Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Haftbefehl gegen Sergio Ramírez: Die Repression des Daniel Ortega
> Nächste Eskalation von Nicaraguas Staatschef Daniel Ortega:
> Staatsanwaltschaft beantragt Haftbefehl gegen den Schriftsteller Sergio
> Ramírez.
Bild: Vom Vizepräsidenten Nicaraguas zum erklärten Gegner Daniel Ortegas: Sch…
Mexiko-Stadt/Managua epd/dpa | Die nicaraguanische Staatsanwaltschaft hat
Haftbefehl gegen den Schriftsteller und ehemaligen Vizepräsidenten
[1][Sergio Ramírez] beantragt. Die Strafverfolger werfen dem weltweit
renommierten Autor vor, Hass und Gewalt zu schüren. Das geht aus einer
Mitteilung hervor, die die Behörde am Mittwoch (Ortszeit) veröffentlicht
hat.
Zudem soll Ramírez Geld von der Stiftung Violeta Barrios de Chamorro
erhalten haben, der die Regierung des autoritären Präsidenten Daniel Ortega
vorwirft, das Land destabilisieren zu wollen.
Das Geld soll demnach an Personen und Organisationen geflossen sein, die
das mittelamerikanische Land wirtschaftlich und sozial zu destabilisieren
versuchten.
Gegen die Journalismusstiftung, die nach der früheren Präsidentin Violeta
Barrios de Chamorro benannt ist, wird seit Monaten unter anderem wegen des
Vorwurfs der Geldwäsche ermittelt. Die ehemalige Stiftungschefin
[2][Cristiana Chamorro], Tochter der Ex-Präsidentin und Bewerberin um die
Spitzenkandidatur einer Oppositionspartei bei der Präsidentenwahl am 7.
November, steht seit Anfang Juni unter Hausarrest. Seitdem wurden mehr als
30 Regierungskritiker verhaftet, darunter sechs weitere
Präsidentschaftsbewerber und eine Vizepräsidentschafts-Kandidatin.
## „Ich werde niemals schweigen“
Ramírez, der sich außerhalb Nicaraguas befindet, reagierte mit einer
[3][Erklärung auf Twitter] auf die Vorwürfe. Der 79-Jährige verglich das
Vorgehen des Ortega-Regimes mit dem des Diktators Anastasio Somoza in den
1970er Jahren. „Ich bin ein Schriftsteller, der der Demokratie und der
Freiheit verpflichtet ist“, erklärte er, „die einzigen Waffen, die ich
benutze, sind die Worte, und ich werde niemals schweigen.“
Ramírez kämpfte gemeinsam mit Nicaraguas diktatorisch regierendem
Präsidenten [4][Daniel Ortega] in der Sandinistischen Befreiungsfront
(FSLN) gegen den damaligen Diktator Anastasio Somoza. Nach der Revolution
1979 war er zunächst Mitglied der Regierungsjunta in Nicaragua gewesen und
von 1985 bis 1990 unter Ortega Vizepräsident. Der heute 75-jährige Ortega
verlor die Wahl 1990 gegen Violeta Barrios de Chamorro, regiert seit 2007
aber erneut.
Sergio Ramírez zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Literaten
Lateinamerikas. 2017 erhielt er den Cervantes-Preis, die wichtigste
Literaturauszeichnung in der spanischsprachigen Welt.
9 Sep 2021
## LINKS
[1] /Sergio-Ramirez-ueber-die-Krise-Nicaraguas/!5505666
[2] /Oppositionspolitikerin-in-Nicaragua/!5776289
[3] https://twitter.com/sergioramirezm/status/1435774210509508623
[4] /Fruehere-Sandinistin-ueber-Ortega/!5540563
## TAGS
Nicaragua
Daniel Ortega
Sergio Ramírez
Literatur
Meinungsfreiheit
Demokratie
Diktatur
Repression
Nicaragua
Schwerpunkt Pressefreiheit
Nicaragua
Nicaragua
Nicaragua
## ARTIKEL ZUM THEMA
Wahlen in Nicaragua: Ortega lässt sich bestätigen
Offiziell ist Daniel Ortega mit rund 75 Prozent der Stimmen in Nicaragua
wiedergewählt. Oppositionelle sprechen von 80 Prozent Wahlenthaltung.
Wahlfarce in Nicaragua: Keine Presse, keine Wahl
Am Sonntag wird in Nicaragua gewählt. Aber die Opposition gegen Staatschef
Ortega ist verboten, ihre Kandidat*innen sitzen im Gefängnis.
Opposition in Nicaragua: Ein Kandidat als Feigenblatt
Der umstrittene Óscar Sobalvarro wird Präsident Ortega bei der Wahl im
November herausfordern. Die meisten anderen Kandidaten sitzen im Gefängnis.
Verhaftungswelle in Nicaragua: Ortegas harte Hand
Vor den Präsidentenwahlen geht Nicaraguas Regierung massiv gegen die
Opposition vor. Der Machthaber will wohl jegliches Risiko vermeiden.
Oppositionspolitikerin in Nicaragua: Die Angst vor dem Namen Chamorro
Nicaraguas Staatschef Ortega hat die aussichtsreiche Oppositionskandidatin
für die Wahl festnehmen lassen. Gegen deren Mutter unterlag er einst.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.