| # taz.de -- Laschets Klimapolitik in NRW: Heiße Luft gegen die Klimakrise | |
| > Armin Laschet verhindert den Windenergieausbau in NRW und ist gegen das | |
| > Tempolimit von 130. Der CDU-Chef frönt einem geradezu religiösen | |
| > Raserfundamentalismus. | |
| Bild: Armin Laschets praktische Klimaschutzpolitik ist ein Desaster | |
| Es ist eine hübsche Parole, die die CDU da im Bundestagswahlkampf | |
| plakatieren will: „Klima schützen. Jobs schaffen.“ Wer wäre nicht sofort | |
| begeistert dabei? | |
| Was dieser Slogan mit der Realität christdemokratischen Regierungshandelns | |
| zu tun hat, lässt sich in Nordrhein-Westfalen eindrucksvoll bewundern: | |
| wenig. Dass Armin Laschets [1][praktische Klimaschutzpolitik] ein Desaster | |
| ist, kann zwar niemanden, der ihn kennt, ernsthaft überraschen. Aber die | |
| Chuzpe, mit der die schwarz-gelbe Koalition in Düsseldorf gerade die | |
| erneuerbaren Energien brachial ausbremst, ist trotzdem erschreckend. Haben | |
| Union und FDP nichts begriffen? Mit heißer Luft lässt sich jedenfalls die | |
| Klimakrise nicht bewältigen. | |
| Das gilt auch für die a[2][bsurde Diskussion übers Tempolimit]. Er fände es | |
| „unlogisch“, wenn ein Elektrofahrzeug, das keine CO2-Emissionen verursacht, | |
| nicht schneller als Tempo 130 fahren dürfte, hat der CDU-Kanzlerkandidat | |
| gerade verkündet. | |
| Wenn der Aachener Laschet einen Ausflug ins 50 Kilometer entfernte | |
| belgische Lüttich macht, dann gilt für ihn ab der Grenze selbstverständlich | |
| eine Höchstgeschwindigkeit von 120 – egal ob er einen Diesel oder ein | |
| E-Auto fährt. Ist das bloße Schikane? Nein, ein Tempolimit erhöht die | |
| Verkehrssicherheit. In anderen europäischen Ländern reicht das schon als | |
| Argument. Aber der angeblich überzeugte Europäer Laschet frönt lieber | |
| weiter einem geradezu religiösen deutschen Raserfundamentalismus. | |
| ## Im Worst Case sitzt den Grünen noch Lindner gegenüber | |
| Derzeit sieht alles danach aus, dass dieser Geisterfahrer der nächste | |
| Bundeskanzler wird. Und das liegt nicht nur an dem Schwächeln der grünen | |
| „Kanzlerkandidatin“. Die Ausrufung Annalena Baerbocks war ohnehin nie mehr | |
| als ein Wahlkampfmanöver der Grünen, um mit einem möglichst guten | |
| Wahlergebnis in schwarz-grüne Verhandlungen zu gehen. | |
| Jenseits allen Theaterdonners ist niemand in der grünen | |
| Bundesgeschäftsstelle ernsthaft davon ausgegangen, die Union in der | |
| Wähler:innengunst überflügeln zu können. Inzwischen lässt sich nicht | |
| mal mehr die Behauptung aufrechterhalten. | |
| Die Hoffnung auf einen Politikwechsel bestünde nur bei einer Regierung | |
| diesseits der Union und der noch verbohrteren FDP. Doch Grün-Rot-Rot haben | |
| die Grünen von Anfang an nicht angestrebt. Und nichts spricht gegenwärtig | |
| dafür, dass eine solche Koalition eine Chance bekommen wird. | |
| Die Aussichten sind trübe: Wenn es schlecht läuft, wird den Grünen nach der | |
| Wahl neben Laschet auch noch Christian Lindner gegenübersitzen. Eine | |
| konsequente Klimaschutzpolitik ist weder mit dem einen noch dem anderen in | |
| Sicht. Das zeigt das Beispiel Nordrhein-Westfalens. | |
| 8 Jul 2021 | |
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| [1] /Klimaschutzbilanz-des-CDU-Vorsitzenden/!5744652 | |
| [2] https://www1.wdr.de/nachrichten/tempolimit-laschet-autobahn-100.html | |
| ## AUTOREN | |
| Pascal Beucker | |
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