| # taz.de -- Nachrichten zum Angriff auf die Ukraine: Kiew meldet Explosionen | |
| > Die EU stimmt neuen Russland-Sanktionen zu. Aus der ukrainischen | |
| > Hauptstadt Kiew werden deutlich hörbare Explosionen gemeldet. | |
| Bild: Nach einem Angriff russischer inspizieren Polizisten ein Gebiet in Kiew | |
| ## Zwei laute Explosionen im Stadtzentrum von Kiew hörbar | |
| Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind am Freitagmorgen nach | |
| Angaben einer AFP-Reporterin zwei laute Explosionen hörbar gewesen. Der | |
| ukrainische Vize-Innenminister Anton Gerachtschenko schrieb auf seinem | |
| Telegram-Account: „Die Angriffe auf Kiew mit Marschflugkörpern oder | |
| ballistischen Raketen haben wieder begonnen. Ich habe zwei starke | |
| Explosionen gehört.“ | |
| Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstagmorgen in einer | |
| Fernsehansprache einen Angriff auf die Ukraine angekündigt. Kurz darauf | |
| hatte es Explosionen in Kiew und anderen Städten gegeben. Russland hatte | |
| die Zerstörung dutzender militärische Einrichtungen in der Ukraine | |
| verkündet. | |
| Russische Bodentruppen waren anschließend binnen weniger Stunden [1][bis in | |
| den Großraum Kiew vorgedrungen]. Der ukrainische Präsident Wolodymyr | |
| Selenskyj hatte die Generalmobilmachung aller Reservisten und | |
| Wehrdienstpflichtigen verkündet und vor russischen „Sabotagegruppen“ in der | |
| Hauptstadt gewarnt. Am ersten Tag der Kämpfe waren seinen Angaben nach 137 | |
| Menschen getötet und hunderte verletzt worden – darunter zahlreiche | |
| Zivilisten. (afp) | |
| Selenskyj befehligt Widerstand der Ukraine | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj organisiert nach eigenen | |
| Worten aus Kiew heraus den Widerstand gegen den Angriff russischer Truppen. | |
| „Ich bleibe in der Hauptstadt, bleibe bei meinem Volk“, sagte er in der | |
| Nacht auf Freitag in einer Videobotschaft. Der 44-jährige Staatschef und | |
| frühere Fernsehkomiker trug ein braunes T-Shirt; gefilmt wurde er an einem | |
| nicht identifizierbaren Ort. Bewohner von Kiew berichteten nachts von | |
| Explosionsgeräuschen. | |
| Die ukrainische Armee habe am ersten Tag der russischen Invasion 137 | |
| Soldaten verloren, sagte Selenskyj. Er nannte sie Helden. 316 Soldaten | |
| seien verletzt worden. Die russischen Angriffe aus mehreren Richtungen | |
| hatten am Donnerstagmorgen begonnen. „Heute hat Russland das gesamte Gebiet | |
| der Ukraine angegriffen. Und heute haben unsere Verteidiger sehr viel | |
| geleistet“, sagte Selenskyj. Angaben über zivile Opfer blieben spärlich. Im | |
| Gebiet Charkiw an der Ostgrenze seien 23 Menschen getötet und Hunderte | |
| verletzt worden, teilte Verwaltungschef Oleg Sinegubow nach Angaben der | |
| Agentur Unian mit. | |
| Selenskjy mutmaßte, dass der russische Angriff ihn stürzen solle. „Nach | |
| unseren Informationen hat mich der Feind zum Ziel Nr. 1 erklärt, meine | |
| Familie zum Ziel Nr. 2“, sagte er. Er beklagte, dass keiner seiner | |
| internationalen Gesprächspartner eine Aufnahme der Ukraine in die Nato | |
| befürwortet habe. So sei die Ukraine auf sich allein gestellt. Auch die | |
| US-Regierung sah Selenskyj als ein „Hauptziel für russische Aggressionen“. | |
| Er verkörpere „in vielerlei Hinsicht die demokratischen Bestrebungen und | |
| Ambitionen der Ukraine und des ukrainischen Volkes“, sagte der Sprecher des | |
| US-Außenministeriums Ned Price dem Sender CNN. | |
| Der ukrainische Präsident ordnete am späten Donnerstagabend eine allgemeine | |
| Mobilmachung an, die für 90 Tage gelten soll und die Einberufung von | |
| Wehrpflichtigen und Reservisten vorsieht. Schon vorher hatte er eine | |
| Teilmobilmachung von Reservisten befohlen. „Wir müssen operativ die Armee | |
| und andere militärische Formationen auffüllen“, begründete er seine | |
| Entscheidung. Bei den Territorialeinheiten werde es zudem Wehrübungen | |
| geben. Wie viele Männer betroffen sein werden, sagte der 44-Jährige nicht. | |
| ## Keine verlässlichen Angaben zur militärischen Lage | |
| Nach ukrainischen Behördenangaben dürfen männliche Staatsbürger im Alter | |
| von 18 bis 60 Jahren das Land nicht verlassen. Man werde sie nicht über die | |
| Landesgrenze lassen, sagte der Leiter der ukrainischen Zollbehörde in | |
| Lemberg, Danil Menschikow. Er bat die Menschen, keine Panik zu verbreiten | |
| und nicht zu versuchen, eigenständig die Landesgrenze zu überqueren. | |
| Verlässliche Angaben zur militärischen Lage gab es nicht. Der Gegner | |
| konzentriere seine Truppen in den Gebieten Charkiw und Donezk im Osten | |
| sowie im Süden, sagte ein Sprecher des ukrainischen Generalstabs. Hauptziel | |
| scheine zu sein, Kiew zu blockieren. Nachts rückten russische Kolonnen auf | |
| die Hauptstadt vor. In etwa 200 Kilometer Entfernung kreisten sie die | |
| Kleinstadt Konotop ein, wie die örtliche Verwaltung meldete. | |
| In der strategisch wichtigen ukrainischen Hafenstadt Mariupol am Asowschen | |
| Meer wurden nach Angaben der Stadtverwaltung 17 große Hochhäuser durch | |
| Beschuss beschädigt. Die Stromversorgung sei teilweise ausgefallen, die | |
| Wasserversorgung funktioniere hingegen. 23 verletzte Einwohner der Stadt | |
| sowie 23 verletzte Soldaten seien in Kliniken aufgenommen worden. (dpa) | |
| EU stimmt neuen Russland-Sanktionen zu – Differenzen bei Swift | |
| Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten haben bei einem | |
| Krisengipfel nach dem Einmarsch des russischen MiIlitärs in die Ukraine | |
| einem umfangreichen Sanktionspaket gegen Russland zugestimmt. Die | |
| Strafmaßnahmen betreffen unter anderem die Bereiche Energie, Finanzen und | |
| Transport. Zudem soll es Exportkontrollen für bestimmte Produkte sowie | |
| Einschränkungen bei der Visapolitik geben. | |
| ## Scholz hält Sanktionen zurück | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Kolleginnen und Kollegen beschlossen | |
| das Paket am Donnerstagabend bei einem Sondergipfels in Brüssel. Doch | |
| forderten mehrere Staats- und Regierungschef schon vor Beginn des Treffens | |
| weitreichendere Maßnahmen. Dabei steht unter anderem das | |
| Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift im Zentrum. Ein Swift-Ausschluss hätte | |
| zur Folge, dass russische Finanzinstitute quasi vom globalen Finanzsystem | |
| ausgeschlossen würden. | |
| Zu den Ländern, die dieses Sanktionsinstrument zum derzeitigen Zeitpunkt | |
| ablehnen, gehört auch Deutschland. Scholz begründete diese Haltung in | |
| Brüssel mit strategischen Erwägungen. Man solle zunächst bei dem über die | |
| vergangenen Wochen vorbereiteten Sanktionspaket bleiben, sagte er. Alles | |
| andere müsse man sich „aufbehalten für eine Situation, wo das notwendig | |
| ist, auch noch andere Dinge zu tun“. Was das für eine Situation sein | |
| könnte, sagte Scholz allerdings nicht. | |
| Ebenso sprach sich Österreichs Kanzler Karl Nehammer dagegen aus, Swift in | |
