| # taz.de -- Unternehmerin über Antirassismus: „Es muss sich noch sehr viel �… | |
| > Diana Thiam setzte sich im Stadtrat Wilhelmshaven für die Ächtung des | |
| > N-Worts ein. Denn sie liebt ihre Heimat – und will ihrer Tochter | |
| > Ausgrenzungserfahrungen ersparen. | |
| Bild: Wilhelmshaven ist die Heimat von Diana Thiam | |
| taz am wochenende: Frau Thiam, wir müssen auch über die Geschichte von | |
| Ihrem Vater sprechen, kurz wenigstens … | |
| Diana Thiam: Ja, das ist in Ordnung. Aber ich möchte nicht, dass das | |
| überhandnimmt. Ich will nicht in so eine Opferrolle gedrängt werden. Und | |
| das kommt oft vor in solchen Gesprächen. | |
| Verstehe ich. Aber es ist, glaube ich, wichtig, es zu erwähnen. | |
| Das stimmt. Es ist wichtig, dass die Menschen wissen, dass es so etwas | |
| damals schon gab und dass es nicht aufgehört hat, dass es immer noch | |
| passiert, [1][ob durch den NSU oder in Hanau]. Rechte Gewalt ist ständig | |
| präsent. Und es wird von der Bevölkerung zu wenig Druck auf die Politik | |
| ausgeübt, daran etwas zu ändern. | |
| Das liegt auch am Reden von den Einzeltätern: [2][Das Problem wird nicht | |
| als systemisch angegangen]. Dass es schon – sind es jetzt 30 Jahre her …? | |
| Es sind 31 Jahre. Ich bin jetzt 30, das war 1991, und meine Mutter war mit | |
| mir schwanger, als mein Vater angegriffen worden ist. | |
| Ein NPD-Funktionär hat auf ihn geschossen …? | |
| Nein, das muss ich korrigieren. Ein NPD-Funktionär hat jemanden dazu | |
| angestiftet. Der wollte in die Kameradschaft eintreten, und das war | |
| offenbar so ein Aufnahmeritual. | |
| Juristisch wurde das mit kurzer Jugendstrafe abgegolten, Presseberichte | |
| [3][finden sich kaum]. Aber Ihre Kindheit hat es mitgeprägt? | |
| Ja, natürlich. Schon dadurch, dass mein Vater in der Folge seinen Arm nicht | |
| bewegen konnte und arbeitsunfähig war. Auch hatte er eine Angststörung | |
| entwickelt. Ich habe ihn nur so gekannt, aber im Teenageralter haben mir | |
| viele erzählt, dass er vor dem Attentat ein anderer Mensch gewesen war. Und | |
| es ist ja so: Wenn man angeschossen wird, weil man in irgendwelche | |
| Machenschaften verstrickt ist, rechnet man vielleicht damit. Aber wenn der | |
| einzige Grund ist, dass man die falsche Hautfarbe hat – wie soll man das | |
| ändern? Das hat mich beschäftigt, das ist auch noch einmal bei Hanau | |
| hochgekommen und als ich schwanger war. Da war das Gefühl noch einmal | |
| intensiver. | |
| Ein Gefühl der Bedrohung? | |
| Na, man merkt einfach, dass Angriffe auch auf offener Straße passieren. | |
| Diese Gewaltbereitschaft lässt einen anders handeln, anders Urlaub machen, | |
| anders reisen … | |
| Haben Sie jemals gedacht: Ich muss hier weg? | |
| Nein, nicht wegen des Rassismus. Ich war ja in der Schweiz, aber das war, | |
| weil es dort Arbeit gab. Wilhelmshaven ist arbeitstechnisch nicht so gut. | |
| Sonst nicht? | |
| Wo soll man denn hingehen? Es wird ja, wenn man in Europa schaut, eher | |
| schlimmer. Polen, Tschechien, Ungarn – das würde mich reizen, die Städte | |
| dort finde ich sehr attraktiv. Aber freiwillig würde ich da nicht hingehen. | |
| Dabei sind Sie beruflich viel gereist. Hilft das, damit umzugehen? | |
| Weiß ich nicht. Ich war relativ lange in China … | |
| Besser? | |
| Nein. Das merkt man ziemlich schnell. Wenn ich dort mit Freunden aus | |
| Äthiopien, die da studieren, weggegangen bin, abends ins Restaurant, da | |
| wird man dann auch mal aufgefordert, vorab zu zahlen. Die anderen Gäste | |
