Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Jahresbericht Deutsche Einheit: Überholen ohne einzuholen
> Der Osten hinkt in Sachen Wirtschaftskraft dem Westen weiter hinterher.
> Dafür ist die GroKo mitverantwortlich. Die AfD freut sich über Zulauf.
Bild: 30 Jahre nach der Einheit: alte und neue Bundesländer gleichen sich wirt…
Wer hätte gedacht, dass Walter Ulbrichts belächelte Forderung:
[1][„Überholen ohne einzuholen“] tatsächlich mal zur aktuellen
Zustandsbeschreibung taugen würde. Der am Mittwoch veröffentlichte
Jahresbericht zur Deutschen Einheit liest sich jedenfalls so. Die
Wirtschaftskraft liegt im Osten nach wie vor stabil hinter der im Westen –
die Menschen in Ostdeutschland – Berlin ausgenommen – erwirtschaften pro
Kopf gut 20 Prozent weniger als jene im Westen.
In anderen Punkten hat der Osten den Westen dagegen überholt. So ist das
verfügbare [2][Haushaltseinkommen in Potsdam mittlerweile höher als im
Saarland]. Auf einem weiteren Feld liegt der Osten leider auch vorn: Die
Menschen hier sind skeptischer und distanzierter gegenüber der Politik, bis
hin zur Demokratiefeindlichkeit. Die Wahlergebnisse der AfD sprechen Bände.
Sie hat sich im Osten auf hohem Niveau etabliert und erreichte jüngst in
[3][Sachsen-Anhalt] über 20 Prozent.
Bei der Ursachenforschung wird gern auf die untergegangene DDR verwiesen.
Der [4][Ostbeauftragte der Bundesregierung] sprach von
diktatursozialisierten Ostdeutschen. Das ist bequem. Die DDR kann ja nicht
mehr widersprechen.
Es ist aber auch billig, denn es lenkt von eigenen Versäumnissen ab. Der
aktuelle Jahresbericht zur Deutschen Einheit, den man auch als eine Bilanz
dieser Regierung lesen kann, zeigt, dass es der Groko nicht gelungen ist,
die wirtschaftliche Kluft zwischen dem Osten und dem Westen zu schließen –
im Gegenteil.
Anfang der 90er erlebten die Ostdeutschen, wie politische Entscheidungen
dazu führten, dass eine Volkswirtschaft abgewickelt und der massenhafte
Verlust von Arbeitsplätzen in Kauf genommen wurde. Diese Radikalität lässt
die Politik in Bezug auf einen wirtschaftlichen Aufbau Ost nun schon seit
Längerem missen. Dass die Menschen im Osten skeptischer gegenüber der
Politik sind, verwundert daher nicht. Es rechtfertigt allerdings auch nicht
die Wahl einer rechtsextremen Partei.
7 Jul 2021
## LINKS
[1] https://www.youtube.com/watch?v=9ZMGSYWt3lY
[2] https://www.boeckler.de/pdf/wsi_vm_verfuegbare_einkommen.pdf
[3] /Rechtsextremismus-Experte-ueber-AfD/!5778419
[4] /Ostbeauftragter-Marco-Wanderwitz/!5772366
## AUTOREN
Anna Lehmann
## TAGS
Schwerpunkt AfD
Marco Wanderwitz
Schwerpunkt Landtagswahl in Sachsen-Anhalt
GNS
Ost-West
Deutsche Einheit
Schwerpunkt Ostdeutschland
Potsdam
Schwerpunkt Landtagswahl in Sachsen-Anhalt
Schwerpunkt Landtagswahl in Sachsen-Anhalt
Schwerpunkt AfD
Deutsche Einheit
Rechtsextremismus
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Deutsche Einheit
## ARTIKEL ZUM THEMA
Potsdam bekommt keine Förderung mehr: Es liegt nicht mehr im Osten
Weil sich Potsdam wirtschaftlich zu gut entwickelt, soll es künftig weniger
Fördergeld geben. Das hat teure Nebenwirkungen für die Stadt.
„Deutschlandkoalition“ in Sachsen-Anhalt: Ein Aufbruch ist das nicht
CDU, SPD und FDP einigen sich in Sachsen-Anhalt auf eine Koalition.
Klimaschutz bleibt Nebensache, das Umweltministerium wird sogar
zerschlagen.
CDU, SPD und FDP einigen sich: Koalition in Sachsen-Anhalt steht
Die Spitzen von CDU, SPD und FDP haben sich geeinigt, eine sogenannte
Deutschland-Koalition zu bilden. Jetzt müssen noch die Parteimitglieder
zustimmen.
Bericht zum Stand der Einheit: Ost-Wirtschaft holt nur langsam auf
Laut dem Ostbeauftragten gleichen sich die alten und neuen Länder in vielen
Bereichen an. Bei politischen Einstellungen bleiben die Unterschiede
derweil massiv.
Frankfurt (Oder) hat gute Chancen: Die doppelte Transformation
Mit einem „Zukunftszentrum für europäische Transformation und Deutsche
Einheit“ will der Bund in Ostdeutschland ein Zeichen setzen.
Studie über rechtsextreme Einstellungen: Die Mitte wankt
Die Neuauflage der „Mitte-Studie“ konstatiert eine hohe Zustimmung zur
Demokratie – in Detailfragen aber sind viele Deutsche für Ressentiments
offen.
Rechtsextremismus-Experte über AfD: „Wähler machen Radikalisierung mit“
Sachsen-Anhalts AfD habe sich professionalisiert sagt David Begrich. Die
neue Strategie könne die Partei noch gefährlicher machen.
Vor der Bundestagswahl: Starker Ostwind
Nur 15 Prozent der Wahlberechtigten kommen aus dem Osten. Ihr Einfluss auf
die gesamtdeutschen Kräfteverhältnisse geht jedoch über diese Zahl hinaus.
Zukunftszentrum in Ostdeutschland: Dezentralisiert das Zentrum!
Das geplante Transformationszentrum ist eine gute Idee, um die ostdeutsche
Lebensleistung anzuerkennen. Dabei sollte in jedem Ost-Bundesland eines
stehen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.