| das aktuelle Paket aufzunehmen. „Swift ist derzeit auch in den Vorschlägen | |
| kein Thema“, sagte er. „Hintergrund des Ganzen ist, dass die Aussetzung von | |
| Swift weniger die Russische Föderation treffen würde als die Europäische | |
| Union.“ Denn erstens habe Russland ein eigenes Zahlungssystem und zweitens | |
| würde Russland sofort auf das chinesische Zahlungssysteme umsteigen. | |
| Einem EU-Diplomaten zufolge stimmten Italien, Zypern und Ungarn mit | |
| Deutschland darüber ein, dass für den Swift-Ausschluss nicht der richtige | |
| Zeitpunkt sei. | |
| Im Gegensatz dazu sprachen sich mehrere Staats- und Regierungschefs für | |
| möglichst scharfe Strafmaßnahmen aus und nannten zum Teil auch Swift. So | |
| betonte der slowenische Ministerpräsident Janez Jansa, es müsse das | |
| schärfst mögliche Sanktionspaket beschlossen werden – inklusive | |
| Swift-Ausschluss. Und der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki | |
| sagte: „Wir müssen uns für massive Sanktionen einsetzen, für strenge | |
| Sanktionen gegen Putin, gegen Russland. Wir können nicht zulassen, dass ein | |
| weiterer Rubikon von Putin überschritten wird.“ | |
| ## Ministerrad bekommt EU-Sanktionen vorgelegt | |
| In EU-Kreisen wurde es am Donnerstag für möglich gehalten, dass es zu einem | |
| späteren Zeitpunkt noch zu einem Ausschluss Russlands aus Swift kommt. Die | |
| Staats- und Regierungschefs forderten die zuständigen Institutionen dazu | |
| auf, umgehend mit Arbeiten an einem neuen, dritten Sanktionspaket zu | |
| beginnen. Es soll auch die Möglichkeit schaffen, die Vermögen von | |
| russischen Oligarchen in der EU einzufrieren. | |
| Bei den nun beschlossenen Sanktionen gegen den Finanzsektor geht es nach | |
| Informationen der Deutschen Presse-Agentur vor allem darum, Banken von den | |
| EU-Finanzmärkten abzuschneiden. Sie sollen sich in der EU künftig kein Geld | |
| mehr ausleihen und auch kein Geld mehr verleihen können. Zudem soll die | |
| Refinanzierung von russischen Staatsunternehmen in der EU verhindert | |
| werden. Ihre Aktien sollen nicht mehr in der EU gehandelt werden. Ähnliches | |
| ist für den Energiesektor geplant. | |
| Bei den Sanktionen gegen den Transportsektor geht es vor allem darum, die | |
| russische Luftverkehrsbranche von der Versorgung mit Ersatzteilen und | |
| anderer Technik abzuschneiden. Damit könne man mit relativ kleinem Aufwand | |
| riesige Wirkung erzielen und sogar ganze Flotten stilllegen, hieß es am | |
| Donnerstag in Brüssel. Die Exportkontrollen für Hightech-Produkte und | |
| Software sollen es auch anderen russischen Schlüsselindustrien schwer | |
| machen, sich weiterzuentwickeln. Dabei könne das Land mittel- und | |
| langfristig schwer getroffen werden, hieß es in Brüssel. | |
| Die Einschränkungen bei der Visapolitik sollen sich gegen Russen richten, | |
| die bislang privilegierte Einreisemöglichkeiten in die EU hatten. Dazu | |
| zählen neben Diplomaten beispielsweise auch Geschäftsleute. | |
| Eine förmliche Entscheidung über das von der EU-Kommission und dem | |
| Auswärtigen Dienst vorbereitete Sanktionspaket soll umgehend vom | |
| Ministerrat getroffen werden. (dpa) | |
| Geheimdienstvertreter: Russland hat vollständige Lufthoheit | |
| Russland hat mit seinem Großangriff auf die Ukraine nach Angaben eines | |
| westlichen Geheimdienstvertreters die „vollständige Lufthoheit“ über die | |
| Ukraine erlangt. Die Ukraine verfüge nun über keinerlei | |
| Luftabwehrkapazitäten mehr, sagte der Geheimdienstvertreter am Donnerstag | |
| in Brüssel: „Sie haben keine Luftwaffe mehr, um sich zu schützen.“ | |
| Nun nehme die russische Armee die Hauptstadt Kiew ins Visier, sagte der | |
| Geheimdienstvertreter weiter. „Viel wird davon abhängen, welchen Widerstand | |
| die Ukrainer leisten können. Aber ich gehe davon aus, dass die Russen in | |
| den kommenden Stunden versuchen werden, eine überwältigende Macht um die | |
| Hauptstadt zusammenzuziehen.“ | |
| Bei ihrem Großangriff auf die Ukraine waren die russischen Streitkräfte am | |
| Donnerstag binnen weniger Stunden bis in den Großraum Kiew vorgerückt. | |
| Russische Truppen eroberten laut ukrainischen Angaben nach heftigen Kämpfen | |
| unter anderem einen Militärflugplatz nahe der Hauptstadt. Kiews | |
| Bürgermeister Vitali Klitschko erließ eine nächtliche Ausgangssperre. | |
| Das US-Verteidigungsministerium sprach vom größten Einmarsch | |
| konventioneller Truppen in einen anderen Staat seit dem Zweiten Weltkrieg. | |
| Das Ziel des russischen Präsidenten Putin sei es, eine prorussische | |
| Regierung in Kiew zu installieren, sagte ein Pentagon-Vertreter. (afp) | |
| Biden kündigt „verheerende“ Sanktionen an | |
| US-Präsident Joe Biden hat Russland nach dem Angriff auf die Ukraine | |
| „verheerende“ Sanktionen der führenden Industrienationen angekündigt. Bei | |
| einem Gespräch mit den Staats- und Regierungschefs der G7-Staatengruppe sei | |
| vereinbart worden, bei „verheerenden Sanktionspaketen und weiteren | |
| wirtschaftlichen Maßnahmen“ voranzuschreiten, „um Russland zur Rechenschaft | |
| zu ziehen“, erklärte Biden am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. | |
| „Wir stehen an der Seite des mutigen ukrainischen Volkes.“ | |
| Biden wollte sich im Verlauf des Donnerstag in einer Fernsehansprache | |
| ausführlich zum Angriff der russischen Streitkräfte auf die Ukraine äußern. | |
| Die G7-Staats- und Regierungschefs hatten das russische Vorgehen zuvor als | |
| „ernste Bedrohung“ für die internationale Ordnung verurteilt. „Als G7 | |
| werden wir harte und koordinierte wirtschaftliche und finanzielle | |
| Sanktionen auf den Weg bringen“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. | |
| (afp) | |
| ## Russland hat ehemaliges AKW erobert | |
| Russland hat nach ukrainischen Angaben das ehemalige Atomkraftwerk | |
| Tschernobyl erobert. „Leider muss ich mitteilen, dass die Zone um | |
| Tschernobyl, die sogenannte Sperrzone, und alle Anlagen des Atomkraftwerks | |
| Tschernobyl unter der Kontrolle bewaffneter russischer Gruppen sind“, sagte | |
| der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal am Donnerstag mach Angaben | |
| der Agentur Unian. Die ukrainische Hauptstadt Kiew liegt nur knapp 70 | |
| Kilometer entfernt. | |
| „Nach schwerem Kampf wurde die Kontrolle über Tschernobyl verloren“, sagte | |
| ein ukrainischer Präsidentenberater. Es sei unklar, in welchem Zustand die | |
| Anlage sei. „Dies stellt heute eine der ernsthaftesten Bedrohungen für | |
| Europa dar.“ Er warnt vor Provokationen der russischen Seite. Zuvor hatte | |
| Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet, es gebe Gefechte in der Region. | |
| Von russischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung. | |
| Der russische Präsident Wladimir Putin hatte davor gewarnt, dass in der | |
| Ukraine angeblich Atomwaffen hergestellt werden könnten. „Wir wissen, dass | |
