ja noch. | |
Ja, oder? Das kommt dadurch, dass wir so viele Konzerte spielen. | |
Wie viele Konzerte müssen Sie spielen, um über die Runden zu kommen? | |
Wir spielen meist 80 Konzerte im Jahr, 60 würden inzwischen vielleicht auch | |
reichen. Es hat ja jeder mitbekommen, der auf die Konzerte geht, dass die | |
Ticketpreise so angezogen haben. Das ist doof, weil das Leute ausschließt. | |
Und das haben Sie nicht in der Hand? | |
Nee, da reden die Veranstalter mit, weil die ja die Hälfte des | |
Ticketpreises bekommen. In der Pandemie war das irgendwie klar, weil viel | |
weniger Besucher in die Clubs durften, die Fixkosten aber die Gleichen | |
waren. Da sind die Ticketpreise schon mal locker um ein Drittel gestiegen. | |
Was zahlt man für einmal Dota? | |
Ich würde sagen um die 23 Euro. Wir versuchen auch immer einen ermäßigten | |
Ticketpreis um die 15 Euro anzubieten, aber da haben manche Veranstalter | |
keinen Bock drauf, weil das Aufwand beim Einlass ist. Die Ticketpreise sind | |
auch höher geworden, weil das seit dem Niedergang des Tonträgermarkts die | |
Haupteinnahmequelle für die Bands ist. Ich bin immer froh, wenn wir auch | |
mal umsonst irgendwo draußen spielen. Also bei einem Stadtfest oder so, wo | |
uns jemand bezahlt, aber der Eintritt umsonst ist. | |
Dazu kommen noch die [3][Soli-Konzerte]. | |
Ja, davon mach ich ganz viel. Von Anfang an, für alles, was mir am Herzen | |
liegt. Friedensdemos, Klimabewegung, Hambacher Forst, gegen rechts, für die | |
Seenotrettung etc. | |
Es hieß mal über Sie, Sie könnten im Zuschauerraum Ihres eigenen Konzerts | |
herumlaufen, ohne erkannt zu werden. | |
Ich glaube, das ist nicht mehr so. Aber Ruhm ist mir für mein Gesicht | |
überhaupt nicht wichtig, nur für meine Lieder. | |
Das sagt sich so schön. | |
Wirklich. Die Biografie der Musiker und so, das ist doch eigentlich egal. | |
Einfach die Musik hören, im Radio zum Beispiel, das ist doch das Tolle. Ich | |
liebe Radio. Vielleicht mache ich in fünf oder zehn Jahren auch eine | |
Radiosendung, in der ich immer Musik spiele und erzähle, warum ich die mag. | |
Ruhm bedeutet auch Hunger nach Wachstum: Mehr Bekanntheit, mehr im Radio zu | |
hören sein … | |
Dieses Höher-Schneller-Weiter in sich auszuschalten, ist total schwer. Wir | |
hatten 2010 mal so einen Hype mit dem „Bis auf den Grund“-Album. Und danach | |
die zwei Touren, die waren dann kleiner. Das hat sich schon blöd angefühlt. | |
Blöd für die eigene Eitelkeit? | |
Klar. Auch wenn die Veranstalter enttäuscht sind von den Besucherzahlen. | |
Zum Glück war das danach nicht noch mal so. Und das darf auch nicht unser | |
Gradmesser sein, ob wir gute Arbeit gemacht haben. | |
Die eigene Zufriedenheit generiert sich doch aber aus der Reaktion des | |
Publikums, oder nicht? | |
Ich würde gern behaupten, dass es bei mir nicht so ist. Aber es ist schwer, | |
da wirklich drüber zu stehen. Ist es nicht auch so, dass es bei jedem, der | |
erfolgreich ist, Leute gibt, die gern sehen, wenn die Person scheitert? | |
Aber hey, das ist nichts, worüber ich oft nachdenke. Ich wünsche mir auf | |
der Bühne so zu altern [4][wie PJ Harvey.] Das ist mein Vorbild. | |
Was macht dieses gute Altern aus? | |
Dass es überhaupt keine Rolle spielt, wie alt man ist, weil man einfach | |
immer weiter hart an der Sache selbst arbeitet. Und das höre ich bei ihr. | |
Nichts Festklammerndes. Es gibt schon so viele Lieder und Gedichte und | |
Texte auf der Welt. Die einzige Berechtigung für ein neues Lied – da bin | |
ich echt superhart –, ist, dass es originell ist oder seine Zeit auf | |
besondere Art widerspiegelt. Manchmal fallen mir Zeilen ein, da hat die | |
Gegenwart ihren Abdruck hinterlassen. Das ist es dann. Aber das ist schwer | |
geworden. | |
Sie meinen das Texten? | |
(schweigt kurz) In der Pandemiezeit habe ich mich innerlich verstummt | |
gefühlt. Diese wütende Aufgeregtheit, mit der Debatten geführt wurden, die | |
hat mich so erschöpft. Dafür habe ich noch keine Worte gefunden. Es gibt | |
Elefanten im Raum, und man weiß nicht, wo man sie anfassen soll. | |