| nicht. Und wenn ich dann mit meinem europäischen Englisch protestiert habe, | |
| wurde sofort geswitcht. Das ist also auch an die Herkunft gekoppelt. Da bin | |
| ich dann privilegiert. Ich kann immer sagen: Ich bin Deutsche. Und dann | |
| wird man auf einmal behandelt wie ein normaler Mensch. | |
| Wenn weggehen nichts hilft, ist aktiv werden notwendig? | |
| Ich habe die Motivation auch durch meine Tochter bekommen. Ich will nämlich | |
| nicht, dass die dasselbe mitmachen muss wie ich: schon alleine, dass ich | |
| nicht in den Kindergarten gehen konnte. | |
| Gar nicht? | |
| Nein, gar nicht. Die anderen Kinder haben mich geärgert und wollten nicht | |
| mit mir spielen, Grundschule war am Anfang genau dasselbe. | |
| Das ist heute aber weniger krass? | |
| Es gibt, glaube ich, einen Wandel in der Gesellschaft, aber es muss sich | |
| noch sehr, sehr viel ändern. Und das ist meine Motivation: dass meine | |
| Tochter hier in Deutschland, in Wilhelmshaven, eine schöne Kindheit hat, | |
| dass sie hier in Sicherheit aufwachsen kann und, das ist viel wichtiger, in | |
| Gleichberechtigung. | |
| Ein erster Schritt war ein Ratsbeschluss, den Sie initiiert hatten – obwohl | |
| Sie gar nicht im Stadtrat sind? | |
| Das stimmt. Ich bin auch in keiner Partei. | |
| In keiner? | |
| Nein. | |
| Wie kam der Antrag zur Ächtung des N-Worts dann in die | |
| Stadtverordnetenversammlung? | |
| Ich hatte das Jugendparlament gebeten, sich damit zu beschäftigen. Da habe | |
| ich meinen Antrag vorgelesen, und die haben ihn dann angenommen, | |
| einstimmig. Bloß dürfen die halt auch nichts in den Stadtrat einbringen. | |
| Also habe ich ein Ratsmitglied gefragt, das ich kannte. | |
| Einen Herrn Marvin Hager, SPD, habe ich in der Zeitung gelesen. | |
| Der hat ihn dann aufgegriffen und durch die Gremien gebracht. Ich war bei | |
| fast allen Sitzungen dabei. | |
| Und er wurde ohne Gegenstimmen angenommen? | |
| Die AfD war dagegen, Teile der Grünen haben sich enthalten. Im | |
| Jugendhilfeausschuss hat ein Grünen-Ratsherr sogar dagegengesprochen: Er | |
| als, so hat er es wörtlich gesagt, schwule Sau kenne sich mit Beleidigungen | |
| aus und der Antrag sei nicht notwendig, weil wir in einem Rechtsstaat | |
| leben, und das müsse ja reichen. | |
| Hat er echt gesagt? | |
| Hat er echt gesagt. Dabei wissen wir ja alle, dass in Schwerin das | |
| Verfassungsgericht die Verwendung des N-Worts noch 2019 einem AfD-Politiker | |
| ausdrücklich erlaubt hat … | |
| … der das benutzt hatte, um zu provozieren. | |
| [4][Angesichts solcher Entscheidungen] frage ich mich: Wo bleibt da meine | |
| Würde? Was zähle ich dann, als Schwarze Frau, als Deutsche, die Steuern | |
| zahlt, die hier aufgewachsen ist und das hier als ihr Vaterland betrachtet? | |
| Dann zähle ich doch nicht! Dann zählt doch nur das Wohlbefinden eines | |
| weißen Mannes, der Hass sprechen will. Das schützt der Rechtsstaat. | |
| Deswegen konnte ich das gar nicht fassen und habe den besagten | |
| Grünen-Politiker nach der Sitzung später noch einmal angesprochen, und da | |
| hat er mir tatsächlich vorgeworfen, ich würde die jungen Menschen | |
| instrumentalisieren für meine Sache, um mich selber darzustellen. Also, da | |
| war ich platt. Ich hätte echt nie erwartet, dass jemand so denkt. Auch weil | |
| er damit die Jugendlichen total unterschätzt. Die haben das ja beraten und | |
| aus freien Stücken entschieden. | |
| Geht’s beim Streit übers N-Wort um mehr als Symbolpolitik? | |
