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# taz.de -- Neuer Regierungschef in NRW: Der Wackelkandidat
> Die CDU-FDP-Koalition in NRW zeigt bei der Wahl von Laschet-Nachfolger
> Wüst Geschlossenheit. Alles andere wäre auch politischer Suizid gewesen.
Bild: 103 von 199 Stimmen bekam Hendrik Wüst
Es ist das Zeichen der „Geschlossenheit“, um das Nordrhein-Westfalens neuer
Ministerpräsident Hendrik Wüst gefleht hat: 103 der 199 Abgeordneten des
Landtags haben den einstigen neoliberalen Hardliner zum [1][neuen
Regierungschef des bevölkerungsreichsten Bundeslands] mit seinen 18
Millionen Menschen gewählt – drei mehr, als seine Regierungskoalition aus
CDU und FDP überhaupt Stimmen hat. Der wahrscheinlichen Ampel im Bund zum
Trotz: In Düsseldorf steht die selbsternannte schwarz-gelbe „NRW-Koalition“
also noch.
Alles andere wäre auch politischer Suizid gewesen. Zu groß ist das
Desaster, das Wüsts [2][Vorgänger Armin Laschet als Kanzlerkandidat] auch
in NRW hinterlassen hat. Nach dem Wahldebakel bei der Bundestagswahl ist
die CDU an Rhein und Ruhr auf rund 20 Prozent abgestürzt, während die SPD
mit mehr als 30 Prozent Wiederauferstehung feiert. Eine [3][Wiederwahl
Wüsts bei der Landtagswahl im kommenden Mai] ist deshalb alles andere als
sicher. Wüst ist ein Wackelkandidat – und niemand weiß das besser als der
46-Jährige selbst.
Seit Jahren entwickelt [4][der ehemalige Haudrauf], der in der
„Rent-a-Rüttgers“-Affäre gegen Geld nicht nur Gespräche mit dem damaligen
Regierungschef verkaufen, sondern Arbeitslose auch zum Aufsammeln von
„Hundekot“ und „Drogenspritzen“ zwingen wollte, ganz strategisch ein ne…
Image als treusorgender Landesvater, warnt seine Partei vor einem
Rechtsruck.
Bei den 13 Millionen Wähler:innen in NRW will der gewendete
Marktkonservative in knapp sieben Monaten mit Themen wie Wohnen und
Kinderbetreuung punkten und sich als Kämpfer für bezahlbare Energie
profilieren.
Ob Wüst mehr als ein Kurzzeit-Ministerpräsident wird, hängt damit
entscheidend von der Performance von SPD und Grünen in Berlin ab. Schaffen
sie es im Bund, die zur Verhinderung der Klimakatastrophe überfällige
Verteuerung fossiler Brennstoffe sozialverträglich zu gestalten, ist in NRW
selbst der Klassiker Rot-Grün wieder denkbar. Riskieren Sie
Gelbwesten-Proteste wie in Frankreich, machen sie Wüst zum neuen
Hoffnungsträger der CDU.
27 Oct 2021
## LINKS
[1] /Neuer-Ministerpraesident-gewaehlt/!5811519
[2] /Ministerpraesident-von-Nordrhein-Westfalen/!5810417
[3] https://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/nrw.htm
[4] /Laschets-Nachfolger-Hendrik-Wuest/!5806680
## AUTOREN
Andreas Wyputta
## TAGS
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
CDU
NRW
Hendrik Wüst
CDU
Versammlungsrecht
Bündnis 90/Die Grünen
Verkehrswende
Nordrhein-Westfalen
CDU
Armin Laschet
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