| # taz.de -- Russlands Überfall auf die Ukraine: Wider den Angriffskrieg | |
| > Wer im Krieg wegschaut, stellt sich auf die Seite des Aggressors. Heißt | |
| > auch: In der Ukraine entscheidet sich die Zukunft der Weltordnung. | |
| Bild: Russlands Terror stoppen: Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine am… | |
| Die Ukraine wehrt sich, Putins Blitzkrieg ist festgefahren. Aus deutscher | |
| Sicht scheint es wie aus der Zeit gefallen: [1][Männer und Frauen, Alt und | |
| Jung, stellen sich todesmutig den russischen Panzern entgegen] und | |
| versuchen, mit begrenzten Mitteln die Invasion zumindest aufzuhalten – und | |
| es gelingt ihnen sogar immer wieder. Tatsächlich ist es nicht aus der Zeit | |
| gefallen. | |
| Es ist die derzeit gefährlichste Front der großen globalen Konfrontation | |
| des 21. Jahrhunderts, in der sich quer um die Welt mutige Menschen gegen | |
| die zu Wehr setzen, die ihnen ihre Freiheit nehmen wollen. Ihnen zu helfen | |
| ist nicht nur moralisch, sondern auch politisch geboten. In der Ukraine, | |
| die ihr Recht auf Selbstbestimmung nicht kampflos hergibt, entscheidet sich | |
| die Zukunft der Weltordnung. | |
| Vor diesem Hintergrund ist jetzt auch in Berlin offizielle Politik, was | |
| noch vor wenigen Tagen als undenkbar galt: Waffen zur Selbstverteidigung, | |
| entschlossene Isolation des Aggressors – auch zum eigenen Nachteil. Eine | |
| „Zeitenwende“, wie Olaf Scholz das nennt, ist das nur insofern, als | |
| [2][Deutschland endlich aufhört, den Geisterfahrer des Westens] zu spielen. | |
| Es herrscht Krieg in Europa, und in einem Krieg begünstigt Nichtstun den | |
| Angreifer. | |
| Wer einem Angriffskrieg vor der eigenen Haustür nicht entgegentritt, stellt | |
| sich ins weltpolitische Abseits. Gerade noch rechtzeitig tritt Deutschland | |
| aus Putins Abseitsfalle heraus. Wie der [3][Krieg in der Ukraine] ausgeht, | |
| ist völlig offen. Doch mit jedem Tag, an dem Russlands Armee nicht | |
| vorankommt, wird das Szenario, dass Putin diesen Krieg verliert, ein Stück | |
| weit wahrscheinlicher. | |
| Eine demokratische Neuordnung in Moskau ist unabdingbar, um nach der | |
| Schlacht um Kiew den Frieden in Europa wiederherzustellen. Ohne Putin | |
| könnte eine neue europäische Sicherheitsarchitektur unter Einbeziehung | |
| Russlands entstehen. Die Ukraine jetzt verteidigen und dann gemeinsam mit | |
| ihr an Europas zukünftiger Friedensordnung arbeiten – das wäre eine | |
| Langzeitperspektive für die deutsche Politik, die den Begriff der | |
| „Zeitenwende“ mit Inhalt füllen würde. | |
| 27 Feb 2022 | |
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| [1] /Ausnahmezustand-in-der-Ukraine/!5837377 | |
| [2] https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-waffen-unterstuetzung-101.… | |
| [3] /Nachrichten-zum-Angriff-auf-die-Ukraine/!5837492 | |
| ## AUTOREN | |
| Dominic Johnson | |
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