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# taz.de -- EU und USA planen TTIP light: China eindämmen
> Trotz des jüngsten U-Boot-Streits wollen die USA und die EU ihre
> ramponierten Beziehungen reparieren und eine Tech-Partnerschaft
> schließen.
Bild: Protest gegen TTIP in Brüssel im September 2019
Brüssel taz | Die [1][Europäische Union und die USA] setzen wieder auf
Freihandel. Fünf Jahre nach dem gescheiterten [2][TTIP-Abkommen] treffen
sich Vertreter der EU-Kommission und der US-Regierung am Mittwoch in
Pittsburgh, um ein „TTIP light“ aus der Taufe zu heben. Der Trade and
Technology Council (TTC) soll sich auf Technologien konzentrieren und die
Abhängigkeit von China verringern.
Amerikaner und Europäer hatten die Produktion von Mikrochips, Computern und
Handys jahrelang nach China ausgelagert – wegen der geringeren
Produktionskosten. Unter Ex-Präsident Donald Trump begannen die USA dann,
Teile der Produktion zurückzuholen und die Lieferketten neu aufzustellen.
Trumps Amtsnachfolger Joe Biden will noch weitergehen und die Europäer ins
Boot holen.
Bei der EU-Kommission in Brüssel rennt Biden offene Türen ein – sie hat
sich nie mit ihrer Niederlage bei TTIP abgefunden. Auch Deutschland setzt
auf einen Neustart der transatlantischen Handelsgespräche. Ganz anders
sieht das Frankreich: Präsident Emmanuel Macron wollte den Start der
TCC-Gespräche wegen des Streits mit den USA um U-Boot-Lieferungen an
Australien verschieben. Dass Biden Frankreich ausgebootet hat, sei auch ein
Schlag gegen die EU, glaubt Macron. In Paris verweist man zudem darauf,
dass Biden die noch von Trump verhängten Strafzölle auf Stahl und Aluminium
immer noch nicht aufgehoben habe. Doch die meisten EU-Staaten wollten trotz
der US-amerikanischen Alleingänge am Start der Handelsrunde festhalten,
Macron konnte sich nicht durchsetzen.
Beim ersten Treffen soll es nun um Halbleiter, aber auch um den Kampf gegen
Zwangsarbeit gehen – ein Hinweis auf die antichinesische Stoßrichtung.
Weitere Themen im neuen Handelsrat sind die Kontrolle von technologisch
sensiblen Exporten, die Überwachung beziehungsweise Einschränkung
ausländischer (sprich: chinesischer) Investitionen sowie die künstliche
Intelligenz, bei der Peking vorn liegt. Mit schnellen Ergebnissen wird in
Brüssel nicht gerechnet. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen drückt
zwar aufs Tempo, will aber auch einen eigenen „Chips Act“ vorlegen, um den
akuten Mangel an Halbleitern in Europa zu beheben.
29 Sep 2021
## LINKS
[1] /Zollstreit-zwischen-EU-und-USA/!5724048
[2] /Schwerpunkt-TTIP/!t5295622
## AUTOREN
Eric Bonse
## TAGS
Schwerpunkt TTIP
USA
Freihandel
Mikrochips
Joe Biden
Bundesverfassungsgericht
China
Europäische Union
Schwerpunkt TTIP
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