| es bereits Berichte gab, die Ukraine wolle ihre eigenen Atomwaffen | |
| herstellen. Das ist keine leere Prahlerei“, sagte der Kremlchef etwa am | |
| vergangenen Montag in einer Fernsehansprache. „Die Ukraine verfügt | |
| tatsächlich immer noch über sowjetische Nukleartechnologien und | |
| Trägersysteme für solche Waffen.“ | |
| Das Unglück von Tschernobyl am 26. April 1986 gilt als die größte | |
| Katastrophe in der zivilen Nutzung der Atomkraft. Hunderttausende Menschen | |
| wurden zwangsumgesiedelt. Damals gehörte die Ukraine noch zur Sowjetunion. | |
| Im vergangenen Sommer war ein neues Atommüllzwischenlager in der radioaktiv | |
| verseuchten Sperrzone um Tschernobyl eingeweiht worden. Mit dem Lager | |
| wollte Kiew seine Abhängigkeit von Russland im Atommüllbereich beenden. Im | |
| Zuge des 2017 begonnenen Baus wurden etwa 43 Kilometer Eisenbahnstrecke im | |
| radioaktiv belasteten 30-Kilometer-Sperrgebiet instand gesetzt. (dpa) | |
| ## Scholz verurteilt russische Invasion erneut | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz hat die russischen Angriffe auf die Ukraine | |
| erneut verurteilt, sich aber selbstbewusst über den Ausgang gezeigt. „Putin | |
| wird nicht gewinnen“, sagt er in einer TV-Ansprache. Die Ukrainer wollten | |
| Freiheit und Demokratie. Scholz macht den russischen Präsidenten allein | |
| verantwortlich für die Angriffe. „Er und nicht das russische Volk hat sich | |
| für diesen Krieg entschieden. Er allein trägt dafür die Verantwortung. | |
| Dieser Krieg ist Putins Krieg.“ | |
| Scholz bekräftigt den Beistand Deutschlands für alle Nato-Partner im Falle | |
| eines Angriffs Russlands. Man müsse dafür sorgen, dass der Konflikt nicht | |
| auf weitere Länder Europas übergreife. Er sei sich mit den amerikanischen | |
| und europäischen Partnern einig, dass man dies „mit allen uns zur Verfügung | |
| stehenden Kräften“ verhindern müsse. „Putin sollte die Entschlossenheit d… | |
| Nato nicht unterschätzen, alle ihre Mitglieder zu verteidigen“, betont | |
| Scholz. Das gelte sowohl für das Baltikum, Polen, die Slowakei oder | |
| Rumänien. (rtr) | |
| ## Staus an ukrainischer Grenze zur Slowakei | |
| Die Slowakei hat am Donnerstagnachmittag einen zunehmenden Andrang von | |
| Reisenden aus der Ukraine festgestellt. Am Grenzübergang Vysne Nemecke sei | |
| mit bis zu achtstündigen Wartezeiten zu rechnen, teilte die slowakische | |
| Zollverwaltung am Abend mit. Konkretere Angaben über die Zahl der | |
| Einreisenden wollten Polizei und Innenministerium am Freitag | |
| veröffentlichen. Noch zum Mittag hatten sie die Lage an den Grenzübergängen | |
| zur Ukraine als ruhig bezeichnet. | |
| Die slowakischen Gesundheitsbehörden gaben bekannt, dass Kriegsflüchtlinge | |
| von allen coronabedingten Einreisebeschränkungen ausgenommen seien, die für | |
| andere Einreisende gelten. Sie müssten sich weder wie alle anderen in- und | |
| ausländischen Staatsbürger vor der Einreise online registrieren noch | |
| irgendwelche Impf- oder Testbestätigungen nachweisen. An mehreren Orten der | |
| Slowakei fanden am Donnerstag Solidaritätskundgebungen für die Ukraine | |
| statt. Schon am Mittwochabend hatte es vor der russischen Botschaft in | |
| Bratislava eine Demonstration gegen den russischen Angriff auf das | |
| Nachbarland gegeben. (dpa) | |
| ## Russische Armee nahe Kiew | |
| Die russische Armee hat nach Angaben der ukrainischen Regierung einen | |
| Militärflugplatz nahe Kiew eingenommen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte | |
| am Donnerstag, es handele sich um den wenige Kilometer von der nordwestlich | |
| der ukrainischen Hauptstadt gelegenen Flughafen Hostomel. Er habe die | |
| ukrainische Armee angewiesen, den Flughafen zurückzuerobern. | |
| Russische Hubschrauber und Flugzeuge setzen nach ukrainischen Angaben dort | |
| Fallschirmjäger ab. An der Operation seien 20 Maschinen beteiligt. Der | |
| Flughafen befindet sich rund 25 Kilometer von der Stadt entfernt.(afp) | |
| ## USA: Russland will Marionettenregierung in Kiew | |
| Die russische Militäroffensive in der Ukraine zielt nach Einschätzung der | |
| USA auf den Sturz der pro-westlichen Regierung in Kiew ab. Moskau wolle | |
| eine Russland-freundliche Regierung installieren, sagte ein Mitarbeiter des | |
| US-Verteidigungsministeriums am Donnerstag. | |
| Russland hatte am Morgen einen großangelegten Angriff aus mehreren | |
| Richtungen auf die Ukraine begonnen. Bis zum Nachmittag stießen russische | |
| Bodentruppen bereits in den Großraum von Kiew vor. Nach Einschätzung des | |
| Pentagon-Mitarbeiters zielt die Invasion in der ersten Phase auf die | |
| Einnahme der Hauptstadt Kiew und anderer wichtiger Städte ab. | |
| Die russische Armee habe am Donnerstagmorgen zur Einleitung der Invasion | |
| rund hundert ballistische Raketen auf militärische Anlagen des | |
| Nachbarlandes abgefeuert, sagte der Pentagon-Mitarbeiter. Zugleich hätten | |
| die russischen Streitkräfte 75 schwere und mittelschwere Bomber in den | |
| Kampfeinsatz geschickt. | |
| Zur Größe der Bodentruppen, die in das ukrainische Territorium vorstießen, | |
| machte der Vertreter des US-Verteidigungsministeriums keine konkreten | |
| Angaben. Seit dem Zweiten Weltkrieg habe es keinen Einmarsch | |
| konventioneller Truppen in einen anderen Staat von „diesem Umfang und | |
| Ausmaß“ gegeben, sagte er aber. Bislang seien die russischen Truppen | |
| allerdings nicht bis in die Westukraine vorgerückt. | |
| Russland wolle die ukrainische Regierung „enthaupten“ und in dem | |
| Nachbarland „sein eigenes Regierungssystem errichten“, führte der | |
| Pentagon-Vertreter aus. | |
| Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj strebt einen Beitritt seines | |
| Landes zur Nato an, ohne dass die Allianz seinem Land dafür in den | |
| vergangenen Jahren eine konkrete Perspektive eröffnet hätte. Russlands | |
| Präsident Wladimir Putin hatte eine schriftliche Zusage des Westens | |
| gefordert, wonach eine Nato-Aufnahme der Ukraine ausgeschlossen ist. Dies | |
| wurde ihm verweigert. (afp) | |
| ## Festnahmen bei Anti-Kriegs-Demo in Russland | |
| Bei Demonstrationen gegen den Einmarsch ins Nachbarland Ukraine sind in | |
| Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern mehr als 160 Menschen | |
| festgenommen worden. Das Bürgerrechtsportal Owd-Info zählte bis zum frühen | |
| Donnerstagabend 167 Festnahmen in mehr als 20 russischen Städten. Die | |
| Organisation veröffentlichte im sozialen Netzwerk Telegram Fotos von | |
| Menschen, die alleine oder in kleineren Gruppen Plakate mit | |
| Solidaritätsbekundungen für die Ukraine in die Höhe hielten. Bei den | |
| Festnahmen sollen demnach auch Demonstranten geschlagen worden sein. | |
| Russische Behörden hatten zuvor eindringlich vor Protestaktionen gewarnt | |
| und mit Festnahmen gedroht. Russische Sicherheitskräfte sind bekannt dafür, | |
| oft mit Härte vor allem gegen oppositionelle Demonstranten vorzugehen. | |
| (dpa) | |