| Ja. Ich habe den Antrag auch deswegen [5][in den Kontext der UN-Dekade für | |
| Menschen afrikanischer Abstammung] gestellt, die ausdrücklich zum Handeln | |
| verpflichtet. Das hat der Rat so mitbeschlossen. Allerdings scheint das | |
| nicht allen klar zu sein. | |
| Warum? | |
| Ein CDU-Ratsherr hatte die Sorge, es würden Kinderbücher aus der | |
| Stadtbibliothek entfernt, die das N-Wort enthalten. Und Herr Hager hat dann | |
| ganz schnell versichert, so sei das nicht gemeint. Da hätte ich ganz gerne | |
| dazwischengeredet. Ich finde es nämlich schon wichtig, dass auch Taten | |
| folgen. Denn dieses [6][Wort ist verletzend]. Wenn ich einen Film über | |
| Sklaverei schaue, setze ich mich dem freiwillig aus. Und wenn ich Bücher | |
| lese, muss ich damit rechnen, auf solche Verletzungen zu stoßen. Das ist | |
| dann aber meine Entscheidung. Ein Kind in der Bücherei hat dagegen doch ein | |
| Recht darauf, davon nicht einfach überfallen zu werden. Kinderbücher, in | |
| denen das N-Wort vorkommt, müssen also in die Erwachsenenabteilung, oder | |
| sie müssen durch revidierte Neuauflagen ersetzt werden. Die gibt es ja | |
| längst, die Verlage sind da schon viel weiter. Die wissen, dass einem ja | |
| nichts genommen wird an „Pippi Langstrumpf“, wenn da nicht N-Wort-König | |
| steht, sondern Seeräuberkönig. [7][Auch „Die kleine Hexe“ braucht kein | |
| N-Wort]. | |
| Hat das nicht der Autor Otfried Preußler selbst geändert? | |
| Doch, genau, hat er. Also warum hält man daran fest? Es gibt immer dieses | |
| Gefühl, als würde einem etwas weggenommen. | |
| Rassismus zu benennen erzeugt Abwehr? | |
| Total. Ich glaube, von Rassismus kann sich niemand freisprechen. | |
| Es ist ja niemand freiwillig rassistisch. | |
| Na ja, die meisten nicht. Und trotzdem gibt es ihn überall. Wenn ich aber | |
| jemandem sage: Du, das war jetzt aber rassistisch – dann kannst du sicher | |
| sein, der explodiert: Ich bin doch kein Rassist! Das geht bis in die | |
| Familien hinein. Vielleicht ist der Begriff einfach zu überfrachtet, da | |
| macht man ganz schnell die Schotten dicht und sagt: Nein, das will ich | |
| nicht, das bin ich nicht; das lasse ich nicht an mich heran. Anstatt zu | |
| reflektieren: Hm, war das gerade rassistisch, was ich da gesagt habe? | |
| Vielleicht brauchen wir neue Worte, um darüber zu sprechen. | |
| Klingt abgeklärt … | |
| Nein, manchmal habe ich so eine Wut auf die weiße Mehrheitsgesellschaft. | |
| Dann rede ich mit meinem Freund, und der sagt mir: Mensch, Diana, überdenk | |
| noch mal, was du da eben gesagt hast. Ist auch ein bisschen fragwürdig, | |
| oder? Da bin ich im ersten Moment auch eher nicht so froh drüber. Aber dann | |
| merke ich: Vielleicht bin ich da übers Ziel hinausgeschossen. Vielleicht | |
| hat er nicht ganz unrecht. | |
| Sie haben in dieser rassistisch verfassten Gesellschaft Ihren eigenen Weg | |
| gefunden oder ihn sich selber gebahnt. Wie haben Sie das gemacht? | |
| Ich denke, ich kann von mir selbst sagen, dass ich eine starke | |
| Persönlichkeit habe. Ich war von klein auf immer mit Rassismus | |
| konfrontiert. Ich hatte eine weiße Mama, eine weiße Oma, einen weißen | |
| Stiefvater, mit meiner Familie in Afrika hatte ich nichts zu tun. Ich hatte | |
| hier keine Schwarzen Freunde. Ich hatte nur mit weißen zu tun gehabt. Da | |
| sticht man immer heraus. Und das härtet auch irgendwo ab. | |
| Härtet ab? | |
| Ja. Man muss sich einfach eine harte Schale wachsen lassen. Weil man für | |
| sich selber einstehen muss. Ich kann sagen, dass ich immer für mich | |
