| # taz.de -- Redefreiheit bei Twitter: Musk will Trump twittern lassen | |
| > Twitter verbannte den US-Ex-Präsidenten Donald Trump. Unter dem möglichen | |
| > neuen Besitzer Elon Musk könnte er die Plattform wieder nutzen. | |
| Bild: Aktuell noch gesperrt: Donald Trumps Twitter-Account | |
| Twitter könnte dem früheren US-Präsidenten Donald Trump wieder offenstehen | |
| – falls die Übernahme des Kurznachrichtendiensts durch Elon Musk gelingt. | |
| Er würde [1][die dauerhafte Sperre für Trump] aufheben, kündigte Musk am | |
| Dienstag an. Das Twitter-Verbot für den Expräsidenten wegen dessen Rolle | |
| bei [2][der gewaltsamen Erstürmung des US-Kapitols] sei eine „moralisch | |
| schlechte Entscheidung“ und extrem dämlich. Dauerhafte Sperren solle es | |
| lediglich für Betrüger und von Automaten gesteuerte Nutzerkonten geben. | |
| Twitter und auch Facebook hatten Trump wegen Anstachelung zur Gewalt vor | |
| dem Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol in Washington am 6. Januar | |
| vergangenen Jahres ausgeschlossen. Darüber hinaus sperrte Twitter auch die | |
| Nutzerkonten anderer rechtspopulistischer Politiker, denen es Verstöße | |
| gegen Standards vorwarf. | |
| Musk sagte, die Trump-Sperre sei ein Fehler gewesen. „Sie hat einen großen | |
| Teil des Landes verprellt und letztlich nicht dazu geführt, dass Donald | |
| Trump keine Stimme mehr hatte“, sagte er. Das könne am Ende schlimmer sein, | |
| als ein Forum, bei dem jeder mitdiskutieren dürfe. Als Bestrafung für | |
| illegale oder anderweitig „für die Welt schädliche“ Inhalte ziehe er | |
| vorübergehende Sperren und andere eng umrissene Maßnahmen vor. | |
| Jack Dorsey, Mitbegründer und früherer Chef von Twitter, pflichtete Musk in | |
| einem Tweet vom Dienstag bei. Dauersperren sehe er generell „ein Versagen | |
| unsererseits“, und sie funktionierten nicht.Trump hat schon angekündigt, | |
| nicht zu Twitter zurückzukehren, selbst wenn ihm der Kurznachrichtendienst | |
| wieder die Türen öffnen sollte. Er bleibe lieber [3][bei seinem eigenen | |
| Netzwerk Truth Social], das er als Konkurrenz zu den etablierten sozialen | |
| Medien gegründet hat. Zu Musks jüngsten Äußerungen äußerte sich ein | |
| Trump-Sprecher nicht. | |
| ## Teils scharfe Kritik | |
| Musk will Twitter für 44 Milliarden Dollar (rund 41,7 Milliarden Euro) | |
| kaufen. Er selbst ist einer der populärsten Nutzer der Plattform und hat | |
| andere Twitter-Nutzer blockiert, die sich mit ihm angelegt haben. An den | |
| Entscheidungen von Twitter im Hinblick auf Inhalte hat Musk wiederholt | |
| Kritik geübt, auch am Umgang mit dem Fall Trump und dem Sturm aufs Kapitol. | |
| Über seine Pläne für den Account des ehemaligen US-Präsidenten hatte sich | |
| der Tesla-Chef bislang bedeckt gehalten. Am Dienstag quetschte Peter | |
| Campbell, Auto-Korrespondent der „Financial Times“, den virtuell | |
| zugeschalteten Musk bei einer Autokonferenz aber zu dem Thema aus. | |
| Bei Experten stieß seine Offenheit für eine Twitter-Rückkehr Trumps auf | |
| teils scharfe Kritik. Wenn Musk besorgt sei, dass viele Menschen über den | |
| Ausschluss Trumps verärgert gewesen seien, sollte er mal sehen, wie viele | |
| Leute verärgert wären, wenn Trump nicht verbannt werde, sagte Kirsten | |
| Martin, Professorin für Technologieethik an der University of Notre Dame im | |
| US-Staat Indiana. „Musk scheint sich nur um die Meinung einer kleinen | |
| Gruppe von Individuen zu sorgen, die Gewalt schüren und Hassrede fördern.“ | |
| 11 May 2022 | |
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