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# taz.de -- Eisenacher Auto-Werk: Opel-Chef sichert Erhalt zu
> Angeblich will der Mutterkonzern Stellantis alle deutschen Standorte von
> Opel weiterbetreiben. Die IG Metall ist von der Zusage nicht überzeugt.
Bild: Standort mit Tradition: Eingangshalle des Bahnhofs in Eisenach
Der neue Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz hat den Erhalt des Opelwerks in
Eisenach in Thüringen zugesichert. Dies bestätigte ein Sprecher der
Opel-Mutter Stellantis gegenüber der taz. Zuvor hatte [1][die Frankfurter
Allgemeine Zeitung (FAZ) unter Berufung auf Hochgeschurtz berichtet], dass
alle Standorte in Deutschland bestehen bleiben sollen. „Wir haben schon im
November 2017 angekündigt: Wir behalten alle Werke. Rüsselsheim, Eisenach
und Kaiserslautern sind und bleiben unsere Fabriken.“
Wegen des weltweiten Mangels an Mikrochips steht die Produktion bei Opel
[2][in Eisenach seit Oktober still]. Normalerweise wird hier der
Geländewagen Grandland als Verbrenner und als Hybrid gebaut. Bis Jahresende
befinden sich die 1.300 Beschäftigten in Kurzarbeit. Laut dem Mutterkonzern
Stellantis soll die Produktion des Wagens 2022 aber wieder aufgenommen
werden. Bis dahin wird der Opel Grandland vorübergehend im französischen
Werk in Sochaux hergestellt. „Bei dieser Entscheidung wurde die Anzahl der
in den einzelnen Werken produzierten Modelle und damit die Flexibilität und
die jeweiligen Produktionsbedingungen berücksichtigt“, heißt es dazu von
Stellantis.
Mit der andauernden Kurzarbeit waren in Eisenach Befürchtungen aufgekommen,
dass die zunächst vorübergehende Schließung das komplette Aus für das Werk
einleiten sollte. Dieses Gerücht wies der Opel-Chef nun zurück: „Unser Plan
sieht unverändert vor, die Produktion Anfang nächsten Jahres wieder
aufzunehmen, sofern es die Versorgungslage erlaubt.“
Vor allem wegen dieser Einschränkung beruhigt die Aussage von Hochgeschurtz
die IG-Metall Eisenach nicht. Das gehe „nicht über das hinaus, was von
Anfang an von Stellantis veröffentlich wurde“, sagte der 1. Bevollmächtigte
Uwe Laubach der taz. Damit bleibe unklar, wann genau die Produktion wieder
starte und „ob die vereinbarte Exklusivität des Grandlands in Eisenach
gewährleistet ist“, so der Gewerkschafter.
## Vertrauen der IG Metall „in Grenzen“
Vor allem aber bleibe offen, was passiert, wenn sich die Versorgungslage
nicht verbessert – wenn es also auch im Januar [3][nicht ausreichend
Mikrochips] gibt. Das Vertrauen der IG Metall Eisenach in die Zusage des
Opel-Chefs, das Werk zu erhalten, halte sich Laubach zufolge „in Grenzen“.
Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, der die aktuelle
Stilllegung der Opel-Fabrik in Eisenach bereits stark kritisiert hat, sagte
der taz: „Ich setze darauf, dass die Zusage des Opel-Chefs steht, die
Produktion Anfang kommenden Jahres wieder aufzunehmen und das Werk weiter
zukunftsfest zu entwickeln. An dieser Zusage werden wir Stellantis messen.“
Thüringen stehe zu dem Eisenacher Werk und zu den Beschäftigten.
„Noch einmal muss aber kritisiert werden, dass die Entscheidung sehr
kurzfristig kommuniziert und vor allem von weiteren Äußerungen – etwa zur
Herauslösung der Werke Rüsselsheim und Eisenach aus dem Opel-Konzern –
flankiert wurde“, sagt Tiefensee. Das habe die Verunsicherung bei
Beschäftigten und Betriebsräten zusätzlich verstärkt.
## Wichtiger Arbeitgeber
Das Opel-Werk in Eisenach zählt zu den wichtigsten Industrie-Arbeitgebern
in Thüringen. Bis 2019 wurden hier die Kleinwagen Corsa und Adam
produziert, seit 2019 rollt ausschließlich der Geländewagen Grandland vom
Band.
Nach dem Fall der Mauer hatte sich der hessische Autobauer Opel dazu
entschieden, mit dem Automobilwerk Eisenach zusammenzuarbeiten, das für das
DDR-Auto Wartburg bekannt war. Opel baute ein neues Werk und investierte
Milliarden in den Standort.
1 Nov 2021
## LINKS
[1] https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/neuer-opel-chef-im-gespr…
[2] /Kurzarbeit-fuer-1300-Opel-Mitarbeiter/!5800824
[3] /EU-und-USA-planen-TTIP-light/!5800502
## AUTOREN
Rieke Wiemann
## TAGS
Opel
IG Metall
Auto-Branche
Auto
Eisenach
Schwerpunkt Coronavirus
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