| eingestanden bin – und für Schwächere. | |
| Wo? | |
| Na, ganz massiv in der Schule. Ich war in der Heppenser Hauptschule, und da | |
| haben die Lehrer aus ihrem Rassismus jedenfalls kein Hehl gemacht, das | |
| N-Wort ganz offen benutzt. | |
| Echt? Noch Anfang dieses Jahrhunderts?! | |
| Ja, klar: Mach deine N-Wort-Musik aus, so was kannst du in Afrika bei den | |
| Giraffen machen oder so. Auch Handgreiflichkeiten waren bei uns in der | |
| Schule nichts Außergewöhnliches. Unser Rektor hat Ohrfeigen verteilt. Und | |
| da habe ich mich schon öfter mal vor jemanden gestellt und gesagt: So | |
| nicht. | |
| Wie kam das an? | |
| Natürlich bin ich damit angeeckt. Ich bin dann auch von der Schule | |
| gegangen, ohne Abschluss, weil mich das psychisch zu sehr belastet hat. | |
| Aber ich war immer diejenige, die sich hingestellt und gesagt hat: Nein, | |
| hier läuft etwas falsch. Vielleicht nicht in der richtigen Ausdrucksweise. | |
| Heute würde ich das natürlich anders formulieren. Aber als 13-jähriges | |
| Mädchen in der Pubertät wählst du deine Worte nicht so diplomatisch. Da | |
| gehst du auf die Barrikaden. | |
| Hat dieser Rektor mittlerweile Respekt vor Ihnen als einer erfolgreichen | |
| Geschäftsfrau …? | |
| Mein alter Rektor? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Es interessiert mich | |
| auch nicht. Ich will diese Leute auch gar nicht mehr sehen. Ich würde mich | |
| nicht mit dem unterhalten. Ich habe den mal getroffen, im Supermarkt. Da | |
| hat er gegrüßt. Ich habe da nur genickt, ja, okay, kenne ich, brauche ich | |
| nicht. | |
| Reicht ja. | |
| Mit solchen Menschen möchte ich mich nicht mehr befassen. Der hat mich als | |
| Kind ins Lehrerzimmer zitiert und mir gesagt: Diana, aus dir wird niemals | |
| etwas, mit deiner Einstellung. Das muss man sich mal vorstellen – ich, | |
| junges Mädchen, und der sagt: Du wirst niemals einen Job finden, du wirst | |
| niemals Arbeit haben, aus dir wird niemals etwas werden, wenn deine | |
| Einstellung so ist, wie sie ist; aus dir wird nichts. | |
| Aber die Einstellung hat sich nicht geändert? | |
| Nein. Die Einstellung hat sich nicht geändert. Und aus mir ist trotzdem | |
| etwas geworden. Ja, ich habe Umwege gemacht. Aber ich habe immer | |
| gearbeitet. Ich habe Toiletten geputzt, ich habe alles gemacht, was man | |
| machen kann, um selbstständig zu sein. Mein Vater hatte mir immer gesagt: | |
| Diana, du darfst dich nicht auf andere Menschen verlassen, nur du selbst | |
| hast Verantwortung für dich und dein Leben. Das klingt vielleicht hart und | |
| liegt möglicherweise auch daran, dass er selbst Flüchtling gewesen und | |
| ganz auf sich gestellt war. Aber das ist, wie ich mein Leben durchziehe. | |
| Wobei ich auch Verantwortung für andere übernehme. | |
| Und die Talentscouts der Parteien, die alle diverser werden wollen, stehen | |
| jetzt Schlange bei Ihnen? | |
| Nö. Keiner. Ich Ärmste. Keiner kommt zu mir. Buhu. | |
| Na, traurig ist das irgendwie schon, oder? | |
| Ach, ich finde das okay. Ich möchte auch nicht Mitglied in einer [8][grünen | |
| Partei sein, die in Rassismusfragen zusammen mit der AfD stimmt]. Einmal | |
| bin ich, das ist jetzt Jahre her, auch zu einer Sitzung der Linksjugend | |
| hier gegangen. Da hat dann gleich zu Beginn einer einen rassistischen Witz | |
| gemacht. Dann war das für mich auch gegessen. Ohnehin bin ich im Moment | |
| ganz zufrieden, parteilos zu sein und mein Ding zu machen. Also zum | |
