| # taz.de -- Brandenburger Tor in Blau-Gelb: Berlin solidarisch mit der Ukraine | |
| > Sonst wird das Berliner Wahrzeichen nur bei Anschlägen auf Partnerstädte | |
| > beleuchtet. Senatsparteien offen für Aufnahme von Flüchtlingen. | |
| Bild: Nicht nur auf der Titelseite der taz, sondern auch des Brandenburger Tors… | |
| Berlin taz | Es ist eine Geste der Solidarität, die bislang nur sparsam | |
| eingesetzt wurde. Zum Beispiel bei den Terroranschlägen in Brüssel und | |
| Paris, Istanbul und London. Das [1][Brandenburger Tor leuchtete] jeweils in | |
| den Nationalfarben der betroffenen Staaten. Am Mittwoch leuchtet | |
| [2][Berlins Wahrzeichen in Blau-Gelb]. Aus Solidarität mit der Ukraine. | |
| „Mit der Beleuchtung des Brandenburger Tors senden wir ein deutliches | |
| Signal“, sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). | |
| Auch Paris und London tauchen ihre Wahrzeichen in die Farben der Ukraine. | |
| Was aber, wenn nicht nur Gesten gefragt sind, sondern – im Falle einer | |
| weiteren Eskalation Moskaus – auch humanitäre Hilfe? Bereits nach der | |
| Entscheidung Russlands, die separatistischen „Volksrepubliken“ in Donzek | |
| und Luhansk anzuerkennen und Truppen zu entsenden, hatte sich Klaus Lederer | |
| zu Wort gemeldet. „Russland verletzt die territoriale Souveränität der | |
| Ukraine und missachtet das Völkerrecht“, schrieb der [3][Kultursenator der | |
| Linkspartei auf Facebook]. Hunderttausende seien von Krieg und Vertreibung | |
| bedroht. „Berlin muss auch für diese Menschen ein sicherer Hafen sein“, | |
| forderte Lederer. | |
| Ähnlich äußerte sich Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke). „Deutschland | |
| sollte sich darauf einstellen, dass wir in absehbarer Zeit auch hier | |
| humanitäre Aufnahmekapazitäten bereitstellen müssen“, schrieb sie in einer | |
| Presseerklärung. „Die Bundesregierung ist gefordert, möglichst schon jetzt | |
| vorausschauend tätig zu werden und hier koordinierend zwischen den | |
| Bundesländern zu handeln.“ | |
| Zumindest im Senat scheint die Linke dabei auf offene Ohren zu treffen. | |
| „Berlin ist aufgrund seiner Geschichte hochsensibel“, sagte der | |
| innenpolitische Sprecher der SPD, Tom Schreiber, der taz. „Man kann davon | |
| ausgehen, dass es da ein Gesamtpaket von Bund und Ländern geben wird.“ | |
| ## Lockerung der Einreisebestimmungen | |
| Zu diesem Paket könnte auch eine Lockerung der Einreisebestimmungen | |
| gehören. Als Touristen können Staatsbürgerinnen und -bürger der Ukraine | |
| drei Monate ohne Visum nach Deutschland reisen. Diese Frist könnte nach dem | |
| Aufenthaltsgesetz ausgesetzt werden. Aus „völkerrechtlichen oder | |
| humanitären Gründen“ könnte eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden. | |
| Voraussetzung ist aber eine bundeseinheitliche Regelung, soll heißen: Das | |
| Innenministerium muss zustimmen. | |
| Davon aber geht der grüne Innenpolitiker Vasili Franco aus. „Ich glaube, | |
| dass da mehr möglich ist als bei der Vorgängerregierung“, so Franco zur | |
| taz. Zuletzt scheiterten humanitäre Versuche des Senats, etwa Flüchtlinge | |
| aus Moria aufzunehmen, am damaligen Bundesinnenminister Horst Seehofer | |
| (CSU). | |
| 23 Feb 2022 | |
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| [3] https://www.facebook.com/DrKlausLederer/posts/5012407972144907 | |
| ## AUTOREN | |
| Uwe Rada | |
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