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# taz.de -- Bewegungstermine nach der Berlinwahl: Solidarität gewinnt
> DW Enteignen hat Berlin von der neoliberalen Alternativlosigkeit befreit.
> Sollte das etwa auch in anderen Bereichen möglich sein?
Bild: Die Initiative DW Enteignen ist eindeutig die Siegerin der Berlinwahl
Sie ist die eigentliche Gewinnerin der Berlinwahl und wird noch weite
Kreise über die Stadt hinaus ziehen: die Bewegung zur Vergesellschaftung
großer Immobilienkonzerne. Quer durch die linken Gruppen hindurch und bis
weit ins bürgerliche Lager hinein gab es Unterstützung für DW und Co.
Enteignen. Von Mahlsdorf bis Wannsee haben mehr als eine Million Menschen
mit „Ja“ abgestimmt.
Die designierte Regierende wird diesem Votum folgen müssen und sollte dabei
nicht vergessen: viele Tausende in der Stadt waren von der Abstimmung
ausgeschlossen, unterstützen aber die Initiative. Und: bei den
Koalitionsverhandlungen wollen auch Tausende mitbedacht werden, die die
Tierschutzpartei, die Klimaliste oder die Mieterpartei gewählt haben und
jetzt nicht im Abgeordnetenhaus repräsentiert sein werden.
In jedem Fall hat Deutsche Wohnen und Co. Enteignen ordentlich Sand ins
Wohnraumverwertungsgetriebe gestreut und die Bürger*innen aus der
neoliberaleren Alternativlosigkeit befreit. Sollte das etwa auch in anderen
Bereichen möglich sein? „Solidarischer Direkthandel ist ein Versuch, schon
heute anders zu wirtschaften“, heißt es zum Beispiel in der Einladung zu
einem Vortrag im Haus der Demokratie und Menschenrechte.
## Gegen Ausbeutung und Protofaschismus
Leitfragen dabei sind: „Was sind authentische Alternativen und worin
unterscheiden sie sich von profitablen grünen Lügen und Social
Business-Märchen? Sind ‚faire Preise‘ ein Ausweg? Sind Preise überhaupt
zukunftsfähig, oder gilt es nicht, die Tauschlogik zu überwinden?“
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Anmeldung via
kontakt[at]hausderdemokratie.de oder veranstaltung[at]hausderdemokratie.de.
Es gelten die aktuellen Infektionsschutzregeln (Mittwoch, 29. September, 20
Uhr, Greifswalder Straße 4).
Neoliberale Ausbeutung und Protofaschismus gehen oft genug Hand in Hand, so
etwa unter Präsident Jair Bolsonaro. „Der Schrei gegen den Abbau des
Rechtsstaates geht weiter“ heißt es im Aufruf zu einer Kundgebung gegen die
Aushöhlung der Rechte Indigener in Brasilien (Samstag, 2. Oktober, 12 Uhr,
Pariser Platz).
Auch wenn DW und Co. Enteignen ein Riesenerfolg ist, gehen die Kämpfe um
die verbleibenden Freiräume der Stadt weiter. „Defend Køpi-Platz“, ist das
Motto einer Demo im Vorfeld der drohenden Räumung des traditionsreichen
Wagenplatzes (Samstag, 2. Oktober, 20 Uhr, Köpenicker Straße 137).
30 Sep 2021
## AUTOREN
Stefan Hunglinger
## TAGS
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Kolumne Bewegung
Deutsche Wohnen & Co enteignen
Jair Bolsonaro
Köpi
Kunst im öffentlichen Raum
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Rekommunalisierung
Mieten Hamburg
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