| Beispiel werde ich darauf drängen, dass man sich in der Stadtbibliothek die | |
| Bücher noch mal genau anschaut. Da lasse ich nicht locker. Ich würde auch | |
| gerne die Ausstellung „Was ihr nicht seht“ nach Wilhelmshaven holen. | |
| Die kenne ich nicht. | |
| Das ist eine vom Aktivisten Dominik Lucha [9][über Instagram konzipierte | |
| Ausstellung]. Er hat Posts aus Deutschland gesammelt, in denen | |
| Rassismuserfahrungen geschildert werden, und die werden auf Plakate | |
| aufgezogen. Das ist ganz einfach. Aber damit kann man gut darauf aufmerksam | |
| machen, dass es ein alltägliches Problem ist und nicht nur eine Minderheit | |
| angeht, sondern sehr viele. Und man bekommt einen Eindruck davon, was das | |
| für Stress auslöst, gerade bei Kindern. Die wissen noch nicht, dass das | |
| Rassismus ist. Aber sie merken, sie werden als anders angesehen. Dagegen | |
| können sie sich auch noch nicht wehren. Und das macht krank. Weiß ich aus | |
| eigener Erfahrung. Ich habe als Kind unter Neurodermitis gelitten, ganz | |
| stark, und das lag nicht am Essen. | |
| Und das hier an der Nordsee …! | |
| Genau. Gute Luft, Salzwasser. Also das war klar eine Reaktion auf diesen | |
| Stress. | |
| Wie bekommen Sie denn Job und Engagement und Familie unter einen Hut? | |
| Es ist teilweise schwierig, gerade wenn abends Sitzungen sind bis spät in | |
| die Nacht. Oder vormittags, wenn ich arbeite, dann nehme ich mir Urlaub. | |
| Aber es ist mir so wichtig, dass es einfach gehen muss. Mein Vorteil ist | |
| dabei, dass wir ein Familienbetrieb sind, da habe ich Rückhalt. | |
| Hat den Betrieb Ihre Mutter aufgebaut? | |
| Ja, von 2012 an. Angefangen hat sie ganz klein, vom Keller aus, und ich bin | |
| 2016 dazugestoßen, als es auf einmal so groß wurde, überall gleichzeitig. | |
| Es ist explodiert. Und ich war in der Schweiz und habe mir die Frage | |
| gestellt: Will ich wirklich so weit weg wohnen? | |
| Na, die Berge sind doch eigentlich auch schön. | |
| Ja, aber das ist was anderes, wenn man von der Nordsee kommt. Ich liebe | |
| Wilhelmshaven. Ich will hier auch nicht wegziehen. Mein Freund hat jetzt | |
| fertig studiert, und der wäre vielleicht auch gerne mal woanders | |
| hingezogen, aber da sage ich Nein. Ich will nicht weg von hier. Ich liebe | |
| diese Stadt. Ich liebe, liebe, liebe das Meer, die Möwen, den Wind, die | |
| Kälte, den Regen, die Leute, alles drum und dran. Wirklich. Und deswegen | |
| muss ich hier auch etwas verändern. | |
| In einer früheren Version dieses Textes war eine Antwort so wiedergegeben, | |
| als hätten AfD und Grünenfraktion sich gemeinsam enthalten. [10][Das ist | |
| falsch]. Die Textstelle wurde nachträglich angepasst. | |
| 21 Mar 2022 | |
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| [1] /Zwei-Jahre-nach-Terroranschlag-in-Hanau/!5831711 | |
| [2] /!5831527 | |
| [3] http://www.gegenwind-whv.de/angst/#more-19514 | |
| [4] https://www.mv-justiz.de/gerichte-und-staatsanwaltschaften/landesverfassung… | |
| [5] https://www.un.org/en/observances/decade-people-african-descent | |
| [6] https://www.bpb.de/themen/migration-integration/afrikanische-diaspora/59448… | |
| [7] /Diskriminierende-Sprache-bei-Preussler/!5076053 | |
| [8] https://ratsinfoservice.de/ris/wilhelmshaven/voting/details/43865 | |
| [9] https://www.instagram.com/wasihrnichtseht/?hl=de | |
| [10] https://ratsinfoservice.de/ris/wilhelmshaven/voting/details/43865 | |
| ## AUTOREN | |
| Benno Schirrmeister | |
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