| ## Russland droht mir harter Reaktion auf EU-Sanktionen | |
| Russland hat mit einer „harten“ Reaktion auf die wegen des Einmarschs in | |
| die Ukraine geplanten EU-Sanktionen gedroht. Die „unfreundlichen“ Maßnahmen | |
| der EU würden Moskau „nicht daran hindern“, die pro-russischen Separatisten | |
| in der Ostukraine zu unterstützen, teilte das russische Außenministerium am | |
| Donnerstag mit. Gemäß dem „Prinzip der Gegenseitigkeit“ des Völkerrechts | |
| werde Russland „harte Vergeltungsmaßnahmen ergreifen“. | |
| EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte zuvor angekündigt, sie | |
| werde den Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedsländer wegen des | |
| russischen Großangriffs auf die Ukraine ein weiteres Paket „massiver und | |
| gezielter Sanktionen“ vorschlagen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell | |
| sprach von den „härtesten“ Sanktionen, welche die EU jemals verhängt habe. | |
| Sie sollen sowohl bestimmte Sektoren als auch Einzelpersonen treffen und | |
| mit den Partnern der EU abgesprochen werden, allen voran mit den | |
| Vereinigten Staaten. (afp) | |
| ## Russische Truppen vor Tschernobyl | |
| Russische Truppen versuchen im Rahmen ihres Angriffs auf die Ukraine, das | |
| Atomkraftwerk Tschernobyl einzunehmen. Dies teilte der ukrainische | |
| Präsident Wolodymyr [2][Selenskyj am Donnerstag über Twitter mit]. „Unsere | |
| Verteidiger geben ihr Leben, damit die Tragödie von 1986 nicht wiederholt | |
| wird“, schrieb er weiter. „Dies ist eine Kriegserklärung an ganz Europa. | |
| Selenskyj verwies damit auf das bisher schlimmste Atomdesaster der Welt, | |
| bei dem im April 1986 [3][ein Reaktorblock des Kernkraftwerks von | |
| Tschernobyl explodierte]. Radioaktives Material wurde damals in die Luft | |
| gespien, das sich in Europa ausbreitete. Die Anlage liegt rund 130 | |
| Kilometer nördlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew. | |
| Den explodierten Reaktorblock [4][umgibt ein Schutzmantel], um radioaktive | |
| Lecks zu verhindern. Die gesamte Anlage ist stillgelegt worden. (ap) | |
| ## Schröder kritsiert Russland und spricht von Fehlern auf beiden Seiten | |
| Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat ein schnellstmögliches Ende des | |
| Krieges in der Ukraine gefordert. „Das ist die Verantwortung der russischen | |
| Regierung“, schreibt Schröder auf der Internetplattform LinkedIn. Viel sei | |
| in den vergangenen Jahren über Fehler und Versäumnisse im Verhältnis | |
| zwischen dem Westen und Russland gesprochen worden. „Und es gab viele | |
| Fehler – auf beiden Seiten.“ Aber auch Sicherheitsinteressen Russlands | |
| rechtfertigten nicht den Einsatz militärischer Mittel. | |
| Bei „den jetzt notwendigen Sanktionen“ solle mit Blick auf die Zukunft auch | |
| darauf geachtet werden, „die verbliebenen politischen, wirtschaftlichen und | |
| zivilgesellschaftlichen Verbindungen, die zwischen Europa und Russland | |
| bestehen, nicht gänzlich zu kappen“, so Schröder weiter. Denn diese seien | |
| die Basis für die Hoffnung, „dass ein Dialog über Frieden und Sicherheit | |
| auf unserem Kontinent wieder möglich ist.“ | |
| Zu seinem Posten als Aufsichtsratchef des russischen Ölkonzerns Rosneft | |
| äußerte sich Schröder nicht. Der finnische Ex-Regierungschef Esko Aho und | |
| Österreichs Exkanzler Christian Kern hatten am Donnerstag ihre Posten bei | |
| russischen Staatsunternehmen niedergelegt (siehe unten). (rtr/taz) | |
| ## Pro Asyl fordert erleichterte Einreise für Ukraine-Flüchtlinge | |
| Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hat angesichts des russischen | |
| Angriffs auf die Ukraine die Bundesregierung aufgefordert, die Einreise für | |
| ukrainische Bürger nach Deutschland sofort zu erleichtern. Die seit 2017 | |
| bestehende Möglichkeit für ukrainische Bürger, ohne Visum in die EU | |
| einzureisen, sei gerade jetzt überlebenswichtig, schreibt Pro Asyl in einem | |
| Positionspapier, [5][aus dem das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ | |
| zitierte]. Allerdings besäßen nur die wenigsten Ukrainer den dafür | |
| geforderten biometrischen Pass. „Daher sollte diese formale Hürde umgehend | |
| ausgesetzt werden.“ | |
| Auch der Aufenthalt für ukrainische Staatsangehörige, die sich bereits in | |
| Deutschland aufhielten, müsse unbürokratisch verlängert werden. „Das | |
| schließt selbstverständlich auch einen Abschiebestopp ein“, betonten die | |
| Verfasser. (epd) | |
| ## Luftalarm über Kiew | |
| Die ukrainische Hauptstadt Kiew hat wegen des russischen Angriffs Luftalarm | |
| ausgelöst. Die Stadtverwaltung rief am Donnerstag alle Bürgerinnen und | |
| Bürger dazu auf, sich in Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen. (dpa) | |
| ## Kölner Rosenmontagsfest abgesagt | |
| Wegen des Kriegs in der Ukraine hat das Festkomitee Kölner Karneval das für | |
| Montag geplante Rosenmontagsfest mit einem Umzug im Rheinenergiestadion | |
| abgesagt. Stattdessen werde man eine Friedensdemonstration mit | |
| Persiflagewagen auf Plätzen in der Kölner Innenstadt organisieren, sagte am | |
| Donnerstag ein Sprecher des Festkomitees der Deutschen Presse-Agentur. | |
| (dpa) | |
| ## Nato aktiviert Verteidigungspläne für Osteuropa | |
| Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine verstärkt die Nato den Schutz | |
| ihrer östlichen Mitglieder. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am | |
| Donnerstag nach einer Dringlichkeitssitzung der 30 Nato-Botschafter in | |
| Brüssel, auf Antrag der Militärführung seien die Verteidigungspläne | |
| aktiviert worden. Im Notfall könnte demnach auch die Eingreiftruppe Nato | |
| Response Force (NRF) mit bis zu 40.000 Soldaten eingesetzt werden, um | |
| Alliierte zu schützen. | |
| Die Nato-Militärführung unter US-General Tod Wolters kann nun zusätzliche | |
| Truppen und andere Einheiten anfordern. Die Verteidigungspläne waren nach | |
| der Annexion der Krim 2014 erstellt worden und wurden bisher noch nie | |
| öffentlich aktiviert. Besonders östliche Mitgliedsländer wie Polen, | |
| Rumänien oder die Baltenstaaten fürchten, nach der Ukraine zum Ziel | |
| russischer Expansionspläne zu werden. | |
| Am Freitag beraten die Staats- und Regierungschefs des Bündnisses auf einem | |
| virtuellen Krisengipfel über die Lage, wie Stoltenberg bestätigte. Eine | |
| Entsendung von Bündnistruppen in die Ukraine schloss der Generalsekretär | |
| aus: „Wir haben keine Nato-Truppen in der Ukraine und wir haben auch keine | |
| Pläne, Nato-Truppen in die Ukraine zu entsenden“, betonte der Norweger. | |
| (afp) | |
| ## Über 100 Nato-Flugzeuge in höchster Alarmbereitschaft | |
| Die Nato will nach dem russischen Angriff auf die Ukraine zusätzliche | |
| Maßnahmen für eine stärkere Abschreckung ergreifen. Mehr als 100 | |
| Kampfflugzeuge seien in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden, sagte | |
| Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag in Brüssel. „Wir müssen mit | |