Weil man auch gar nicht weiß, wie das eigene Publikum tickt? | |
Das ist etwas, was ich versuche, komplett außer Acht zu lassen. Ich habe | |
schon in den allerersten Jahren für mich formuliert, dass ich absichtslos | |
schreibe und nicht für den Gesinnungsapplaus. | |
Na Moment. Wenn Sie über Globalisierung, Klimawandel, Solidarität mit | |
Geflüchteten singen, können Sie sich relativ gewiss sein, dass die Leute, | |
die üblicherweise zu den Konzerten gehen, das gut finden. Das ist doch | |
gerade bei den Coronamaßnahmen nicht so. Da könnte es passieren, dass die | |
Hälfte Ihres Publikums Buh schreit. | |
Das ist für mich wirklich kein Grund, nicht darüber zu schreiben. Ich | |
schreibe Lieder, die meiner Meinung entsprechen. Ich habe eher das Gefühl, | |
ich brauche selbst noch Abstand dazu. Diese Spaltung in die Guten und die | |
Schlechten – ich war so empört über die Medien, auch über die taz übrigen… | |
Ich war so ermüdet über diese Debatten in den sozialen Medien. Was ich dazu | |
empfinde, reicht eher für einen wütenden Leserbrief. Aber noch nicht für | |
ein Lied. | |
Wie sehr erwartet das Publikum, dass Sie selbst das besonders richtige | |
Leben führen? | |
Ich singe über die Zerrissenheit, in der wir alle stecken: (singt Verse aus | |
ihrem Lied „[5][Wir rufen dich, Galaktika“]) Wir wollen irgendwie | |
Revolution. Aber, dass sie uns was wegnimmt, wollen wir nicht. Wir wollen | |
Komfort ohne Reue …“ Ich behaupte nicht, da irgendwie anders zu sein. Die | |
ganze Umweltbewegung hat viel zu lange zugelassen, dass Fragen von | |
Klimawandel, Umwelt- und Tierschutz von der Politik und der Wirtschaft auf | |
die Verbraucher delegiert und zu individuellen Konsumentscheidungen gemacht | |
werden. | |
Bestes Beispiel: Vegetarismus. Natürlich ist es toll, wenn Menschen sich | |
entscheiden, weniger oder gar kein Fleisch zu essen. Das hat auch zu einem | |
gewissen Rückgang des inländischen Fleischkonsums geführt. Aber es hat die | |
Menge des inländisch produzierten Fleischs kaum geändert! Jetzt wird | |
einfach mehr exportiert. Das treibt mich echt um, auch wegen der sich | |
abzeichnenden globalen Ernährungskrise. Ich bereite gerade eine Petition | |
mit Campact und Fridays for Future vor, die vom Agrarminister fordert, die | |
Zahl der Nutztiere jetzt zu reduzieren. | |
Es gab Autonome, die Sie beschimpft haben, weil Sie vermeintlich nicht nur | |
auf der richtigen Seite stehen. | |
Oh Gott ja, das war anstrengend. Das war 2005, schon ganz lange her. Da gab | |
es irgendwie einen Veranstalter, der hatte Geld vom Kulturamt bekommen. Und | |
das Kulturamt hatte Geld bekommen von Mövenpick, die da ein Hotel bauen | |
wollten. Die Leute, die gegen das Hotel waren, wollten dann, dass ich dazu | |
etwas auf der Bühne sage, und wollten mir Worte in den Mund legen. Für mich | |
war es aber in dem Moment nicht möglich, das zu überprüfen. Also habe ich | |
gesagt, das mach ich nicht. Und dann haben die das Konzert gestört und mich | |
beschimpft, ziemlich unter der Gürtellinie. Das war ein richtig blödes | |
Erlebnis. | |
Begegnen Ihnen solche Situationen öfter? | |
Ich bin nicht besonders dickfellig und ich glaube, das würde mein | |
Verhältnis zu Öffentlichkeit und meine Lust am Auftreten nachhaltig | |
verändern. Mir ist im Netz schon die schlimmste Pest an den Hals gewünscht | |
worden, zum Beispiel als ich mich öffentlich für Seenotrettung | |
ausgesprochen habe. Aber es ist ein Riesenunterschied, ob das Kommentare im | |
Netz sind oder einer dein Konzert niederbrüllt. Das ist mir zum Glück nur | |
dieses eine Mal passiert. | |
Aber der Erwartungsdruck, wenn Sie am Hambacher Forst spielen, der ist in | |
Ordnung? | |
Da erwarten die Leute natürlich auch, dass ich mich in ihrem Sinne äußere, | |
aber das weiß ich ja schon, wenn ich zu Hause meine Sachen zusammenpacke. | |
Da habe ich mich vorher informiert und dafür entschieden, dass ich ein | |
Statement gegen den Braunkohletagebau und für die Energiewende machen will. | |
Haben Sie das Gefühl, die Leute wollen in Ihnen eine Art Heldin sehen? | |
