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# taz.de -- Kurzarbeit für 1.300 Opel-Mitarbeiter: Keine Chips, keine Arbeit
> Weil keine Halbleiter geliefert werden, schließt Opel sein Werk in
> Eisenach bis mindestens Ende des Jahres. Kein Einzelfall.
Bild: Erst mal steht hier alles still: Opel in Eisenach
Berlin taz | Der Mutterkonzern Stellantis in Paris spricht von „Anpassungen
der Produktion“, [1][1.300 Mitarbeiter bei der Stellantis-Tochter Opel in
Eisenach] müssen bis mindestens Ende des Jahres zu Hause bleiben: Das
[2][Werk in Thüringen], wo der Geländewagen Grandland als Verbrenner und
als Hybrid produziert wird, könne wegen Chipmangels nicht weiterarbeiten,
teilte ein Sprecher mit. Ein konkretes Datum für die Wiederaufnahme der
Produktion wollte er nicht nennen. Die Beschäftigten gingen in Kurzarbeit.
Der globale Halbleitermangel belastet derzeit zahlreiche
Wirtschaftsbereiche, besonders aber die Autoindustrie. Erst am Mittwoch
verlängerte VW an seinem Stammsitz Wolfsburg die Kurzarbeit in vielen
Werksteilen bis Mitte Oktober – nicht zum ersten Mal. Quasi alle Hersteller
sind betroffen: Branchenprimus Toyota sprach Mitte September davon, 300.000
weniger Autos wegen Chipmangels ausliefern zu können.
Insgesamt sollen weltweit sogar 7,7 Millionen Fahrzeuge nicht gebaut
werden, weil digitale Innereien fehlen. Untersuchungen sprechen von
Einnahmeverlusten in Höhe von 210 Milliarden US-Dollar. Auch Zulieferer wie
Bosch, Hella oder Faurecia sind betroffen – und senkten bereits ihre
Prognosen.
Die Ursache der Lieferkettenstörung wird laut ExpertInnen wohl erst 2023
behoben sein – und ist hausgemacht: Zu Beginn der Coronapandemie hatte die
Branche weltweit ihre Produktion zurückgefahren – und dabei Verträge mit
Chipproduzenten gekündigt.
## „Bedrohung für das Wachstum“
Das führte dazu, dass in Malaysia und Thailand Fabriken schließen mussten.
Nun fehlen vielerorts Teile, sodass Fahrzeuge entweder gar nicht oder nur
unvollständig auf Halde produziert werden können.
Die Unsicherheit in den Unternehmen über die Lieferung von Rohstoffen und
Materialien sei „eine Bedrohung für das Wachstum“, sagte auch Christine
Lagarde, Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), am Mittwoch. Die
Lieferprobleme führten zudem zur Verteuerung, die die Inflation anheize.
Auch die VerbraucherInnen spüren die Chipkrise: Weil weniger Fahrzeuge
produziert werden und auf den Markt kommen, gibt es bereits weniger
Rabatte, analysiert Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Ein typischer
Neuwagen sei so im August und September im Schnitt um 360 Euro teurer
geworden.
30 Sep 2021
## LINKS
[1] https://www.automobilwoche.de/article/20210930/BCONLINE/210939996/exklusiv-…
[2] /Gewerkschaftskundgebung-in-Eisenach/!5501233
## AUTOREN
Kai Schöneberg
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