| neuer Entschlossenheit und noch stärkerer Einheit reagieren“, kündigte der | |
| Norweger auf einer Pressekonferenz nach einem Krisentreffen der | |
| Nato-Botschafter an. | |
| Die Truppen an der Ostflanke des Bündnisses sollen zudem verstärkt werden. | |
| „In den kommenden Tagen und Wochen werden noch mehr (Soldaten) kommen“, | |
| sagte er zu Reportern. In die Ukraine, das dem Militärbündnis nicht | |
| angehört, sollen dagegen keine Truppen entsandt werden. „Wir haben keine | |
| Pläne, Nato-Truppen in die Ukraine zu schicken“, so Stoltenberg. „Wir tun | |
| etwas Defensives.“ Die Nato aktivierte auch ihre Verteidigungspläne, um | |
| schnellere Truppenbewegungen zu ermöglichen. | |
| Für diesen Freitag wurde zudem einen Dringlichkeitsgipfel der 30 | |
| Mitgliedsstaaten einberufen. Die Staats- und Regierungschefs sollen | |
| virtuell zusammengeschaltet werden, darunter auch die der Nichtmitglieder | |
| von Schweden und Finnland sowie Vertreter der EU-Institutionen. „Der | |
| Frieden auf unserem Kontinent ist erschüttert“, sagte Stoltenberg. | |
| „Russland versucht, mit Gewalt die Geschichte umzuschreiben und der Ukraine | |
| ihren freien und unabhängigen Weg zu verwehren.“ (rtr) | |
| ## Kiews Chefrabbiner: Angst vor antisemitischen Angriffen | |
| Kiews Chefrabbiner, Jonathan Markovitch, hat angesichts der Situation in | |
| der Ukraine Sorge vor antisemitischen Angriffen auf die Synagoge der | |
| jüdischen Gemeinde geäußert. „Wir haben Angst vor Antisemitismus, weil wir | |
| nicht wissen, was passieren wird“, sagte der Rabbiner am Donnerstag in | |
| Kiew. Sie hätten Sorge, dass es zu Unruhen und Plünderungen kommen könne. | |
| Sie hätten 50 Matratzen, Essen und Treibstoff in der Synagoge, um die | |
| Mitglieder der 2.500-köpfigen Gemeinde zu versorgen, die nicht weg könnten. | |
| Seine Frau Inna verwies darauf, wie in der Geschichte immer wieder Juden | |
| verantwortlich gemacht worden seien, wenn es irgendwo Probleme gegeben | |
| habe. „Geschichte wiederholt sich“, sagte sie. Von ihnen engagierte | |
| Sicherheitskräfte seien am Morgen nicht aufgetaucht, die Firma habe den | |
| vereinbarten Preis verdoppelt, sagte sie. Jetzt müssten sie überlegen, was | |
| sie machen wollten. Sie bräuchten dringend bewaffneten Schutz. | |
| Sie stünden im Kontakt mit der israelischen Botschaft. „Doch die können | |
| nichts machen“, sagte der Rabbi. Die seien weit weg in Lwiw im Westen der | |
| Ukraine. Er und seine Frau hätten versucht, Mini-Busse zu organisieren, um | |
| Menschen aus der Stadt und dem Land zu helfen. Aber wer am Morgen nach 6.30 | |
| Uhr versucht habe, Kiew zu verlassen, sei schlicht im Verkehr | |
| steckengeblieben. (dpa) | |
| ## Kreml will „Demilitarisierung und Denazifzierung“ der Ukraine | |
| Der Kreml hat den Vorwurf zurückgewiesen, das Nachbarland besetzen zu | |
| wollen. „Niemand spricht über eine Besetzung. Und in diesem Fall ist dieses | |
| Wort hier nicht anwendbar“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag | |
| der Agentur Interfax zufolge. | |
| Ziel sei eine „Demilitarisierung und Denazifizierung der Ukraine“, so der | |
| Kremlsprecher. „Das bedeutet die Neutralisierung des Militärpotenzials, das | |
| in letzter Zeit auch dank der energischen Aktivität des Auslands erheblich | |
| gewachsen ist.“ (dpa) | |
| ## Faeser trifft Vorbereitung für Flüchtlingsbewegungen | |
| Angesichts des russischen Einmarschs in der Ukraine hat | |
| Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die Vorbereitungen für eine | |
| Reaktion auf mögliche Flüchtlingsbewegungen und Cyberangriffe verstärkt. | |
| „Wir werden die betroffenen Staaten – vor allem unser Nachbarland Polen – | |
| massiv unterstützen, sollte es zu großen Fluchtbewegungen kommen“, erklärte | |
| Faeser am Donnerstag nach Beratungen mit den Landesinnenministern. Die | |
| Sicherheitsbehörden hätten zudem „die Schutzmaßnahmen zur Abwehr etwaiger | |
| Cyberattacken hochgefahren“. (afp) | |
| ## Nato will Truppen im Osten verstärken | |
| Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine hat die Nato für Freitag | |
| einen virtuellen Krisengipfel einberufen. Das teilten Diplomaten am | |
| Donnerstag nach einer Dringlichkeitssitzung der 30 Nato-Botschafter in | |
| Brüssel mit. In einer offiziellen Erklärung hieß es, das Militärbündnis | |
| werde „zusätzliche Schritte“ vornehmen, um die Verbündeten zu schützen. | |
| Der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte bekommt weitreichende | |
| Befugnisse, um zum Beispiel Truppen anzufordern und zu verlegen. Das erfuhr | |
| die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Bündniskreisen. Geplant sei, | |
| die Luft-, Land-, und Seestreitkräfte im Osten zu verstärken. | |
| „Wir haben beschlossen (…) zusätzliche Schritte zu unternehmen, um die | |
| Abschreckung und Verteidigung im gesamten Bündnis weiter zu verstärken“, | |
| heißt es in einer am Donnerstag verabschiedeten Erklärung der 30 | |
| Bündnisstaaten. Alle Maßnahmen seien und blieben aber „präventiv, | |
| verhältnismäßig und nicht eskalierend“. (afp/dpa) | |
| ## Scholz kündigt „harte Sanktionen noch heute“ an | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat noch für den heutigen Tag „harte | |
| Sanktionen“ gegen Russland angekündigt. Ziel sei, der russischen Führung | |
| klar zu machen: „Für diese Aggression zahlt sie einen bitteren Preis“, | |
| sagte Scholz am Donnerstag nach Beratungen des deutschen | |
| Sicherheitskabinetts in Berlin. „Putin hat mit diesem Krieg einen schweren | |
| Fehler begangen“, betonte er mit Blick auf den russischen Überfall auf die | |
| Ukraine. (afp) | |
| ## Rotes Kreuz fordert Schutz von Zivilisten | |
| Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter | |
| Maurer, fordert alle Konfliktparteien zum Schutz von Zivilisten und | |
| zentralen Einrichtungen auf. Rot-Kreuz-Teams in der Ukraine müssten weiter | |
| ihre lebensrettenden Einsätze ermöglicht werden, schreibt Maurer auf | |
| Twitter. | |
| Die Krankenhäuser in Polen bereiten sich darauf vor, mögliche Verletzte aus | |
| der Ukraine aufzunehmen. Es würden Betten bereitgestellt, teilt das | |
| Gesundheitsministerium in Warschau mit. (rtr) | |
| ## Ukraine meldet zweite Welle von Raketen | |
| Eine zweite Welle von Raketenangriffen trifft die Ukraine, wie ein Berater | |
| des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mitteilt. | |
| Zuvor waren nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums bereits in | |
| mehreren Städten militärische Kommandozentralen angegriffen worden. | |
| Betroffen davon sei auch Kiew, sagt ein Beamter des Ministeriums. Ein | |
| Reuters-Korrespondent hatte zuvor von einer Explosion in der Hauptstadt | |
| berichtet. (rtr) | |
| ## Ukrainischer Präsident kappt Beziehungen zu Moskau und ruft Bürger zu | |
| den Waffen | |
| Die Ukraine hat als Reaktion auf den russischen Großangriff die | |