Ja, tatsächlich, manchmal ist das so. Das verunsichert mich, ich möchte das | |
nicht. Besonders stark ist das mit Kindern. Es kommen in letzter Zeit auch | |
öfters Kinder in die Konzerte und dann stehen da Acht- bis Zwölf-jährige | |
direkt vor der Bühne und singen jedes Wort mit. Das rührt mich und | |
gleichzeitig entsteht eine komische Verantwortung. Ich rauche dann zum | |
Beispiel nicht nach dem Konzert, wenn die Kinder da noch rumstehen. | |
Wie gut kennen Sie sich aus mit den Dingen, über die Sie Lieder schreiben? | |
Es gibt den äußeren Kreis, die Grenzen meiner Möglichkeiten und Fähigkeiten | |
und Kenntnisse. Den kann ich versuchen zu erweitern, ich sollte ihn in | |
einem Lied aber nicht touchieren. Das Gleiche gilt übrigens für den inneren | |
Kreis, das seelische Schlaf- und Badezimmer. Es scheint mir ein gängiges | |
Missverständnis der Liedermacherzunft, man müsse etwas besonders | |
Persönliches und Intimes schreiben, damit es die Leute wirklich berührt. | |
Ganz furchtbar. Das Ich im Lied ist einzig und allein dafür da, dass man | |
sich als Hörer*in hineinversetzen kann. | |
Wie viele Lieder haben Sie inzwischen geschrieben? | |
210 ungefähr. Schon eine ganze Menge. Und die sind nicht alle lieb. Na ja, | |
bei Sachen, über die ich wirklich wütend bin – boah, da denke ich sofort an | |
Mieten, an Frau Giffey, die hier in Berlin den Enteignen-Volksentscheid | |
ignoriert und daran, dass wir zwei von drei Parteien in der Bundesregierung | |
haben, die mit dem Mietendeckel angetreten sind und nichts passiert! – aber | |
nur weil ich richtig wütend bin, kommt da eben noch kein gutes Lied raus. | |
Wann ist ein politisches Lied ein gutes Lied? | |
Auch wenn das Anliegen gut und richtig ist und ich weiß, was ich dazu sagen | |
will, ist es noch lange kein gutes Lied. Dafür muss es noch ganz anderen | |
Kriterien genügen. Manche Liedskizzen, an denen ich gearbeitet habe, nehmen | |
diese Hürde nicht, manche nur ganz knapp. Mein Fridays-for-Future-Lied | |
„Keine Zeit“ ist zum Beispiel mehr eine vertonte Demorede, da stand die | |
Dringlichkeit im Vordergrund, das habe ich mir gerade so durchgewunken. | |
„Grenzen“ hat da eine ganz andere künstlerische Berechtigung, dazu kann ich | |
voll stehen. Wenn man sich einfach hinsetzt und sagt: Guckt mal, ich hab | |
die richtigen Feindbilder, und jetzt Applaus bitte, dann ist mir das zu | |
lahm. Ein gutes politisches Lied traut sich auch, an den Gewissheiten des | |
eigenen Publikums zu rütteln. | |
Macht es einen Unterschied, ob Sie in der Großstadt spielen oder auf dem | |
Land? | |
In Berlin bin ich immer aufgeregt, weil da Leute kommen, die ich am | |
nächsten Tag auf der Straße treffe, das ist etwas Besonderes. Dann gibt es | |
regionale Unterschiede: In Köln gehen die Leute einfach mehr ab, da ist | |
schon was dran. Und dann kommt es natürlich auch auf die Clubs an. Wir | |
haben in Greifswald gespielt, das ist ja keine große Stadt, aber da gibt es | |
ein superjunges studentisches Publikum. Die haben einfach die ganze Zeit | |
getanzt, großartig. Dann gibt es Konzerte im Theater, da sitzen die Leute | |
und sind konzentriert. Das ist auch schön, denn das gibt mir die Ruhe, | |
andere Stücke zu spielen. | |
Und so richtig auf dem Land, irgendwo in … | |
… Brelingen, da waren wir neulich. Kennste gar nicht, oder? Da war das | |
ganze Dorf da, eine fantastische Stimmung. Die Leute kommen einfach, weil | |
es das ist, was gerade los ist. Da konkurrierst du nicht mit dem ganzen | |
Kulturangebot einer Großstadt. Da kennen uns dann aber viele gar nicht, da | |
muss man mehr arbeiten. | |
Bisschen wie bei Straßenmusik. | |
Ja, ein bisschen. | |
Sind Sie bei der Fête de la Musique nächste Woche dabei? | |
Das bin ich ganz oft, aber dieses Jahr kann ich nicht. Die Fête ist eine | |
Erinnerung an meine Straßenmusikzeit. Wir sind quasi parallel in den nuller | |
Jahren groß geworden … | |
Klingt jetzt ein bisschen wehmütig. | |
Gar nicht. Diese Zeit war eine harte Schule. Alles was danach kam, war | |
einfacher. | |
21 Jun 2022 | |
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