| diplomatischen Beziehungen zu Moskau gekappt. „Wir haben die diplomatischen | |
| Beziehungen zu Russland abgebrochen“, sagte der ukrainische Staatschef | |
| Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag in einer Videobotschaft. | |
| Zugleich rief er seine Landsleute zur Verteidigung der Ukraine gegen die | |
| russischen Streitkräfte auf. Alle Bürger, die dazu bereit seien, sollten | |
| sich melden, sagte Selenskyj am Donnerstag in Kiew. Wer dazu bereit sei, | |
| „unseren Staat mit Waffen in den Händen zu verteidigen“, solle auch welche | |
| erhalten. (rtr) | |
| ## Rücktritte aus russischen Firmen | |
| Der finnische Ex-Regierungschef Esko Aho zieht sich wegen der jüngsten | |
| Entwicklungen in der Ukraine aus dem Verwaltungsrat von Russlands größtem | |
| Geldhaus, Sberbank, zurück. Das sagt Aho der finnischen Zeitung Turun | |
| Sanomat. | |
| Zuvor hatte bereits Österreichs früherer Bundeskanzler Christian Kern | |
| seinen Posten als Aufsichtsrat bei der russischen Staatsbahn niederlegt. | |
| „Ich habe heute in den Morgenstunden die Organe der Joint Stock Company | |
| Russian Railways RDZ darüber informiert, dass ich mein Mandat im | |
| Direktorium mit sofortiger Wirkung zurücklege“, sagt Kern der | |
| österreichischen Tageszeitung „Der Standard“. Angesichts der aktuellen | |
| Ereignisse sei der Schritt alternativlos, sagt der Sozialdemokrat. | |
| Vom deutschen Exkanzler Gerhard Schröder, der seit 2017 | |
| Aufsichtsratsvorsitzender des russischen Ölkonzerns Rosneft ist, war noch | |
| nichts in dieser Richtunng zu hören. (rtr/taz) | |
| ## Ukraine meldet Tötung von dutzenden „russischen Besatzern“ | |
| Die ukrainische Armee hat im Osten des Landes nach eigenen Angaben dutzende | |
| feindliche Kämpfer getötet. Die Regierungstruppen hätten einen Angriff auf | |
| die Stadt Schtschastja in der Region Luhansk abgewehrt und rund „50 | |
| russische Besatzer“ getötet, teilte der Generalstab der ukrainischen | |
| Streitkräfte am Donnerstag mit. | |
| Zudem sei ein weiteres Flugzeug der russischen Luftwaffe im Bezirk | |
| Kramatorsk abgeschossen worden. Es ist das sechste Militärflugzeug, das die | |
| ukrainische Armee nach eigenen Angaben seit Beginn des russischen | |
| Großangriffs in der Nacht zum Donnerstag zerstört hat. | |
| Auf ukrainischer Seite wurden seit dem Start der Offensive bislang fünf | |
| Soldaten getötet, unter ihnen vier Grenzschützer, wie das Innenministerium | |
| mitteilte. (afp) | |
| ## Russischer Aktienmarkt bricht ein | |
| Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben die Anleger sich weiter | |
| vom russischen Aktienmarkt zurückgezogen. Der RTS-Index brach am Donnerstag | |
| um fast die Hälfte auf 612 Punkte ein. Binnen sechs Handelstagen summieren | |
| sich die Verluste nun auf rund 60 Prozent. Allein am Mittwoch verloren die | |
| Aktien des Energieriesen Gazprom gut ein Viertel ihres Werts. | |
| Auch in Deutschland reagiertn die Anleger. Der Dax fällt vorbörslich um 4,5 | |
| Prozent auf ein 13-Monats-Tief von 13.976 Punkten und steuert auf den | |
| größten Tagesverlust seit dem Börsen-Crash vom März 2020 zu. | |
| Westliche Rüstungswerten waren allerdings im Auftrieb. Die Aktien von | |
| Rheinmetall und BAE Systems steigen um jeweils vier Prozent auf | |
| Zwei-Jahres-Hochs von 100,65 Euro beziehungsweise 624,6 Pence. In Paris | |
| legen die Titel des Rivalen Thales 2,5 Prozent zu. (dpa/rtr) | |
| ## Baerbock kündigt „massivste Sanktionen“ an | |
| Außenministerin Annalena Baerbock hat nach dem russischen Angriff auf die | |
| Ukraine [6][harte zusätzliche Sanktionen gegen Russland angekündigt]. „Wir | |
| werden das volle Paket mit massivsten Sanktionen gegen Russland auf den Weg | |
| bringen“, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag in Berlin nach einer | |
| Sitzung des Krisenstabes im Auswärtigen Amt. Dazu werde sich Deutschland | |
| international mit der Europäischen Union, der Nato sowie den stärksten | |
| Wirtschaftsmächten im G7-Format abstimmen. (dpa) | |
| ## Lukaschenko bietet Vermittlung an | |
| Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko schlägt ein Treffen | |
| russischer und ukrainischer Vertreter in Minsk vor, wie die | |
| Nachrichtenagentur RIA meldet. (rtr) | |
| ## Russische Opposition ruft zu Anti-Kriegs-Protesten auf | |
| Aus der russischen Opposition werden Aufrufe zu Antikriegsprotesten laut. | |
| „Heute um 19 Uhr in die Zentren unserer Städte. Russen sind gegen Krieg!“, | |
| heißt es etwa in einem Facebook-Eintrag der in Moskau lebenden Aktivistin | |
| Marina Litwinowitsch. „Wir werden dieses Chaos in den kommenden Jahren | |
| beseitigen“, schreibt sie. „Nicht nur wir. Sondern auch unsere Kinder und | |
| Enkelkinder.“ (rtr) | |
| ## Ukrainische Bahn setzt Evakuierungszüge für Flüchtlinge ein | |
| Die ukrainische Bahn kündigt an, Evakuierungszüge aus der Ost-Ukraine und | |
| aus der Region Odessa im Süden des Landes einzusetzen. (rtr) | |
| ## Die Ukraine ruft alle zu den Waffen | |
| Die ukrainische Regierung ruft alle einsatzfähigen Landsleute zu den | |
| Waffen. Wer bereit und in der Lage sei, eine Waffe zu halten, könne sich | |
| den Streitkräften anschließen, erklärt Verteidigungsminister Oleksii | |
| Resnikow. Die Polizei teilt mit, es würden Waffen an die Veteranen | |
| ausgegeben. (rtr) | |
| ## Belarus bestreitet Beteiligung am Angriff | |
| Nach Angaben des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko ist die | |
| Armee seines Landes nicht an dem russischen Einmarsch in die Ukraine | |
| beteiligt. „Unsere Truppen nehmen an dieser Operation in keiner Weise | |
| teil“, sagte Lukaschenko am Donnerstag bei einem Treffen mit den | |
| Befehlshabern seiner Armee, wie ihn die staatliche Nachrichtenagentur Belta | |
| zitierte. Zuvor war von ukrainischer Seite gemeldet worden, dass russische | |
| Streitkräfte die Ukraine von mehreren Seiten angriffen, unter anderem von | |
| Belarus aus. (afp) | |
| ## Die Ukraine fordert militärische Hilfe | |
| Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat andere Staaten nach dem | |
| russischen Angriff auf die Ukraine zur Verteidigungshilfe aufgerufen. Er | |
| forderte Hilfe bei dem Schutz des ukrainischen Luftraums. (ap) | |
| ## Moldau will Flüchtlinge aufnehmen | |
| Moldau plant die Ausrufung des Notstandes. Man sei zudem bereit, | |
| Zehntausende Menschen aus dem Nachbarland Ukraine aufzunehmen, teilt | |
| Präsidentin Maia Sandu mit. „Wir werden den Menschen helfen, die unsere | |
| Hilfe und Unterstützung brauchen.“ Moldauischen Medien zufolge bilden sich | |
| an der Grenze bereits Autoschlangen. Moldau grenzt im Osten und Süden an | |
| die Ukraine und im Westen an das Nato-Land Rumänien. (rtr) | |
| ## Ukraine meldet russische Panzer im Land | |
| Angaben des ukrainischen Grenzschutzes zufolge sind russische Panzer in die | |
| Ostukraine eingerückt. Mehrere Kolonnen hätten im Gebiet Luhansk bei Krasna | |
| Taliwka, Milowe und Horodyschtsche von russischem Territorium aus die | |
| Grenze überquert, teilte die Behörde am Donnerstag mit. | |
| Der Chef der selbst ernannten Volksrepublik Donezk hat derweil angekündigt, | |
| dass es keine langen Kämpfe geben werde. Denis Puschilin sagte am | |
| Donnerstagmorgen im russischen Staatsfernsehen: „Die Befreiungsbewegung | |
| wird ziemlich schnell enden.“ Die Militäroperation sei im vollen Gang. „Ich | |
| kann sagen, dass dies sehr bald enden wird.“ Die Städte und Dörfer der | |
| Region würden „in naher Zukunft befreit werden“, behauptete er. (dpa) | |
| Ukrainisches Innenministerium: Sieben Soldaten getötet | |
| Infolge russischer Luftangriffe sind ukrainischen Angaben zufolge | |
| mindestens 7 Soldaten getötet und 15 weitere verletzt worden. Zudem würden | |
| 19 Soldaten vermisst, teilte das Innenministerium in Kiew am | |
| Donnerstagmorgen mit. Eine Brücke über den Fluss Inhulez in der Südukraine | |
| sei zerstört worden. (dpa) | |
| UN-Generalsekretär richtet Friedensappell an Russland | |
| Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat UN-Generalsekretär António | |
| Guterres eindringlich zum Frieden aufgerufen. Im Namen der Menschlichkeit | |
| solle der russische Präsident Wladimir Putin seine Truppen aus dem | |
| Nachbarland wieder zurückziehen, verlangte Guterres am Mittwochabend | |
| (Ortszeit) in New York. | |
| Nach einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates zu der | |
| Ukraine-Krise erklärte Guterres, ein Krieg in Europa drohe zum schlimmsten | |
| Konflikt des Jahrhunderts zu werden. Er befürchte Verheerungen in der | |
| Ukraine, tragische Konsequenzen für Russland und unabsehbare Folgen für die | |
| Weltwirtschaft. Guterres sprach von dem traurigsten Tag seiner mehr als | |
| fünf Jahre dauernden Amtszeit als UN-Generalsekretär. | |
| Die US-Botschafterin bei den UN, Linda Thomas-Greenfield, verurteilte den | |
| russischen Angriff scharf und forderte den Sicherheitsrat auf, zu handeln. | |
| Zuvor hatte sie vor großen Fluchtbewegungen im Zuge einer russischen | |
| Aggression in der Ukraine gewarnt. Bis zu fünf Millionen Menschen könnten | |
| vertrieben werden. (epd) | |
| Habeck kündigt weitere Sanktionen gegen Russland an | |
| Angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine hat | |
| Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) weitere Sanktionen gegen | |
| Russland angekündigt. Dazu werde es ein konzertiertes Vorgehen der USA und | |
| der europäischen Staaten geben, sagte Habeck am Donnerstag im | |
| ZDF-“Morgenmagazin“. „Wir werden sehr schnell sehen, dass wir | |
| Wirtschaftssanktionen gemeinsam verhängen.“ | |
| Mit den bisherigen Maßnahmen sei es nicht gelungen, den russischen | |
| Präsidenten Wladimir Putin vom Krieg abzuhalten, räumte Habeck ein. Mit den | |
| neuen Sanktionen solle der Rückhalt der russischen Bevölkerung für Putin | |
| geschmälert werden. Ziel sei es, „eine Rückkehr an den diplomatischen | |
| Tisch“ zu erzwingen, sagte Habeck weiter | |
| Der Konflikt werde nun kurzfristig zu ansteigenden Preisen an den | |
| Rohstoffmärkten führen, sagte der Wirtschaftsminister weiter. Russland habe | |
| die Preise durch Verknappung des Angebots nach oben getrieben. Die deutsche | |
| Energieversorgung sei aber auch ohne russisches Gas gesichert, betonte | |
| Habeck, Dafür seien in den vergangenen Wochen Vorkehrungen getroffen | |
| worden. Allerdings würden verstärkt Gas und wohl auch Kohle aus anderen | |
| Ländern eingeführt werden müssen. | |
| Ziel der Bundesregierung sei es nun, die Energieversorgung weiter zu | |
| diversifizieren, „weil wir nicht von einem Land so stark abhängig sein | |
| können, das offensichtlich Völkerrecht nicht mehr achtet“, kündigte Habeck | |
| weiter an. Mittel- und langfristig bestünde eine „gute Chance“, dass sich | |
| die Preise auf den Energiemärkten auf „einem tragbaren Niveau“ | |
| stabilisierten, sagte Habeck weiter. Mit Blick auf die umstrittene | |
| Gaspipeline Nord Stream 2 sagte der Wirtschaftsminister, er sehe nicht, | |
| dass diese „mittel- und kurzfristig“ ans Netz gehen könne. (afp) | |
| EU-Spitzen kündigen hartes Sanktionspaket gegen Russland an | |
| Die Spitzen der EU haben ein scharfes Sanktionspaket gegen Russland | |
| angekündigt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte am | |
| Donnerstag, dass man russisches Vermögen in der EU einfrieren und | |
| russischen Banken den Zugang zu Finanzmärkten abschneiden werde. „Die EU | |
| wird das härtestes Sanktionspaket beschließen, dass sie je beschlossen | |
| hat“, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Beide betonten, dass die | |
| EU zudem die Ukraine weiter unterstützen werde. „Wir stehen an der Seite | |
| der Ukraine“, sagte Borrell. Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs treffen | |
| noch am Abend zu einem Sondergipfel zusammen. (rtr) | |
| ## Die Ukraine meldet russische Bodentruppen im Land | |
| Nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes sind russische Bodentruppen in | |
| die Ukraine vorgedrungen. In mehreren nördlichen Regionen und von der | |
| annektierten Halbinsel Krim aus habe die Armee mit Panzern und weiterem | |
| schweren Gerät die Grenze passiert, teilte der Grenzschutz am Donnerstag | |
| mit. (afp) | |
| ## Polen bittet um Nato-Schutz an der Ostgrenze | |
| Polen fordert die Nato auf, ihre Ost-Flanke zu verstärken. Dafür sei es | |
| jetzt Zeit, sagt ein Regierungssprecher. „Wir erwarten, dass solche | |
| Entscheidungen getroffen werden.“ Polen grenzt im Osten an Russland, | |
| Belarus und die Ukraine. | |
| US-Außenminister Antony Blinken hatte zuvor bereits die Bedeutung des | |
| Artikel 5 im Nato-Vertrag betont, also der Verteidigungszusage für alle | |
| Nato-Mitglieder im Falle eines Angriffs. Er und US-Verteidigungsminister | |
| Lloyd Austin hätten mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg gesprochen, | |
| teilt er mit. Sie hätten über zusätzliche Maßnahmen zur Sicherung der | |
| östlichen Grenzen der Nato gesprochen. | |
| Lettland fordert derweil Nato-Beratungen nach Artikel 4 des Bündnisses. Das | |
| geht aus einem Tweet des lettischen Ministerpräsidenten Krisjanis Karins | |
| hervor. Der Artikel besagt laut der Nato, dass sich die Parteien | |
| konsultieren, wenn nach Auffassung einer von ihnen die Unversehrtheit des | |
| Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der | |
| Parteien bedroht ist. (rtr) | |
| ## Bundesbürger sollen die Ukraine umgehend verlassen | |
| Das Auswärtige Amt fordert deutsche Staatsangehörige in der Ukraine auf, | |
| das Land dringend zu verlassen. „Falls Sie das Land nicht auf einem | |
| sicheren Weg verlassen können, bleiben Sie vorläufig an einem geschützten | |
| Ort“, [7][twittert das Außenministerium.] (rtr) | |
| ## Widersprüchliche Erfolgsmeldungen der Militärs | |
| Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben fünf russische Flugzeuge | |
| und einen Hubschrauber in der Region Luhansk abgeschossen. Russland wies | |
| die Angaben umgehend zurück. | |
| Umgekehrt behauptet Russland, die militärische Infrastruktur der | |
| ukrainischen Luftwaffenstützpunkte zerstört zu haben. Das meldet die | |
| russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das | |
| Verteidigungsministerium. (rtr) | |
| ## Grenzschutz meldet Angriff auch aus Belarus | |
| Die Ukraine wird nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes sowohl an der | |
| Grenze zu Russland als auch zu Belarus angegriffen. Mit „Artillerie“ werde | |
| die Ukraine „von russischen Truppen aus Russland und Belarus“ beschossen, | |
| erklärte der Grenzschutz am Donnerstag. Die ukrainischen Streitkräfte | |
| würden das Feuer erwidern. | |
| Russische Truppen waren für Militärübungen zu dem russischen Bündnispartner | |
| Belarus entsandt worden. Westliche Staaten hatten dies als Vorbote einer | |
| russischen Invasion der Ukraine gewertet. Die ukrainische Hauptstadt Kiew | |
| liegt etwa 75 Kilometer südlich der ukrainischen Grenze mit Belarus. | |
| Angriffe gebe es auch von der annektierten Halbinsel Krim aus. In der | |
| Region Kiew stehe ein Munitionsdepot in Flammen. | |
| Der ukrainische Katastrophenschutz berichtet zudem von Beschuss in der | |
| Region Lwiw im Westen des Landes. (afp/rtr) | |
| ## Baerbock spricht von Tag der Schande | |
| Außenministerin Annalena Baerbock hat den russischen Angriff auf die | |
| Ukraine scharf verurteilt. „Mit dem Angriff auf die Ukraine bricht Russland | |
| mit den elementarsten Regeln der internationalen Ordnung“, teilt sie mit. | |
| „Die Weltgemeinschaft wird Russland diesen Tag der Schande nicht | |
| vergessen.“ Man werde gemeinsam mit den Partnern reagieren. „Unsere ganze | |
| Solidarität gilt der Ukraine.“ (rtr) | |
| ## Generalstab meldet Beschuss im Osten des Landes | |
| Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Armee hat es einen Beschuss | |
| im Osten des Landes durch russisches Militär gegeben. Es gebe Angriffe von | |
| Gebieten und Siedlungen entlang der Staatsgrenze sowie auf mehreren | |
| Flugplätzen, teilte der Generalstab am Donnerstagmorgen in Kiew mit. | |
| Landungsoperationen des russischen Militärs in der südostukrainischen Stadt | |
| Odessa habe es nicht gegeben. (dpa) | |
| ## Scholz, Johnson und Biden verurteilen den Angriff | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz spricht von einem „eklatanten Bruch des | |
| Völkerrechts“. Der russische Angriff sei „durch nichts zu rechtfertigen“, | |
| erklärt er in Berlin. „Dies ist ein furchtbarer Tag für die Ukraine und ein | |
| dunkler Tag für Europa.“ | |
| [8][Auch die Regierungschefs der USA, von Großbritannien und Frankreich | |
| verurteilten den Angriff.] (rtr) | |
| ## Putin genehmigt Militäroperation, Explosionen an vielen Orten | |
| Der russische Präsident Wladimir Putin hat in der Nacht zu Donnerstags eine | |
| Militäroperation in der Ost-Ukraine genehmigt. „Ich habe beschlossen, eine | |
| Sonder-Militäroperation durchzuführen“, sagte Putin am Donnerstagmorgen in | |
| einer Fernsehansprache. Russische Nachrichtenagenturen zitierten Putin mit | |
| den Worten, Russland könne Drohungen der Ukraine nicht tolerieren und | |
| warnte vor ausländischer Einmischung. Putin warnte andere Staaten davor, | |
| sich Russland in den Weg zu stellen. Das würde Konsequenzen nach sich | |
| ziehen, wie sie sie noch nicht erlebt hätten, sagte Putin am Donnerstag in | |
| einer Fernsehansprache. Der Einsatz sei nötig, um Zivilisten in der | |
| Ostukraine zu schützen, sagte er – eine falsche Behauptung, die die USA als | |
| Vorwand für eine Invasion vorausgeahnt hatten. | |
| Kurz nach Putins Worten hörte ein Reuters-Reporter in der ukrainischen | |
| Hauptstadt Kiew entfernte Explosionen, die sich wie Artillerie anhörten. | |
| Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski verhängte umgehend das | |
| Kriegsrecht über alle Teile des Landes. Russland habe die Infrastruktur und | |
| die Grenzen mit Raketen angegriffen. | |
| US-Präsident Joe Biden erklärte, die USA und ihre Verbündeten würden | |
| gemeinsam und entschieden reagieren. | |
| Am Mittwochabend hatten laut Kreml die Chefs der Volksrepubliken Luhansk | |
| und Donezk in Briefen um Beistand gebeten, um Angriffe der ukrainischen | |
| Armee abzuwehren. Putin hatte ein militärisches Eingreifen in Aussicht | |
| gestellt, sollte er gefragt werden. | |
| Der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge hat Russland | |
| mittlerweile Raketenangriffe auf militärische Ziele in der ganzen Ukraine | |
| begonnen. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba spricht von einem | |
| „großangelegten Krieg gegen die Ukraine“. | |
| Im Land selbst ist die Lage am frühen Morgen unübersichtlich. Es gab | |
| Berichte über Einschläge in der Ostukraine aus den Städten Charkiw und | |
| Dnipro; zudem aus Odessa, Berdjansk und Kramatorsk, wie die staatliche | |
| Nachrichtenagentur Ukrinform am Donnerstagmorgen in Kiew meldete. Die | |
| Ukraine hat ihren Luftraum komplett geschlossen, wie der | |
| öffentlich-rechtliche Rundfunk meldete. | |
| Ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur in Kiew berichtete, dass | |
| auch in Kiew Donnerschläge zu hören waren. Es war unklar, woher die | |
| Geräusche kamen. „Jetzt hören wir einige Explosionen“, schrieb auch eine | |
| Anwohnerin aus Kiew in einem privaten Chat, der dpa vorlag. | |
| Kiews stellvertretender Bürgermeister Andrij Kryschtschenko berichtete im | |
| öffentlich-rechtlichen Fernsehen, die Einschläge seien im Kiewer Gebiet. | |
| „Das war nicht in Kiew, das war im Gebiet Kiew – in Browary und Boryspil. | |
| In Kiew gab es bisher keine Handlungen. Es versammelt sich der Stab für | |
| Notsituationen.“ | |
| Ukrainischen Medienberichten zufolge sind unter anderem Munitionslager | |
| angegriffen worden. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba schrieb bei | |
| Twitter: „Putin hat gerade eine große Invasion der Ukraine gestartet. | |
| Friedliche ukrainische Städte werden attackiert. Das ist ein | |
| Angriffskrieg“, teilte der Minister am Donnerstag bei Twitter mit. | |
| Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im Konflikt mit der Ukraine | |
| einen Auslandseinsatz des russischen Militärs in den Regionen Luhansk und | |
| Donezk offiziell angeordnet. (ap/rtr/dpa/ap) | |
| 24 Feb 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Russischer-Angriff-auf-Ukraine/!5834189 | |
| [2] https://twitter.com/ZelenskyyUa/status/1496862540957114370 | |
| [3] /KGB-Dossier-zu-Tschernobyl/!5762591 | |
| [4] /Verzoegerung-beim-Sarkophag-Neubau/!5497483 | |
| [5] https://www.rnd.de/politik/krieg-in-ukraine-pro-asyl-fordert-einreiseerleic… | |
| [6] /Reaktionen-zum-Krieg-in-der-Ukraine/!5837493 | |
| [7] https://twitter.com/AuswaertigesAmt/status/1496732418379821056 | |
| [8] /Reaktionen-zum-Krieg-in-der-Ukraine/!5837493 | |
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